Zitat
Leberwerte sind haeufig erst bei einer Leberzerstoerung von 70% erhoeht, in so fern wuerde ich da auf jeden Fall etwas machen.
Da BlueSusa jetzt schockiert ist, möchte ich darauf nochmal eingehen!
Das stimmt so natürlich nicht ganz, liebe Zossel!
Leberwerte sind immer dann erhöht, wenn Leberzellen zerstört werden oder irgendwas nicht "rund läuft"
Ein kleiner Ausflug bitte :suess: (nicht schimpfen Zossel
)
Was gibt es für Leberwerte?
Es gibt Leberenzyme, die man misst:
AST, ALT, GLDH, LAP
Syntheseparameter, die man misst:
Cholinesterase, Gerinnungsfaktoren (bestimmte davon) => Quick, INR und Albumin
Sogenannte Cholestaseparameter:
Gamma-GT, AP und Bilirubin
Dann gibt es noch weitere Werte, die lasse ich aber weg.
Nun zur Schwierigkeit der Labordiagnostik und Auswertung der Befunde (für Laien und Fachleute gleichermaßen):
Als Beispiel: Die GOT/AST und GPT/ALT sind Enzyme. Diese kommen in großen Konzentrationen in der Leber vor ABER auch in anderen Organen. Die AST ist z.B. auch in Herzmuskelzellen und Skelettmuskelzellen.
Die ALT wiederum ist leberspezifisch.
Die Verteilung der Enzyme innerhalb der Zelle ist anders. Die AST ist zu großem Teil in den Mitochondrien (die Kraftwerke der Zelle), die ALT wiederum ist im Zellwasser (Zellplasma).
Man kann einen Quotienten bilden (den de-Ritis-Quotient: AST geteilt durch ALT), je höher der Wert wird desto schwerer ist der Leberzellschaden (ist ja auch logisch, denn der Zähler wird größer wenn auch die Mitochondrien beschädigt werden)
Die Höhe des Enzymananstieges korreliert mit dem Umfang der Leberzellschädigung.
Deswegen wäre es ja interessant zu wissen, wie hoch die Leberwerte eigentlich ins pathologische verschoben sind.
Die "70%" tauchen meiner Meinung nach in einem ganz anderen Zusammenhang auf:
Die Leber ist dermaßen regenerationsfähig, dass sie sich selbst, wenn 70% der Leber zerstört sind, wieder erholen kann. (oder andersherum: so lange noch 30% des Gewebes erhalten ist, kann die Leber sich wiederaufbauen)
Deswegen werden ja in der Transplantationsmedizin Split-Lebern transplantiert.
Und es gibt die Leberlappenlebendspende zwischen Verwandten, Eheleuten oder Menschen, die sich in besonderem Maße Nahe stehen.
Für Interessierte:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/…onie.pdf?hosts= (da taucht auch die 30% auf)
Bei der Niere wiederum ist es etwas anders. Das Kreatinin steigt meist erst an, wenn 50% der Filterfunktion der Niere fehlen
Sorry....ich bin wieder ausgeartet.
Liebe TS, dass sollte dich ein wenig beruhigen...ich hoffe, die Message ist angekommen 