Ein Gedanke zur Größe: ich stelle mir einen größeren Hund in der Arbeit mit behinderten Kindern einfach praktischer vor, wobei es natürlich jeweils auf die Art der Behinderung ankommt. Wenn die Feinmotorik nicht gut funktioniert, evtl. Spastiken dazukommen, bietet ein größerer Hund mehr "Streichelfläche" und ein unabsichtlich groberer Umgang hat weniger physische Auswirkungen, wenn halt Hundemasse dahintersteht. 5kg Shih Tzu fliegen schneller durch die Gegend als 30kg Retriever (ich übertreibe natürlich).
Was der Hund brauchen wird, ist eine hohe Reizschwelle und Freude an fremden Menschen (und viel Pause zwischendurch - Therapiehund sein ist anstrengend!). Dackel sind nun nicht Ausbünde an Geduld und Fremdenfreundlichkeit, natürlich kann man ein Exemplar erwischen, mit dem es doch funktioniert, aber darauf verlassen würde ich mich beim Dackel nun wirklich nicht.
Solltest Du bei Golden oder Labrador Retrievern bleiben (die einzigen Retrieverrassen, die in meinen Augen für den Job in Frage kommen), würde ich auch da sehr viel wert auf die passende Linie (und dann den richtigen Welpen) legen. Überspitzt formuliert, mit einem Golden aus jagdlicher Leistungszucht hättest Du nichts gewonnen.
Oder Du suchst im Tierschutz nach geeigneten (sprich erwachsenen) Hunden - die werden nicht wie Sand am Meer zu finden sein, aber soo selten gibt es sie auch wieder nicht. Dabei wäre mir deren Vorgeschichte nahezu egal, es kommt auf den Charakter und die jetzigen Verhaltensweisen an.
Meine letzte Althündin wäre so eine Kandidatin gewesen, unendlich geduldig, sanftmütig, aufgeschlossen, ohne stürmisch zu sein, souverän. Tervueren (oder Tervuerenmix?), die die ersten 5 Jahre ihres Lebens an der Kette verbracht und nichts kennengelernt hat. Ohne sie zu kennen, hätte ich gesagt: Tervueren als Therapiehund bei Kindern? Eher nein. Kettenhund ohne Sozialisation als Therapiehund? Nicht wirklich.