Beiträge von Rotbuche

    Dass ein Dorn Ursache für Humpeln sein kann, ist natürlich gut möglich, dass es nach dem Ziehen des Dorns schlimmer wird, ist eher seltsam. (Also es ist natürlich so, das hab ich verstanden, aber es ist nicht besonders logisch. Stell Dir bei uns einen eingezogenen Spreißel vor, wenn der weg ist, sind auch die Schmerzen verschwunden.)
    Ich würde in verschiedene Richtungen denken:
    - beim Ziehen des Dorns ist nicht alles rausgekommen -> ist die Stelle noch offen? wenn ja, dann evtl. Zugsalbe
    - Sehnenentzündung -> warum wird es unter Entzündungshemmern nicht besser?
    - andere Entzündung, z.B. Abszess wegen eines Fremdkörpers -> ist die Stelle geschwollen, rot, heiß? Sicherheitshalber bitte Körpertemperatur im Auge behalten
    - es ist tatsächlich zufällig gleichzeitig was passiert (Pfote vertreten, Wirbel blockiert,...)
    - Dysplasien entstehen i.d.R. sehr früh, äußern sich aber erst sehr viel später. Ein vierjähriger Hund ist da eher auf der frühen Seite. (Einer meiner Hunde hat HD, die macht sich jetzt mit 11 Jahren langsam bemerkbar. Übrigens konstant, sie läuft sich nicht ein oder hat mal mehr, mal weniger Schmerzen.) -> Röntgen zur Abklärung und ggf. Unterstützung der Gelenke durch Physiotherapie und/oder Ernährung
    - Dorn + Bänderzerrung, könnte nach Entfernung des schmerzhaften Dorns und der daraufhin ausgelasseneren Bewegung das Band erneut gezerrt haben, darum die Verschlimmerung -> eher Schonung
    - daran denken, dass ein Humpeln vorne durch ein Problem hinten entstehen kann, der Hund geht in die Schonhaltung, belastet vorne mehr, überlastet, darum wirds vorne letztlich schmerzhaft
    - irgendwas anderes

    Deswegen wäre mein Vorgehen:
    - Entzündungszeichen beobachten (Stelle schmerzhaft, geschwollen, rot, heiß, Fieber, vermehrtes Trinken, ruhigeres Verhalten)
    - Röntgenbild ohne Narkose mindestens des ganzen vorderen Bereichs, Pfote, Ellbogen, Schulter, Hals- bis Brustwirbelsäule
    - guten Physiotherapeuten konsultieren
    - evtl. Zweitmeinung einholen


    Wie hat sich die Hündin inzwischen unter dem Schmerzmittel gezeigt?

    Zitat


    was meint ihr zu dem ganzen?


    Ein Humpeln aus heiterem Himmel bedeutet ziemlich sicher auch, dass der Hund Schmerzen hat, darum gehört das schnell und anständig abgeklärt. Zeigt die Hündin irgendwo (Pfote, Ellbogen, Knie, Schulter, Hüfte,...) gezielt Schmerzhaftigkeit? Wie genau hat der TA untersucht, hat er jedes Gelenk durchbewegt? Lässt Dein Hund das entspannt mit sich machen? Lahmt sie immer auf der gleichen Seite, oder ändert sich das? Wenn der TA auf Ellbogen oder Schulter tippt, warum die Narkose fürs Röntgen? Die braucht es bei halbwegs kooperativen Hunden nur bei HD-Aufnahmen der Hüfte, weil die Hinterbeine dafür gestreckt und eingedreht werden müssen, was in der Tat schmerzhaft ist.
    Hast Du einen fähigen Physiotherapeuten an der Hand? Was sagt der?

    Ohne eine Diagnose zu kennen, würde ich nicht zu mehr oder weniger Bewegung raten, je nach Ursache des Lahmens kann das eine wie das andere hilfreich aber eben auch kontraproduktiv sein.

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    Rotbuche: Phantasie spielen lassen? Nein ich habe nur gelesen,wie es ihr geht


    In meinen Augen eben nicht. Du hast gelesen, wie es ihr in manchen Momenten geht und schließt daraus auf das ganze Hundeleben. Diese Erzählungen geben nicht den durchschnittlichen Alltag wieder, weil der TE sich Rat für die schlechten Augenblicke holen wollte, und darum ebendiese ausführlich geschildert hat.

