Man sollte erstmal unterscheiden, ob alleine oder in Gesellschaft gegähnt wird.
- Gähnen kann eine Übersprungshandlung darstellen
- Gähnen kann aufgrund von Müdigkeit auftreten
- Gähnen kann zum Druckausgleich im Mittelohr dienen
- Sauerstoffmangel weiß ich gar nicht, war mal eine bestimmte Zeit in aller Munde....wenn ich das
richtig verstanden habe, geht es v.a. Dingen darum "das Hirn abzukühlen"
- wichtig sind in dem Zusammenhang auch die sogenannten "Spiegelneurone" und damit auch die
Empathie einen Lebewesens.
und und und und...
Hier ein Auszug aus einem Artikel, den ich passend finde:
ZitatUm das bloße Nachäffen der Gähnbewegung auszuschließen, spielte die Verhaltensforscherin den Hunden lediglich Gähngeräusche vor, sowohl von Fremden als auch von ihren Haltern.
Der unbekannte Gähnsound ließ die meisten Hundeprobanden kalt. Gähnte hingegen das eigene Herrchen oder Frauchen, reagierten sie fünfmal häufiger mit Gegengähnen.
Karine hält dieses Ergebnis für ein Indiz, dass Hunde ihrem Besitzer Empathie entgegenbringen. Sie plant, mit Hilfe von Gähntests besonders empathische Hunde auszuwählen, um sie als Therapiehunde einzusetzen.
Neben Mitgefühl gibt es noch eine andere Erklärung für das Gähnphänomen. Vielleicht ahmen die Hunde nur nach, was sie vor ihrem geistigen Auge sehen. Es ist bekannt, dass sie sich zur Stimme ihres Besitzers das passende Gesicht vorstellen können.
Aus der Süddeutschen Zeitung, LINK: http://www.sueddeutsche.de/wissen/verhalt…de-an-1.1353434
Und ein Artikel aus dem Stern:
Zitat
Wieso gähnt man mit?
Es gibt verschiedene Theorien, wieso ein Gähnen überhaupt ansteckt. So spekulieren einige Forscher, dass auf diese Weise die Denkleistung erhöht wird. Steigt die Gehirntemperatur, soll der Gähn-Reflex dazu führen, dass vermehrt kühles Blut gen Kopf gepumpt wird. Ein ansteckendes Gähnen könnte demnach die Aufmerksamkeit in einer kompletten Gruppe erhöhen. Ein US-Forscherteam um Steven Platek von Drexel University in Philadelphia sieht die Gründe dagegen eher in der Psychologie des Menschen. Sie konnten zeigen, dass Menschen die besonders einfühlend sind, häufiger mitgähnen als wenig empathische Zeitgenossen.Biologisch hängt der Prozess der Nachahmung vermutlich mit den sogenannten Spiegelneuronen zusammen, mit denen zumindest Menschen- und Affenhirne ausgestatten sind. Diese Art der Nervenzellen ist nicht nur aktiv, wenn man selbst etwas tut, sondern auch, wenn man jemand anderen bei einer Handlung beobachtet. Diese Nervenaktivität wird als erster Schritt hin zur unbewussten Imitation gewertet.
Auch Hunde besitzen ein Einfühlungsvermögen
Senju und seine Kollegen vermuten, dass auch Hunde über eine grundlegende Form von Empathie verfügen müssen, um menschliche Handlungen deuten zu können. Wie sich dieses Einfühlungsvermögen bei Hunden entwickelt hat, ist noch nicht geklärt. Denkbar sei eine evolutionäre Anpassung der Hunde an die Menschen, sagen die Forscher. Das Gähnen könnte aber auch ein erlerntes Verhalten sein, etwa wenn ein Hund einen Menschen wiederholt beim Gähnen beobachtet hat. Schließlich könnten die Hunde mit dem reflexartigen Verhalten auch auf die ungewohnte Versuchssituation reagiert haben, schreibt Senju. So sei Gähnen als Reaktion auf Stress bereits von anderen Tierarten bekannt.Aus: Der Stern, LINK http://www.stern.de/wissen/natur/v…mit-633642.html
Mega spannend! Danke für die tolle Frage!!!