Beiträge von Rotbuche

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    Die Rotbuche würde ich gern mal besuchen, weil ich sehr viel von ihr als Trainerin halte


    Du kannst gerne vorbeikommen - wieviel ich als Trainerin tauge, solltest Du allerdings nur live beurteilen ;) das Internet ist geduldig, allein Sinnvolles zu schreiben reicht nicht. Trotzdem danke für die Lorbeeren! :D

    Spannende Frage finde ich... ich hab einen Wunsch, aber es fühlt sich für mich seltsam an, das zuerst hier zu äußern, und nicht die Betreffende direkt zu fragen... und es steht auch nicht in den nächsten paar Monaten an... da muss ich mal ne Nacht drüber schlafen. Alles zu seiner Zeit. ;)

    1. "Bindung" ist nicht schwarz-weiß, also entweder ein Hund hat Bindung oder eben nicht, es gibt auch Abstufungen. Sicherlich ist das bei einem Hund, der erst seit max. 3 Wochen bei Dir ist, ausbaufähig, aber das ist völlig normal.


    2. Viel wichtiger: verwechsel nicht Bindung und Führung. Ein (erwachsener) Hund folgt Dir draußen nicht deshalb, weil er Dich so liebt, sondern weil er Deine Führungsqualitäten anerkennt. Es gibt unendlich viele Hunde, die draußen nur in der Leine hängen, offline jagen gehen würden, usw. Ich würde niemals behaupten, dass all diese Hunde keine Bindung zu ihren Besitzern haben, die haben sie ohne Zweifel fast immer. Die Führung dagegen fehlt bei diesen Hunden, der jeweilige Mensch hat ihnen nie verständlich gemacht, wie Spaziergänge aussehen sollen.


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    Nur hier draußen an der Leine nicht, da denke ich oft, die wäre schneller weg wie ich gucken kann und dann frage ich mich, ob das daran liegt, dass sie von mir weg will


    Nach Deinen Worten zu schließen geht es demnach nicht um Bindung, sondern um Führung. Da musst Du erstmal lernen, wie Du das Deinem Hund vermittelst, und das solltest Du schnell nachholen, nie wieder ist die Zeit, um Grundlagen zu lernen, so wertvoll, wie jetzt bei einem 11wöchigen Welpen. Basis sollten immer sein: Geduld, Respekt, liebevolle Konsequenz, Wissen um die Hundebedürfnisse, Spaß am Training. Alles weitere bringt Dir am schnellsten ein guter Trainer vor Ort bei.
    Ebenso schnell solltest Du dafür sorgen, dass Ihr ab und zu in Gassigebiete kommt, in denen Du Deinen Hund ableinen kannst. Noch kurze Zeit kannst Du von dem Folgetrieb profitieren, den Welpen bis ca. zur 16. Woche an den Tag legen, und so schon wichtige Grundlagen für später legen.
    Investiere jetzt in Deine Ausbildung, damit Dein Hund mehr von Dir hat. ;)

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    Hat keiner einen Tipp, wie man sich gegenüber solchen Leuten verhalten soll?


    Das würde ich davon abhängig machen, wie ich die Beziehung zu meinen Nachbarn dauerhaft gestalten will. Dabei ist es mir erstmal egal, wie lange ein Streit schon andauert, das lässt sich (fast immer) alles aufarbeiten, wenn man denn möchte.


    Will ich nichts ändern, würde ich die Nachbarn ignorieren.


