Beiträge von Rotbuche

    Das ist doch schonmal ein guter Anfang!

    Ich würde es dennoch leicht abändern, damit Du nicht die Verknüpfung beim Hund baust: sich nähernde Hand = Leckerli. Natürlich hat sich die Hand heute nicht genähert, weil sie gar nicht weit weg war, im weiteren könnte das aber passieren. Wenn Balin eh gut hält, solange Deine Hand dran ist, dann könntest Du diese Verhaltenskette probieren:

    Hand hält, Hund hält
    Hand lässt eine Millisekunde los, Hund hält
    Hand hält, Hund hält, einen Augenblick so bleiben
    Aus-Kommando + Bestätigung

    Damit festigst Du das Halten, das Aus-Kommando, und beim Steigern der Millisekunde dann auch noch die Schwierigkeiten zwischendurch, ohne dass Balin Dir irgendwann den Dummy automatisch sofort ausgibt, wenn Deine Hand dran ist.

    Viel Erfolg weiterhin!

    Zitat


    Ich hab versucht es ihm beizubringen indem ich ihn zunächst fürs Berühren und dann fürs in die Schnauze nehmen des Dummys bestätigt hab (ich hatte das Teil weiter in der Hand), als das gut klappte hab ich ihm den Dummy hingehalten, er hat ihn kurz genommen und mir dann in die drunter gehaltene Hand gespuckt...


    Das klingt nach dem entscheidenden Trainingsschritt, Du überspringst anscheinend die Länge des Haltens.
    Reihenfolge:
    - Du hältst den Dummy, Hund hält gleichzeitig (klappt, soweit ich Dich verstanden habe)
    - Du hältst den Dummy, Hund hält gleichzeitig, Du lässt eine Millisekunde los (Hand nicht unter die Schnauze halten, sondern wirklich direkt am Dummy bleiben und auf die KURZE Dauer des Loslassens achten), hältst aber sofort wieder fest (Bestätigung)
    - Du hältst, Hund hält, drei Millisekunden loslassen (Bestätigung)
    - steigern
    - zusätzliche Schwierigkeiten einbauen (Hand in verlockender ich-spuck-den Dummy-aus-Position, Hand wackelt am Dummy ohne den Ausbefehl und Hund darf logischerweise nicht ausgeben, usw.)

    Ich halte es für unwahrscheinlich - die Schulterhöhe liegt bei Labbis im Standard schon über 50 cm, auch in der Leistungszucht. Da ein Hund in der Box gut aufrecht stehen können sollte (also deutlich mehr Höhe der Box benötigt ist, als nur die knappe SH des Hundes), wird die Box vermutlich zu klein sein.

    Zitat

    Was mir noch dazu einfällt --- soweit ich weiß, werden bei VDH-Ausstellungen HSH disqualifiziert, die sich nicht von Fremden (in diesem Falle vom Richter) eben mal so anfassen und ins Maul schauen lassen, deren Richtlinien halt.


    Und wenn man tatsächlich mal Einblick hinter die Kulissen bekommt, werden bei Ausstellungen (übrigens auch bei Nicht-HSH-Rassen, die aber als besonders freundlich und aufgeschlossen gelten sollen) bei manchen Exemplaren, die sich eben nicht immer alles gefallen lassen, auch mal verbotenerweise Beruhigungsmittel eingesetzt. Natürlich nicht immer, aber ich habs leider persönlich erlebt. Auch das kann VDH-Zucht sein... ist aber hier ja nicht weiter Thema.

    csaui
    ich hab absichtlich Deinen Namen aus meinem Zitat entfernt, weil ich allgemein drauf eingehen wollte und nicht auf Dich persönlich. Ich meinte damit eher, dass wir der Zeit, in der bei uns Hundefleisch verzehrt wurde, einfach noch sehr nahe stehen und ich es nicht hilfreich finde, eine so "erhabene" Position in der Diskussion einzunehmen. Nochmal, ich meine gerade nicht Dich oder irgendeinen anderen hier persönlich, es war ein Gedanke, wie man wohl gemeinsam mit seinem Gegenüber (z.B. dem chinesischen Hundehalter) nach anderen Wegen suchen kann (darum auch der Rest meines vorigen Beitrags), und da halte ich einfach eine Diskussion auf Augenhöhe für die einzig lösungsorientierte.

