Beiträge von Coucou

    Interessanter Thread!


    Mich würde vor allem interessieren, ob jemand Verhaltensänderungen in Bezug auf andere Hündinnen des Rudels beobachten konnte.
    Meine Engl.Bulldogge begann am Tag der ersten Läufigkeit (damals war sie 8 Monate), meine ältere (aber kleinere) Hündin (2) zu attackieren. Sie hat sich regelrecht in ihr verbissen. Ihre Aggressionen gegen die ältere hielten noch bis ca. 6-8 Wochen nach der Standhitze an. Danach war Ruhe, und sie verstehen sich jetzt wieder wie vorher.
    Der TA meint, dass das aggressive Verhalten von den Hormonen/ der Läufigkeit kommen könnte und empfiehlt die Kastra.


    Jetzt habe ich aber irgendwo gelesen, dass Hündinnen noch aggressiver werden können, weil der Testosteronspiegel steigt nach einer Kastration.


    Was stimmt den nun? Meine Bulldogge ist ohnehin sehr "rüdig", markiert seit der ersten Läufigkeit wie ein Weltmeister, ist sehr rüpelig, rauft gerne ... und spielt am liebsten Fußball. :gott:


    Ich bin mir nun unsicher, ob eine Kastration ihr Verhalten gegenüber der älteren Hündin positiv verändern könnte ... oder ob der Schuss womöglich nach hinten losgeht, und alles wird womöglich noch schlimmer. :/


    Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen gemacht?

    Zitat

    Bei so etwas machen die Hunde wenig Unterschied ob Rüde oder Hündin an ihrer Seite ist, sondern verteidigen ihre Objekte der Begierde. Das kann auch schon mal ein Fussel sein.
    Von daher kann man auch nicht sagen, dass der Hund ohne Grund (für ihn gibt es einen Grund, nur den erkennen viele dann nicht) auf den anderen losgeht.
    Wenn das so ist, dann handelt es sich hier nicht unbedingt um eine Aggression zwischen Hündinnen die sich einfach nicht leiden können, sondern geht um Ressourcen (Rüde, Futter, auch Personen und teilweise sogar Örtlichkeiten).


    Ich würde Dir raten, bevor Du den Hund abgibst, einen Hundetrainer zu holen der die Situation beurteilen kann. Er kann Dir dann auch genau sagen um was es sich handelt.


    Ja, das mit der Ressourcenverteidigung hatte ich mir auch schon gedacht. Beide Hündinnen sind extrem auf mich fixiert, und ich habe mir schon überlegt, ob es mit "Ressource Frauchen" zu tun haben könnte? Meine Junghündin (Englische Bulldogge) kam ja mit knapp 5 Monaten aus einer Notvermittlung, und es war praktisch "Liebe auf den ersten Blick". Sie hing vom ersten Tag an an mir, so als wäre sie immer schon da gewesen, sie verteidigt mich vor Menschen, die ihr nicht geheuer sind, ließ sich vom ersten Tag an zurückrufen (ohne Leckerchen oder Training). Sie ist total auf mich fixiert, und es gab von Anfang an etwas "Eifersüchteleien" im Sinne einer Ressourcenverteidigung. Denn meine ältere folgt mir ebenfalls wie ein Schatten.
    Ausgelastet ist sie aber schon. Wir laufen mind. 1,5 Std. am Tag (was für ihr Alter und die Rasse ausreichen dürfte) und sie spielt stundenlang im Garten Fußball (allein oder mit mir) oder apportiert (was ich ihr auch nie beibringen musste). Sie ist ein sehr schlauer Hund, der Kommandos sofort begreift. Vielleicht ist sie geistig nicht genug ausgelastet?
    Ich würde aber eher drauf tippen, dass sie wenn, dann zuviel Programm hier hat. In den ersten Monaten kam sie hier tagsüber gar nicht zur Ruhe, sie war immer auf Action aus, war regelrecht ruhelos. Und ab 18 oder 19 Uhr ist sie dann völlig kaputt umgefallen und hat bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen. Erst in den letzten Wochen konnte ich beobachen, dass sie tagsüber auch viel geschlafen und ausgeruht hat. (Was aber auch an der Hitze liegen kann.)


    Leider kann ein Trainer erst am Montag kommen. Bis dahin muss ich die Hunde getrennt lassen, die Junghündin ist in der unteren Etage, die ältere in der oberen. Türen sind dazwischen. Ich gehe jetzt auch mit beiden getrennt Gassi, um jeden Stress zu vermeiden.
    Ich habe aber das Gefühl, dass die beiden sich gegenseitig suchen ...Möglicherweise steckt aber keine friedliche Absicht dahinter.


