Beiträge von Rotbuche

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    Die Beschreibung hört sich sehr passend an :)


    Welche Beschreibung hast Du denn gelesen? :p Es sind recht autonom arbeitende Jäger, die ordentlich Pfeffer im Hintern haben. Für einen Therapiehund suchst Du nach ruhigen, aufgeschlossenen, gerne mit dem Menschen zusammenarbeitenden Rassen/ Mischungen.

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    Die Pfleger können dir bestimmt viel über die einzelnen Hunde erzählen und dich gut beraten.


    Das würde ich etwas eingeschränkt sehen - die Pfleger geben vielleicht eine erste Info, verlassen würde ich mich darauf nicht unbedingt. Meiner Erfahrung nach (ca. 10 Tierheime, die mir intern bekannt sind) überwiegt in Tierheimen das Personal, das fachlich nicht unbedingt versiert ist und Hunde auch nicht immer richtig einschätzen kann. Wie gesagt, für einen groben Überblick über die mögliche Tauglichkeit ist es bestimmt ok, alles weitere kommt dann auf den speziellen Mitarbeiter an. Im Zweifelsfall würde ich einen Trainer mitnehmen, der Therapiehunde ausbildet.


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    Bei mir wird es übrigens sehr wahrscheinlich ein Flat Coated Retriever.


    So sehr ich Deine Liebe zu Flats verstehe :D, das kommt halt bei der Rasse auch ein bissl auf das Einzelexemplar an, wie gut sie sich als Therapiehund machen. Alle Flats, die ich bisher kennengelernt habe, sind temperamentvoll und deutlich arbeitsintensiver als Labbis oder Golden, um im Alltag ausgeglichen zu sein. Aber toll sind sie trotzdem! :D

    Ein Gedanke zur Größe: ich stelle mir einen größeren Hund in der Arbeit mit behinderten Kindern einfach praktischer vor, wobei es natürlich jeweils auf die Art der Behinderung ankommt. Wenn die Feinmotorik nicht gut funktioniert, evtl. Spastiken dazukommen, bietet ein größerer Hund mehr "Streichelfläche" und ein unabsichtlich groberer Umgang hat weniger physische Auswirkungen, wenn halt Hundemasse dahintersteht. 5kg Shih Tzu fliegen schneller durch die Gegend als 30kg Retriever (ich übertreibe natürlich).


    Was der Hund brauchen wird, ist eine hohe Reizschwelle und Freude an fremden Menschen (und viel Pause zwischendurch - Therapiehund sein ist anstrengend!). Dackel sind nun nicht Ausbünde an Geduld und Fremdenfreundlichkeit, natürlich kann man ein Exemplar erwischen, mit dem es doch funktioniert, aber darauf verlassen würde ich mich beim Dackel nun wirklich nicht.
    Solltest Du bei Golden oder Labrador Retrievern bleiben (die einzigen Retrieverrassen, die in meinen Augen für den Job in Frage kommen), würde ich auch da sehr viel wert auf die passende Linie (und dann den richtigen Welpen) legen. Überspitzt formuliert, mit einem Golden aus jagdlicher Leistungszucht hättest Du nichts gewonnen.


    Oder Du suchst im Tierschutz nach geeigneten (sprich erwachsenen) Hunden - die werden nicht wie Sand am Meer zu finden sein, aber soo selten gibt es sie auch wieder nicht. Dabei wäre mir deren Vorgeschichte nahezu egal, es kommt auf den Charakter und die jetzigen Verhaltensweisen an.
    Meine letzte Althündin wäre so eine Kandidatin gewesen, unendlich geduldig, sanftmütig, aufgeschlossen, ohne stürmisch zu sein, souverän. Tervueren (oder Tervuerenmix?), die die ersten 5 Jahre ihres Lebens an der Kette verbracht und nichts kennengelernt hat. Ohne sie zu kennen, hätte ich gesagt: Tervueren als Therapiehund bei Kindern? Eher nein. Kettenhund ohne Sozialisation als Therapiehund? Nicht wirklich.

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    Meine Frage ist: Was ist denn nun das beste Alter für die Aufnahme eines Welpen?


    Das hängt von mehreren Faktoren ab:
    - welche Aufgabe soll er im neuen Zuhause übernehmen (z.B. HSH an der Herde -> früher Umzug)
    - wie ist seine Mutter drauf (genervt von allem Nachwuchs? -> Umzug. Erzieht noch? -> kann auch länger bleiben.)
    - wieviel Zeit investieren die Züchter
    - was trauen sich die künftigen Besitzer zu
    - wie ist der Welpe drauf
    - wie funktionieren die Geschwister untereinander (das gemeinsame Spielen wird ca. ab der 8. Woche deutlich ruppiger)


    Wenn Dein Hund mit 4 Monaten kommt, zählt er eh schon als Junghund. ;)

    Mh, ich würde allerdings auch nicht so generell sagen, dass dieser Tagesplan zuviel Zeit für Gassigänge beinhaltet. Es kommt halt auf den Hund und seine Bedürfnisse an, was er wirklich braucht - zusammenstreichen kann man immer, ich finde es viel besser, wenn die Zeit erstmal eingeplant ist. Die Frage ist doch nicht unbedingt, womit kommt Hund zurecht, was ist sozusagen das Minimum an Bewegung/Beschäftigung, sondern was macht genau diesem Hund am meisten Spaß, oder? Natürlich brauche ich keinen überforderten Hund, aber 4 Stunden sind nun auch nichts, was einen "Durchschnitts"Hund an den Rand seiner Möglichkeiten bringt.