    Aus eigener Erfahrung: einer meiner Hunde war über Monate komplett gelähmt, nur Kopf und Schwanz konnten selbständig bewegt werden. Es gab auch nach mehrtägigem Uniklinikaufenthalt mit allen untersuchungstechnischen Möglichkeiten keine Diagnose, dementsprechend auch keine Prognose oder (von Ärzten empfohlene) Therapie. Für viele Außenstehende war es nicht nachvollziehbar, dass ich dennoch das Gefühl hatte, der Hund habe eine verhältnismäßig gute Lebensqualität. Der Zustand hat mehrere Monate angehalten, ist mittlerweile 7 Jahre her, und heute lebt, läuft, rennt, bewegt die Hündin sich ohne Einschränkungen. Ich habe mir in der kritischen Zeit selbst immer wieder und lange die Frage gestellt, was für die Hündin am besten ist, durchhalten oder erlösen. Fast durchweg habe ich erlebt, dass die Menschen, die meine Hündin gut kannten, ebenfalls zu dem Schluss kamen, dass sie nicht unglücklich wirkte, während mir von denjenigen, die nur die Krankheitsgeschichte hörten, nahezu immer das Einschläfern nahegelegt wurde.

    Ich kann mir meinerseits kein Urteil erlauben, welche Lebensqualität die Hündin hat, weder in positiver noch in negativer Hinsicht, weil ich sie nicht persönlich kenne. Es spricht ja noch nichtmal etwas dagegen, die eigene Sichtweise einzustreuen, ob nicht ein Erlösen sinnvoller sei, wenn dann aber der Hundebesitzer sagt, er sei sich sicher, dass die positiven Seiten für die Hündin überwiegen, dann ist jeder weitere Kommentar in die Richtung überflüssig, weil er an der eh geschwächten Energie der Menschen, die den Hund pflegen, zehrt.

    In diesem Sinne lasst uns in diesem Thread doch weiterhin überlegen, welche Unterstützung es für Hund und Besitzer geben kann.

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    Ich kann mir nicht vorstellen das Kiruna ein schönes Leben hat.


    Das hast Du schon in Deinem ersten Posting deutlich gemacht. Gut, dass niemand von uns seine Phantasie spielen lassen muss, der TE lebt ja glücklicherweise mit der Hündin zusammen und weiß ihre Lebensqualität am besten einzuschätzen.

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    Ich habe da mal eine Frage an alle User die hier geschrieben haben,selbst wenn das Halsband oder Geschirr, schon dem Hund solche Qualen bereitet,ist es dann wirklich noch Lebensqualität?


    Die Frage können Dir nicht die User hier beantworten, das kann nur der TE selbst, der einzige hier, der nicht nur eine Krankengeschichte liest, sondern auch die schönen Stunden im Leben der Hündin mitbekommt.

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    Falls du eine Zweitmeinung einholen möchtest, würde ich dir den Gang in eine Tierklinik empfehlen.


    Ehrlich gesagt würde ich bei derart seltenen Erkrankungen wirklich zum Spezialisten, und das ist längst nicht jede Tierklinik. Vermutlich lohnt sich in diesem Fall die Recherche in Ridgebackforen, welcher Arzt zu empfehlen ist.

    Ich kannte SLO bisher nicht, habe mich eben kurz im Netz informiert. Keine der gängigen Therapien sieht die Gabe von Cortison vor, gemeinsamer Nenner verschiedener Therapien scheint die Substituierung von Omega-3-Fettsäuren zu sein, manchmal mit einem Antibiotikum, manchmal ohne, auch je nach Stadium der Therapie unterschiedlich.

    Vielleicht hilft es Dir, nochmal gezielt nach Ärzten Ausschau zu halten, die wirklich Erfahrung mit der Krankheit haben, um eine zweite Meinung einzuholen?

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    Ich hätte ein schlechtes Gewissen und sowas kann auch einfach schnell nach hinten losgehen, indem der Ersthund sich beginnt zurück zu ziehen und still zu leiden. Und das Risiko wäre bei meiner nicht gerade gering, die ist nämlich alles andere als dominant.


    Risiko ist immer dabei. Nehme ich die eher schüchterne Hündin quasi in die Erziehungs- und Führungs"Pflicht", weil ein Jungspund dazukommt, kann das für sie ebenso anstrengend sein. Mein Beitrag war darum bewusst keine Empfehlung hinsichtlich Alter oder Geschlecht, sondern ein Plädoyer dafür, den Zweithund nach Charakter und Energie auszusuchen.


    (Nur am Rande:

    Zitat

    Genau das möchte ich eben nicht.


    Um eventuelle Missverständnisse zu beseitigen: Die Zweithündin war nicht alleine meine Wahl, wir (Ersthund + ich) haben sie zusammen ausgesucht. All die Jahre hat die Ersthündin es geliebt, diese zusätzliche Sicherheit im Rudel zu erfahren, damals von der Zweithündin, mittlerweile von der nächsten Leithündin, die übrigens 6 Jahre jünger als die Ersthündin ist.)