    Will ich am liebsten ein normales Verhältnis, ohne jedesmal eine Magenverknotung zu erleben, wenn ich die Nachbarn nur sehe, fange ich damit an, mir die Welt aus ihrer Sicht vorzustellen (wobei das erstmal natürlich nur Vermutungen sind): "ich liege also mit meinen Nachbarn (das seid ihr) seit 20 Jahren im Streit. Ich empfinde sie als völlig respektlos und befürchte, dass sie nur darüber nachdenken, wie sie mich wieder ärgern können. Immer wenn ich sie sehe, spanne ich mich an, weil ich den nächsten Übergriff erwarte. Vor zweieinhalb Jahren haben sie sich einen Hund angeschafft, so einen kleinen Kläffer. Den haben sie auch schon so dressiert, dass er immer uns anbellt, sonst macht er das bei keinem. Das muss doch Absicht sein! Wir haben gehört, dass Hundepfeifen ganz unangenehm für Hunde sein sollen, weil Hundeohren ja so empfindlich sind und die Pfeifen sehr hoch. Vielleicht hört er dann auf, uns anzubellen, wenn wir ihn bei der nächsten Bellattacke mit der Pfeife fürchterlich erschrecken... nein, genützt hat es nichts, und recht hatten wir, die Nachbarin hat tatsächlich gesagt, dass sie ihren Hund gegen uns dressiert hat! Total von oben herab hat sie mich wieder behandelt."
    Darauf aufbauend würde ich ein Gespräch suchen, und zwar eines, in dem ich mir nur ihre Sicht der Dinge erklären ließe und versuchen würde, ihre Situation, auch ihre Not zu sehen. Das würde ich vermutlich einfach mit nach Hause nehmen, mich bedanken, dass sie sich mir geöffnet haben, und versprechen, nach Lösungen/Kompromissen zu suchen. Dann kann ich am nächsten Tag nochmal hingehen und zum einen abklären, ob die Lösungen, die ich inzwischen gefunden habe, auch in ihrem Sinne sind, und zum anderen vielleicht auch manche Befürchtungen ausräumen wie "sie hat den Hund auf uns abgerichtet", indem ich erkläre, wie ein Hund funktioniert und was ich dafür tue, dass mein Hund sie künftig nicht mehr anbellt.


    Die Frage ist natürlich, welchen Weg Du prinzipiell einschlagen willst, und das kannst nur Du wissen. Beide haben ihre Berechtigung.
    In jedem Fall fände ich angebracht, meinen Hund so zu erziehen, dass er von vorneherein keine anderen Menschen anbellt, ganz egal ob ich diese anderen Menschen kenne/mag oder nicht. Ich finde, wenn ich als Hundehalter Rücksicht und Respekt erwarte, sollte ich ebenso Rücksicht auf unsere Mitmenschen nehmen und dafür sorgen, dass meine Hunde sie nicht belästigen, egal ob durch Hinrennen, durch Anbellen oder durch liegengelassene Haufen. (Nur ein Beispiel, ich sage damit natürlich nicht, dass Du die Hundehaufen nicht wegräumst.)

    Hallo,


    das lässt sich kaum sagen. Du hast einen Mischling, d.h. es ist schlecht abzusehen, wie groß und schwer der Hund einmal tatsächlich werden wird. Während Belgier noch recht einheitlich in der Größe sind, ist das bei Altdeutschen nicht gegeben - sie sind nach wie vor nicht FCI-anerkannt und wurden deutlich mehr auf Arbeitsleistung als auf einheitliches Aussehen hin gezüchtet.
    Einen ersten Anhaltspunkt hättest Du, wenn Du Größe und Gewicht der Eltern kennst, wobei das wie gesagt nur ein Anhaltspunkt ist, keine sichere Auskunft.


    Dann kommt das Futterphänomen bei Welpen/Junghunden dazu: bei einem Überangebot von Futter werden Welpen bzw. Junghunde nicht etwa dick, sondern schießen schneller in die Höhe. Das ändert nichts an der letztlich erreichten Größe, wenn sie erwachsen sind, sondern bedeutet "nur", dass die Gelenke früher mehr Belastung ausgesetzt sind. Da die Gelenke, Muskeln und Bänder beim jungen Hund noch nicht so ausgebildet und damit belastbar sind wie beim erwachsenen, empfiehlt es sich, Hunde im Wachstum natürlich ausreichend zu füttern, aber eben keinesfalls übermäßig.


    Um das Ganze nochmal von hinten aufzuzäumen: bei einem gesunden (auch gesund und nicht übermäßig ernährten) Junghund, der 4 Monate alt ist, eine SH von 51cm hat und 16 kg wiegt, würde ich einen erwachsenen Hund von ca. 70cm und 45kg erwarten. Wenn die Elterntiere oder zumindest ein Elterntier in dem Bereich liegt, würde ich mir keine allzu großen Gedanken machen, sind die Elterntiere deutlich kleiner/leichter, würde ich vor allem meine Fütterung überdenken und im Zweifelsfall natürlich auch zum TA gehen - es ist doch keine Schande, einen Profi um Rat zu fragen, wenn ich als Laie in dem Gebiet etwas nicht weiß.