    Auch ich verstehe Dich völlig, es hat kein anderer Hund Deine Hunde zu belästigen. Ich würde mich an Deiner Stelle darauf konzentrieren, an dem Verhalten meiner Hunde zu arbeiten - es wird überall Hunde geben, die sich durch einen in der Leine hängenden, bellenden Hund provozieren lassen, und jede weitere solche Erfahrung bestärkt Deinen Hund momentan in seinem Verhalten.
    Das bedeutet konkret, dass ich vorerst jeden Kontakt mit diesem freilaufenden Hund vermeiden würde (andere Gassigehzeiten, andere Gassigehorte) und gleichzeitig eben mit meinem/meinen Hund/en arbeite, damit die gelassen an jedem anderen Hund (angeleint, frei, gelassen, wild,...) vorbeilaufen können. Das dauert, das ist Arbeit, aber es ist auch ein Geschenk für meine Hunde, die Gassigänge dann mit viel weniger Stress verbinden. ;)

    Möglich ist viel. ;) Was Dir zu stressig ist oder nicht, lässt sich logischerweise von außen nicht beurteilen - der Tagesplan, den Du hast, wird für einen erwachsenen Hund voraussichtlich funktionieren. Für einen 4-monatigen Hund sind es zu wenig, dafür zu lange Zeiten am Stück. Dann wird es darauf ankommen, was der Hund so mitbringt - wenn es ein unkomplizierter Geselle ist, alles fein. Ein (ich nehme mal den worst-case) Deprivationshund würde Dich unendlich viel mehr Zeit und vor allem Nerven kosten, ein unsicherer Hibbel bräuchte vor allem Ruhe im Alltag, usw.


    Gibt es einen Grund, warum es ein Welpe bzw. Junghund sein soll, dessen Anlagen nicht bekannt sind, und der in einer anderen Umgebung aufgewachsen, sprich anders sozialisiert ist? Die unkompliziertesten Hunde sind erfahrungsgemäß erwachsene (größer/gleich ca. 4-5 Jahre) Hunde, deren Charakter, Verhalten und Bedürfnisse bekannt sind und zu Eurer Situation passen.

    Auch ich würde zum erwachsenen Hund raten, ein Welpe ist viel, viel Arbeit, die ich keinem Anfänger mit zwei kleinen Kindern überhelfen wollen würde. Klar kann man das managen, aber es ist schon ne Aufgabe.

    Noch ein kleiner Zusatz zum Apport: nicht jeder Hund liebt Apportieren, Yorkies sind dafür auch nicht gerade prädestiniert. Wenn Du ihn beschäftigen willst, was ich toll finde, dann such was, was ihm ganz viel Spaß macht. :)

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    -wie habt ihr (wenn überhaupt) eure Eltern/Großeltern etc. überzeugt auf euren Hund aufzupassen?


    Würden sie bis heute nicht tun, sämtliche Familienmitglieder haben mit Tieren nichts am Hut. Immerhin hat sich die anfängliche Phobie nach einigen Jahren der ruhigen, geduldigen Aufklärung gelegt.


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    -bzw habt ihr sie mit dem Kleinwuselcharme überzeugt als es da war??


    Keine Chance.


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    - habt ihr jemand in der Familie mit Hundeangst?Das wäre näml das nä Problem das mein vater eigentl Sauberkeitsfanatiker ist und Angst vor Hunden hat.


    siehe oben, bei meiner Mutter hat es mehrere Jahre gedauert, bis sie verstanden hat, dass nicht alle Hunde alle Menschen essen wollen. Sauberkeitsfanatiker würde ich bei uns gar nicht mal unbedingt sagen, aber Überzeugte, dass hündischer "Dreck" NIE WIEDER aus der letzten Ritze zu entfernen ist. Weshalb mein einziger Besuch in den vergangenen 10 Jahren mit Hunden so aussah, dass für die Hunde (stimmt gar nicht, war damals nur ein Hund) ein Zimmer leergeräumt wurde, und ich meine wirklich leer. Möbel raus, alles raus, besenrein sozusagen. Wir haben inzwischen Kompromisse gefunden, sodass wir uns ab und zu sehen können, ohne dass meine Hunde sich in Luft auflösen müssen oder meine Familie sich allzusehr eingeschränkt fühlt.


    Denn bei allem Unverständnis, das in einem Hundeforum vermutlich für so eine Einstellung herrscht, es sind alles Menschen, die ebenso selbstverständlich ihren eigenen Weg zum Glück im Leben verfolgen dürfen. Ein anderer hat das gleiche "Recht", Hunde nicht zu mögen, wie ich, sie eben zu lieben.


    In diesem Sinne würde ich niemals, niemals meine Familie zu irgendwas zwingen, schon gar nicht, regelmäßig auf den Hund aufzupassen, wenn sie das nicht von sich aus anbieten, vor allem, wenn ich eben schon von manchen Aversionen weiß.


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    Also, wie kann ich Ihre Bedenken abmildern/zertreuen?


    Durch gelebten, funktionierenden Hunde-Alltag, in den Deine Eltern eben nicht eingespannt sind. Meine Mutter hat sich nach anderthalb Jahren (!) getraut, mir ihre Bedenken zu äußern, die Hunde könnten mich im Schlaf überfallen und aufessen. Phobien sind nicht rational. ;)