Beiträge von Rotbuche

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    das Endziel ist, dass Felix sein Frauchen NICHT mehr als Endbelohnung braucht, um zu ziehen, sondern dass er, entweder mit Frauchen auf Scooter (da zieht er übrigens überhaupt nicht, sondern läuft gehorsam neben her) oder mit Ersatzfahrer auf längere Distanzen und mehrmals pro Woche trainiert werden kann. Er "kann" das ziehen auf Distanz zum Frauchen zwar mittlerweile auf ca. 400-500 Meter, aber das ist ja nicht das Endziel UND er muss sein Frauchen zumindest weggehen sehen, damit er das Kommando zum ziehen befolgt


    Ok, dann ist das Ziehen an sich aber noch nicht unter Signalkontrolle. Ihr habt es mit einem Kommando belegt, aber die Verknüpfung ist offenbar nicht "Kommando = Ziehen", sondern "Frauchen geht weg = Ziehen". Was macht er bei Frauchen auf Scooter + Kommando? Trotzdem nebenherlaufen?
    Ich würde mir belohnungstechnisch noch überhaupt keinen Kopf über das Endziel machen, da seid Ihr noch nicht. Erst, wenn das Kommando sitzt, würde ich Frauchen "ausschleichen". ;)

    Du findest bestimmt auch eine Menge zum Thema über die Suchfunktion.


    Meine Hunde tragen alle Geschirr, bis sie leinenführig sind, egal in welchem Alter sie zu mir kommen. Danach laufen sie entweder nackig, wenn der Spaziergang voraussichtlich ohne große Begegnungen stattfindet, und ich hab Retrieverleinen dabei, um bei Bedarf kurzfristig anzuleinen, oder sie laufen mit Geschirr, wenn längere Anleinphasen zu erwarten sind.
    Einen nicht leinenführigen Hund würde ich nicht am Halsband führen, dazu ist mir der Halsbereich zu sensibel.

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    ja


    Dann verstehe ich die Startschwierigkeiten von Felix nicht. Frauchen woanders parken, Felix zu ihr hinziehen lassen. Er muss sie nicht weglaufen sehen, wenn das Ziehen auf Kommando klappt.



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    klappt nur bedingt


    heißt? Wo genau liegen die Schwierigkeiten?


    Ist n bissl mühsam, sich Gedanken zu machen, wenn wenig Infos kommen.

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    So ganz verstehe ich das mit dem "Hasen" nicht.


    Das ist genau das, was Du von Euch beschreibst: Dein Freund geht vor, spielt also den "Hasen", den Lockvogel, zu dem das Hinziehen sich lohnt.



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    es geht NICHT um wettkampfmässigen ZHS mit diesen Hunden...


    Ja, das hatte ich schon verstanden. Mir ist nur nicht klar, wer mit den Hunden tatsächlich am Scooter trainiert, wenn die Besitzerinnen dazu nicht in der Lage sind, und wie der Alltag für die Hunde dann aussehen soll. Vielleicht habe ich aber auch falsche Vorstellungen von dem gewünschten Endergebnis.


    Lass mich nochmal zusammenfassen, was ich herauslese, und korrigiere mich bitte, wo ich etwas missverstehe:
    - Hunde sollen rennen dürfen, können aber nicht abgeleint werden, darum scootern (die anderen positiven Nebeneffekte im sozialen Alltag sind natürlich toll, geht aber auch mit anderer Arbeit, darum nicht scooter-spezifisch)
    - die Besitzer können das aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst umsetzen und damit auch nicht in den Alltag integrieren
    - wir suchen Lösungen dafür, wie die Hunde entweder ganz ohne ihre Besitzer trainiert werden können, oder wie sie motiviert werden können, weg von ihren Besitzern zu laufen/ zu ziehen, um dann einmal (?) in der Woche zu ziehen


    Und ein paar (vermutlich naive, nicht sauer sein) Nachfragen hab ich noch:
    - habt Ihr das Ziehen selbst unter Signalkontrolle gestellt?
    - macht es einen (Trainings-)Unterschied, ob die Besitzer wie bisher den Hasen spielen, oder ob der Ersatzfahrer mit Hund von der Gruppe wegspaziert und ziehend wieder zurückfährt, inklusive umschnallen? (Einfach, damit die Superbelohnung (= Besitzer) wirklich am Ende des Ziehens steht)
    - macht es Sinn, den Hunden beizubringen, sich in eine Richtung schicken zu lassen (wie beim Dummytraining z.B.), um die Besitzer dort "überraschenderweise" als Belohnung einzusetzen?