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    Was soll man groß erwarten von einem Land wo Hunde gegessen werden?


    Ich will nur mal dezent darauf hinweisen, dass Hundeschlachtung und das Handeln mit Hundefleisch in Deutschland erst seit 1986 verboten ist. Es gibt Statistiken über die Zahlen der verzehrten Hunde in einzelnen deutschen Städten um 1900, es war auch außerhalb von Kriegszeiten in manchen Regionen normal, Hund zu essen.

    Ich habe ebenfalls nur die Vorschau gesehen und war vor allem entsetzt über den Phänotyp - das hat echt wenig mit dem ursprünglichen Do Khyi zu tun.

    Zitat

    mich würde mal interessieren ob die hunde tatsächlich jeden beißen der in ihre nähe kommt außer ihrer bezugsperson


    Der Do Khyi ist ein Herdenschutzhund mit den entsprechenden Eigenschaften. In ihrer Heimat Tibet leben sie integriert in die Großfamilie und bewachen selbständig ihr uneingezäuntes Territorium. Ein gesunder, artgerecht gehaltener und entsprechend sozialisierter Hund wird sehr wohl einschätzen, welchen Besuch er akzeptiert, welchen er verwarnt, welchen er angreift.

    Zum "Statussymbol" Hund: mir ist es für mich wichtig, dass ich versuche, mein Gegenüber erstmal zu verstehen. Das hat nichts mit meiner Einstellung zur Sache zu tun, sondern damit, dass ich erst die Gründe verstehen muss, warum ein Mensch handelt, um nicht gegen ihn sondern in seinem Sinne einen anderen Weg zu suchen. Wie ist seine Kultur? Was bedeutet ein Statussymbol für ihn? Welchen Umgang pflegt man generell mit Hunden? Usw.

    Ich habe in unregelmäßigen Abständen einen Irish Setter von Freunden zu Gast - der will beim Abschied nicht in das Auto seiner Besitzer einsteigen (was sonst natürlich kein Problem ist) und sitzt zuhause erstmal weinend vor der Tür nach draußen. Mit anderen Worten, es gefällt ihm hier ganz gut ;), und er muss bei mir sehr viel deutlichere Regeln einhalten als zuhause. "Verwöhnen" ist also ganz individuell - es muss nicht zwangsläufig der Leckerlihaufen und die Couch sein, die der Hund toll findet, manchmal sind es auch die klaren Linien, die Beschäftigung, usw.

    Was spricht denn gegen die ganz normale Leine?
    Hier kommen ebendiese (in unserem Fall Moxonleinen für alle vier) beim normalen Spaziergang, Joggen, Fahrradfahren,... zum Einsatz. Dabei erleichtern sich die Hunde in der Regel einmal zu Beginn, danach lässt es sich gut joggen/ fahrradfahren. An der Leine wird außerdem nicht großartig geschnüffelt, dazu gibts Freilaufphasen.

    Die Kangalmix-Hündin hier hätte gerne ein Thema aus Essensverteidigung gemacht, da bin ich allerdings nicht für zu haben. Unsere Regeln:
    - ich sorge im Zweifelsfall dafür, dass alle Hunde unbehelligt essen können
    - wer seinen Knochen/Schüssel/... verlässt, gibt sie frei
    - wer Stress macht, ist weg vom Futter (ich nehm nicht das Futter weg, sondern den Hund)
    Das gilt für meine eigenen Hunde ebenso wie für Gasthunde. Die letzte Regel musste ich dem Kangal zweimal erklären, seitdem ist jede Futteraggression buchstäblich gegessen, außer... es fliegt ein Insekt um sie herum, wenn sie draußen Knochen kaut. Das findet sie blöd, und die Fliege wird schonmal intensiv fixiert. :lol:

    Alle anderen Ressourcen waren nie ein Thema, wobei ich allerdings eh von vorneherein alles als meins deklariere.

