Es gibt Arbeitsrassen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, wenn sie nicht gemäß ihren Anlagen arbeiten können, deutlich erhöht ist. Ich arbeite als Hundetrainerin vor allem in diesem Bereich bereits auffällig gewordener Hunde - und in aller Regel finde ich genau diese Arbeitsrassen vor. Dazu gehören nicht nur Border Collies, Aussies, Altdeutsche Hütehunde, sondern ebenso Weimaraner, Münsterländer, Vizsla uvm.
Das Argument gegen eine Anschaffung sollte aber bei weitem nicht nur sein, dass der Hund Verhaltensauffälligkeiten entwickeln könnte, am schwerwiegendsten finde ich, dass diese Hunde erst am Vieh/ im jagdlichen Einsatz/ usw. erst richtig aufblühen. Da siehst Du auf einmal glückliche, beseelte Hunde wie sonst nie im Alltag, und dieses Glück einem Hund bewusst vorenthalten zu wollen, ist von Tierliebe ganz, ganz weit entfernt.
Was u.U. möglich ist, ist durch z.B. einen Rasse-in-Not-Verein fündig zu werden, nämlich bei einem Vertreter der Rasse, der untypischerweise auch ohne seinen angestammten Job gut durchs Leben kommt. Es ist allerdings durchaus möglich, dass man da Monate bis Jahre nach dem wirklich passenden Hund sucht.
Und bitte fallt nicht auf Schönheitslinien herein - ich habe bislang noch keinen Hund einer hardcore-Arbeitsrasse (wozu definitiv auch der Weimaraner gehört) kennengelernt, egal ob aus Schönheits- oder Leistungszucht, der keine Arbeitsanlagen und Arbeitstrieb mitgebracht hat.