Das muss nicht Zeichen von Überforderung sein, es kann eben auch das genaue Gegenteil sein.
Story von einem meiner Welpen:
Bei mir völlig unauffällig, zog mit 9 Wochen ins neue Zuhause. Die neue Besitzerin wollte alles richtig machen, dem Hund Ruhe beibringen, ihn nicht überfordern... Er kam also von einem trubeligen Wurf mit 6 Geschwistern als Einzelhandel zu einer Einzelperson. Kam nur zum Lösen in den Garten, hat Mini Übungseinheiten in der Wohnung bekommen und sollte sonst schlafen.
Die Berichte wurden von Tag zu Tag schlimmer.. Hund kommt nicht zur Ruhe, Hund beißt alles an, Hund schläft nur, wenn er in der Box ist, sobald er rauskommt wird gespielt, Hund Jagd seinen Schwanz, Hund beißt in die Hände, Hund tobt an der Leine und wehrt sich dagegen, spazieren gar nicht möglich, Hund beginnt massiv Ressourcen zu verteidigen...
Mit 11 Wochen bin ich dann dorthin gefahren. Ich wollte mir selbst ein Bild machen. Ich hatte nich drei Geschwister bei mir, die kamen mit. Wir sind eine Stunde mit der Bande unterwegs gewesen, Schlendertempo, die Hunde hatten Spaß dabei ein Wäldchen zu erkunden, wirkten ausgelassen und interessiert. Auf dem Rückweg kurz an die Leine, kein Thema.
Zuhause angekommen wurde ein bisschen Wasser geschlabbert und der Problemwelpe hat sich unter denn Tisch gelegt und gepennt. Die Besitzerin hatte Tränen in den Augen "Das ist bis dahin noch nie passiert."
Das soll keineswegs heißen, dass man den Welpen jetzt nur müde machen muss und dann passt alles, aber ihn in einem sicheren Umfeld (Garten) einfach mal machen lassen bis er müde ist, das empfinde ich sicher nicht als Überforderung. Streichen würde ich die Idee, dass man jeden Tag mit so einem Welpen trainieren muss. Rückruf verwendet ihr, wenn es Futter gibt, fertig.
Die Besitzerin hat danach dem Welpen einfach mehr zugetraut, war mehr draußen, hat sich auch mal gezielt mit anderen Hunden getroffen und die Anfangsprobleme haben sich verflüchtigt.