Ein interessanter Gedanke, der mir auch schon gekommen ist ;-)
Wir haben hier eine Labrador Retriever-Hündin, die rassetypisch gerne mal Feuer im Poppes hat. Wir haben uns vor dem Einzug unserer Maus mehr als ausführlich mit der Rasse und mit Hundeerziehung allgemein beschäftigt, viel gelesen, viel informiert usw. usw. Aus heutiger Sicht, ein Jahr später, würde ich sagen, dass wir viiiiel entspannter an die Sache herangegangen wären, wenn wir nicht SO viel gelesen hätten. Wir haben uns ganz verrückt gemacht, in Bezug auf WAS der Hund alles können und lernen muss. Und am besten alles sofort. Wir haben uns dadurch sehr viel Druck gemacht. Irgendwann gings dann lerntechnisch überhaupt nicht mehr voran, ich war nur frustriert und Hund wollte alles andere als bloß noch einmal mit mir zu üben ;-)
Wenn ich mit dem jetzigen Wissen und der jetzigen Erfahrung unsere Wildsau noch einmal als Welpe bekommen würde, wäre ich wohl viel ruhiger als zu Beginn.
Es ist schon richtig, dass man sich ausführlich mit einer Rasse, die einziehen soll, beschäftigt. Aber man kann es auch übertreiben und dann läuft alles ganz schnell in die falsche Richtung. Wir machen mit unserer Labidame hin und wieder Dummytraining, wir üben viele Tricks und auch so trainieren wir aktuell noch viel am Grundgehorsam in Zusammenarbeit mit Spiel und Spaß. Da braucht man manchmal nur eine intensive Übungseinheit mit Spiel und schon ist der Hund fertiger als wenn man 2 Stunden am Stück stur spazieren geht. Das ist auch eher unser Motto. Es passiert recht selten, dass wir so richtig lange Spaziergänge machen. Ich würde mal behaupten unser Hund ist trotzdem ausgelastet und zuhause ein richtiges Lamm. Sie schläft fast die ganze Zeit und man bemerkt sie kaum, sie macht nichts kaputt und ist nicht verhaltensauffällig. Also kann ja nicht viel falsch laufen :)
Der heutigen Hundeerziehung mangelt es meiner Meinung nach oft an Gelassenheit.