    Die Probleme bestehen ja erst seit Sonntagabend und wir hatten seither nicht viele Hundebegegnungen. Ich muss aber sagen, dass die erste "Gassiattacke" meiner Junghündin gegenüber meiner älteren gestern stattfand, als wir eine bekannte (kastrierte) Hündin trafen. In dem Moment, wo diese Hündin auftauchte (die beide kennen und mögen), ging meine jüngere erneut auf die ältere los.


    Und am Montag gingen die heftigen Attacken los, als wir Besuch von Freunden mit einem intakten Rüden hatten. (Bei der Attacke am Sonntagabend ging es um einen Futterkrümel.)


    Die beiden kennen sich, seitdem meine jüngere hier ist. Anfangs hatte meine Junghündin Respekt vor dem Rüden, weil er sie mal zurecht gewiesen hatte. Aber die Angst hat sich dann verloren und die beiden spielen stets ausgelassen miteinander, wenn wir uns treffen.


    Also verstehen tun sie sich. Aber es kann ja sein, dass sich das ändert, sobald beide zusammen wohnen. Zwischen meinen beiden Hündinnen gab es ja anfangs auch nie Probleme.

    Zitat

    Gibt es denn IRGENDein Anzeichen dafür, dass deine jüngere Hündin mit irgendeinem anderen Hund je Probleme hatte, außer mit deiner älteren Hündin zu Hause?


    Wenn du sagst die sind vernarrt ineinander, dann verstehn sich die Hunde doch, würd ich annehmen?


    Nein, mit anderen Hunden sind beide verträglich. Die ältere sowieso, und die jüngere war bislang bei Hundebegegnungen sogar eher vorsichtig. Wenn ihr ein Hund nicht geheuer war, hat sie sogar versucht, sich auf meinen Arm zu flüchten (was bei einem 18 kg-Hund natürlich nicht ging) ... Sie kannte bislang keinerlei Aggressionen anderen Hunden gegenüber.


    Ja, und bislang haben sich meine Hündinnen super verstanden. Sie haben grundsätzlich aneinandergekuschelt geschlafen und da die Nähe der jeweils anderen gesucht.

    Glaubt Ihr, dass die Problematik mit einem Rüden NICHT gegeben wäre?


    Hier am Ort gibt es nämlich eine HH mit einem Rüden, die total vernarrt in meine Junghündin ist, und mir schon zu verstehen gab, dass sie sie nehmen würde, sollte ich sie irgendwan mal abgeben wollen. Der Rüde hat aber etwa die Größe meiner älteren Hündin und ist ca. 1,5 Jahre alt.


    Oder meint Ihr: Keine Experimente mehr, und lieber nur in Einzelhaltung vermitteln?

    Für mich ist das Problem die Zeit, die eine Trainerarbeit braucht. Wie gesagt haben wir Kinder. Und wer Kinder hat, der weiß, wie das ist: Zwar sage ich den Kindern: Lasst die Türen zu, solange wir die Hündinnen trennen müssen. ABER die Gefahr ist mir zur groß, dass doch einmal unachstam eine Tür geöffnet wird, einfach, weil sie nicht mehr dran denken.
    Außerdem möchte ich nicht, dass auf Dauer einer der Hund immer ausgeschlossen werden muss. Bislang hatten beide vollen Familienanschluss, ich bin in Elternzeit und bin daher rund um die Uhr bei den Hunden, sie waren nie allein oder isoliert.
    Auf Dauer gesehen ist das also einem "lebendingen" Haus mit Kindern keine Lösung, die Hündinnen zu trennen. Und selbst wenn wir mit einem Trainer arbeiten ... die Rückfallgefahr und ein Restrisiko bleiben immer. Ein wirklich entspanntes Zusammenleben wird wohl nicht mehr möglich sein. :( :
    So leid es mir tut ... Ich glaube, die Abgabe der jüngeren ist die beste Lösung. Ich hoffe nur, dass ich bald ein liebevolles und schönes Zuhause für sie finde, wo sie genauso geliebt wird, wie hier. :/

    ok danke, Lukanouk, ich hatte jetzt eher die Idee, die Jüngere beim TA untersuchen zu lassen, aufgrund ihrer aggressiven Attacken.
    Meine ältere ist eigentlich ein gesunder Hund ... aber, jetzt wo du es sagst, ja, sie wirkt seit einiger Zeit schon seltsam ruhig, nicht mehr so quirlig ... vielleicht hat es ja auch "nur" mit der neuen Hündin zu tun, vielleicht ist es aber auch eine Erkrankung, die ich nicht bemerkt habe?
    Ich werde für die Junghündin in jedem Fall einen neuen Platz suchen, denn so geht es leider gar nicht mehr. Das Ganze hat sich innerhalb von 5 Tagen nun hochgeschaukelt ... :( : Es ist nicht mal mehr möglich, gemeinsam Gassi zu gehen.