Zitat
Es gibt unterschiedliche Formen von Cushing, die aber dieselben Auswirkungen haben:
-peripher: da sitzt der (ansonsten übrigens gutartige) Tumor in der Nebennierenrinde selbst und produziert ständig Hormone
Das ist nicht korrekt. 50% der Tumoren sind Karzinome (bösartige Tumoren!!)
Beim Menschen gibt es noch ein weiteres Cushing-Syndrom:
Ein kleinzelliges Bronchialkarzinom kann auch ACTH bilden
(ACTH ist der Stoff der eigentlich von der Hypophyse gebildet wird um der Nebennierenrinde zu sagen: "Ey du da unten! Arbeite gefälligst"; das Ganze unterliegt einem Regelkreis, da sich die Hormone ständig untereinander "absprechen")
Ömchen lief lange Zeit klinisch unter Cushing-Syndrom (keine Läufigkeit, 6 Liter trinken am Tag, viel pullern, gestörte Butzuckerwerte, dünne Beinchen, dünnes Haarkleid, dunkle und pergamentartige Haut, viel Fressen, viel Hecheln, Blasenentzündungen noch und nöcher; sie hat auch das typische Labor für einen Cushing-Hund (AP und Cholersterin erhöht, ALT und AST leicht erhöht etc pp) nun hat sie aber auch eine heftige Schilddrüsenunterfunktion und das fiese an dem Ganzen ist: Ein Cushing macht gerne auch eine Schilddrüsenunterfunktion (das Prinzip sollte sein: Der Körper steht ständig unter "Stress" wegen des hohen Cortisols im Blut, deswegen gibt es die Rückmeldung an die Schilddrüse: Du! Lass mal stecken, wir müssen nämlich Energie für schlechte Zeiten sparen, also fährt die Schilddrüse runter und produziert kaum noch T4).
Wo sich die Katze aber in den Schwanz beißt: Cushing und Schilddrüsenunterfunktion haben recht ähnliche Symptome.
Der Dexamethasonhemmtest bei Ömchen war grenzwertig positiv bzw. negativ; ich hatte mich dann gegen eine Therapie des Cushing und weitere Untersuchungen entschieden (Jill ist ja auch schon über ihre Zeit, die süße); seitdem sie aber T4 bekommt, geht es ihr viel besser...
Klinisch hat die Omi einen Cushing, laborchemisch definitiv eine SDU...wir können beide ganz gut mit der Ungewissheit leben.
LG