    Hallo,


    bei mir sind drei Umzüge mit Hunden jeweils ziemlich gebündelt über die Bühne gegangen, d.h. im Vorfeld waren alle Kisten gepackt, Möbel zerlegt, alles gut vorbereitet, und am Umzugstag waren die Hunde dann zweimal (Umzug durch Firma) im Auto, einmal (Umzug mit Hilfe von Freunden) in einem schon leergeräumten Zimmer in der alten Wohnung. Bevor der Umzug begann, hab ich sie jeweils ordentlich müde gemacht, ansonsten gabs kein großes Aufhebens um die ganze Sache, sie sind allerdings auch gewohnt, dass ich neue Situationen eh immer regle und sie sich währenddessen entspannen. Wegen des neuen Territoriums würde ich mir erst recht keine Gedanken machen, aus Hundesicht ist da, wo Ihr seid, das Zuhause.


    Alles Gute für den Umzug!

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    Sammy hat sowas noch nie gemacht


    Selbst ohne Euch zu kennen, würde ich hier widersprechen. Bis auf krankheitsbedingte Beißvorfälle (und die gehen selten unblutig ab) habe ich noch nie einen Hund erlebt, dessen erste Maßregelungsversuche gleich auf einem so hohen Niveau stattfinden. Viel wahrscheinlicher ist, dass Du das, was Dein Hund Dir bisher erzählt hat, nicht verstanden hast, dass Du feinere Signale von ihm nie erkannt hast, sodass er aus seiner Sicht eben irgendwann zu stärkeren Maßnahmen greifen muss. Wenn Du ihn hier erziehen willst, musst Du künftig viel früher erkennen, was ihm wichtig ist, und wie er wohl gleich handeln wird.


    Ich würde also zweigleisig fahren:
    1. Warum handelt mein Hund so, und wie kann ich es verhindern? (Training)
    2. Wie sieht die Kommunikation bei Hunden aus? (eigene Fortbildung)


    Bei beidem bringt Dich ein kompetenter Trainer weiter, alles andere (z.B. Hilfe übers Internet) wäre in dieser Situation grob fahrlässig. Dein Hund hat bereits gelernt, dass seine Menschen ihn nicht immer gut verstehen, dass er sich aber verständlich machen kann, wenn er stärker eingreift. Welche Steigerung kommt als nächstes? Darum: nicht experimentieren, sondern sofort fachliche Hilfe holen.

    Ich würde mich an Deiner Stelle ebenso ärgern über den anderen Hundehalter, sehe allerdings die rechtliche Lage etwas anders als meine Vorschreiber. Der Biss (davon ausgehend, dass er tatsächlich von Deiner Hündin stammt) entstand nicht in der Situation, in der sich die Hunde tatsächlich begegnen konnten, weil seine Hündin unangeleint war, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Diese Situation war bereits aufgelöst, seine Hündin ging mit ihm ihrer Wege, und dann erst hat sich Deine Hündin losreißen können bzw. Du musstest die Leine fallen lassen. Hieße für mich: 100% Schuld bei Dir, denn in dem Moment hat sich Deine Hündin einen Hund gekrallt, der sich von ihr entfernt hat und wohl auch kein Interesse mehr gezeigt hat, der auch in genau dieser Situation überhaupt nicht provoziert hat.
    Das ist doppelt ärgerlich, denn ohne die Situation zuvor wäre es vermutlich nicht soweit gekommen. Was würde ich daraus mitnehmen:
    - ich muss meinem Hund beibringen, gelassen zu bleiben bei Hundebegegnungen.
    - wenn ich weiß/befürchte, dass mein Hund zu sehr hochdreht, muss ich heikle Situationen schon im Vorfeld verlassen.
    - wenn ich weiß/befürchte, dass der Kontakt mit einem anderen Hund schwierig ist, muss ich den Kontakt verhindern, im Zweifelsfall natürlich auch, indem ich den anderen Hund davon abhalte, zu meinem Hund zu gelangen.


    Wie gesagt, ich kann es völlig verstehen, dass das Ganze superärgerlich für Dich ist, würde aber dennoch, wäre es meine Hündin, die gebissen hat, in diesem Fall die Schuld ausschließlich bei mir sehen.