    Ich sehe viel Potential, mich mit meinen Gedanken gleich in die Nesseln zu setzen. ;)

    Wenn ich über eine Hundeanschaffung nachdenke, schau ich immer, welche Bedürfnisse hat ein Hund (später dann was für Bedürfnisse hat diese Rasse, und welche der spezielle Hund), was erwarte ich von ihm, was kann ich ihm bieten, und ist das alles kompatibel.

    Einer der Punkte, die dem Hund wichtig sind, ist Bewegung, klar. Nun ist die normale Hundegangart unterwegs ein Trab, am Gehwagen würde es vermutlich eher auf Schritt hinauslaufen. Das ist für Hunde auf lange Strecken echt anstrengend, geht aber, wenn man dem Hund zusätzlich freie Phasen anbieten kann.

    Risiko Tierschutzhund: ich finde Deine Entscheidung, Die im Falle des Falles einen älteren Hund zu holen, absolut richtig. Ich bin außerdem ein Fan von Tierschutzhunden, sehe aber auch die Schwierigkeit, dass man selbst flexibler sein muss bezüglich dessen, was der Hund mitbringt. Wenn Du Ausgleich zu dem Schrittlaufen schaffen willst, muss der Hund perfekt abrufbar sein, sozialverträglich, angstfrei, und er sollte keinen (bzw. einen sehr gut kontrollierbaren) Jagdtrieb haben. Das sind vier Dinge, die ich in ein oder der anderen Form fast immer bei Tierschutzhunden erstmal bearbeiten muss. Trotzdem kann man natürlich die Ausnahme finden, muss sich eben für die Suche Zeit lassen und bei der Auswahl sehr kritisch sein.

    Hundehaltung, Hundeerziehung und gute Hundeführung beinhaltet immer auch Timing und schnelle Reaktionen. Ich kenne mehrere Mensch-Hund-Rolli-Gespanne, da kompensiert der Rolli perfekt die Geschwindigkeit, die Menschen verfügen über eine hohe Ausstrahlung und führen wirklich tolle Hunde. Ich kenne leider auch Teams mit Rolli oder Gehwagen, da ist diese Schnelligkeit nicht gegeben, und keines dieser Teams funktionierte wirklich gut, heißt jeder dieser Hunde zeigte einen enorm hohen Stresslevel, der sich unterschiedlich äußerte, aber jeweils durch eine entsprechend energievolle Führung sehr gut auszugleichen war. Nur waren die jeweiligen Besitzer einfach körperlich nicht in der Lage, den Hunden diese Führung zu bieten. Da ist ihnen natürlich überhaupt kein Vorwurf zu machen, dennoch war es eben für die jeweiligen Hunde echt eine missliche Lage.
    Inwieweit Du selbst schnell und punktgenau reagieren kannst, kannst Du natürlich am besten beurteilen.

    Hast Du die Möglichkeit, in Deinem Umfeld mit anderen Hunden Gassi zu gehen? Nachbarn, Freunde, Tierheim? Vielleicht lässt sich da schon ein bisschen abgleichen, ob Deine Vorstellung von Hundehaltung und die tatsächliche Umsetzung zueinander passen, wo sie voneinander abweichen, ob sich das ausgleichen lässt, usw. Denn sobald ich Verantwortung für ein Tier übernehme, muss ich eben auch dafür sorgen können, dass seine Bedürfnisse artgerecht befriedigt werden, das ist Dir sicherlich auch ein Anliegen, sonst würdest Du Dir ja gar nicht im Vorfeld so viele Gedanken darüber machen. ;)