    Ich würde an Deiner Stelle von diesem Hund in jedem Fall Abstand nehmen. Was der höchstwahrscheinlich braucht, ist eine zuverlässige, erfahrene Endstelle. Zuverlässig meine ich im Sinne von flexibel, sich auf alle Baustellen dieses Hundes einlassen zu können, und ich erwarte bei der Vorgeschichte, dass er welche mitbringt:
    - Junghund, eh schon anstrengend
    - erstes Frauchen hat ihn sehr jung und unter Vorwand abgegeben - das passiert nicht mit einem easy-going-Junghund
    - zweites Frauchen übernimmt einen Junghund in dem Wissen, ihn nach kürzester Zeit wieder abgeben zu wollen/müssen


    Nun müsste er bei Dir sofort ohne große Anlauf- bzw. Übephase mehrere Stunden alleinbleiben können, sich weitere drei Monate (Praktikum) an eine wiederum neue Bezugsperson gewöhnen (oder was genau bedeutet, dass Du Dich in der Zeit nicht um den Hund kümmern kannst?), und falls es nicht klappt, müsste er in diesem jungen Alter die dann mittlerweile dritte bzw. vierte (Praktikumszeit eingerechnet) endgültige Familie suchen. Ein solches Vorhaben finde ich dem Hund gegenüber extrem unfair. Sehr gut gemeint, aber es ist "nur" Hilfe für die Bekannte, die den Hund damit abgeben kann, für den Hund sehe ich die Vorteile bisher nicht.



    Abgesehen davon finde ich es so vorhersehbar, dass in Kürze nach Studienende ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt, bei dem ihr bislang davon ausgeht, dass beide Vollzeit arbeiten, dass ich diesen Umbruch abwarten würde, um dann zu sehen, wie ein Hund in den dann tatsächlichen Alltag zu integrieren ist. Du hast völlig recht, wenn Du sagst, dass man ja selten weiß, was die Zukunft bringt, aber Ihr wisst es ja! Ich würde dem künftigen Hund zuliebe mir erst anschauen wollen, was ich ihm bieten kann, wenn der Berufsalltag so unmittelbar bevorsteht. (Ja, zwei Jahre sind für mich unmittelbar. ;) )

    Ich würde Dir den BC ausreden wollen. ;) Es gibt manche Hunderassen, bei denen es ein so himmelweiter Unterschied ist, sie mit und ohne ihre ursprüngliche Arbeit zu erleben, dass ich ihnen diese Arbeit nicht vorenthalten wollen würde. BCs gehören dazu (genauso wie Weimaraner, Setter, Münsterländer, uvm.) In meinen Augen ist es zu egoistisch, sich zu fragen, ob der Hund "damit klarkommt", seiner Arbeit nie nachgehen zu dürfen. Klar geht das, aber warum sollte ich damit zufrieden sein, dass mein Hund mit seinem Leben "klarkommt"? Das ist mir zu wenig, zumindest wenn wir vom Welpen ausgehen, dem alle Möglichkeiten offenstehen.


    Ich habe selbst einen BC, 4-5jährig als vielfachen Beschädigungsbeißer (Menschen) aus dem TH übernommen. Als Junghund war er ins TH gekommen, saß also schon ein paar Jahre dort und bellte mit Vorliebe eine Zwingerwand an, wenn er nicht gerade Menschen fixierte. In dem Fall hatten wir die Wahl zwischen Platz bei mir, natürlich mit normalem Programm, aber ohne Hütemöglichkeit, oder weiter im TH versauern, ohne große Chance auf Vermittlung. Es war die bessere Alternative, und er kommt definitiv sehr gut klar mit seinem Leben, kann inzwischen problemlos mit Menschen umgehen, hat seine Wand-Anbell-Neurose hier nie ausgepackt und freut sich an vielen Dingen in unserem Alltag, aber hey, wie sehr hätte ich diesem Hund von vorneherein einen Platz gewünscht, an dem er wirklich lernen und einsetzen kann, was er an Veranlagung, und Können mitbringt! Klar kann ich jeden verstehen, der BCs liebt. Aber eben um der Hunde willen würde ich mir persönlich keinen BC-Welpen oder -Junghund holen, wenn ich nicht seine Hilfe an der Herde bräuchte.

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    Hat jemand eine Ahnugn woran das liegen kann


    Er durfte bisher seine/n Unmut/ Stress/ Aufregung/ ... lautstark kundtun, also lässt er es nicht plötzlich sein. (Und vor allem hat er offenbar wenig Alternativen zu "Aufregung!" kennengelernt.) Was genau am Fahrradfahren stressig für ihn ist, müsstest Du herausfinden. Geruckel, Fahrtwind, kein Fahrtwind, nicht laufen können,...


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    bzw. was ich tun kann?


    Ich würde erstmal in Eurem Alltag dafür sorgen, dass er mit Aufregung besser umgehen kann, und dass Leinenführigkeit (am Fahrrad) kein Thema mehr ist. Wenn die Grundhaltung entspannter ist, kann man auch neue Dinge leichter und gleichzeitig entspannt einführen. Und wenn er am Fahrrad laufen könnte, wäre das für ihn bestimmt noch schöner, als quasi bewegungslos zur Arbeit zu kommen, dort ruhig sein zu müssen, und die Heimfahrt wieder im Anhänger zu verbringen. ;)