Beiträge von Cherubina

    Wie gesagt, ich halte es es so, wie es laut Prüfungsordnung vorgesehen ist, auch nicht für besonders gut oder richtig.

    So wie du es oben formuliert hast, klingt es nur so, als gäbe es immer und notwendigerweise eine 6 Monats-Frist bis zum Test und genau diese gibt es eben nicht. Im Gegenteil!

    Im Prinzip ist der Test Augenwischerei, auch weil er oft nur staffelintern gemacht wird und man so am Ende auch Hunde irgendwie durchschleusen kann, die vielleicht eher nicht bestanden hätten, wenn es einem wirklich darauf ankommt.

    In der RH-Arbeit theoretisch nach 6 Monaten in der Staffel, im Rahmen des Eignungstests - aber meist wird der Hund erst dorthin geschickt, wenn er erwachsen im Kopp ist, und nicht grad in einer "spooky"-Phase. Bei Nichtbestehen darf er die Prüfung nicht machen und damit nicht auf Einsätze.

    Ein bisschen OT, aber ihr arbeitet doch auch nach der GemPPO, oder?

    Der Eignungstest ist dabei Voraussetzung für den Beginn der Ausbildung, muss also streng genommen abgelegt werden, bevor die Ausbildung überhaupt startet. Ich kenne einige, die schon mit ihrem Welpen daran teilnehmen. Dass das wenig Aussagekraft hat, sehe ich genauso, aber Tatsache ist doch, dass das die Prüfungsordnung der drei großen Hilfsorganisationen so vorsieht.

    Ja, ich weiß, dass das oft anders gehandhabt wird. Auch wir beginnen schon mit dem Training und machen den Eignungstest dann, wenn wir es terminlich einrichten können und die Anfänger halbwegs motiviert sind und hoffentlich dabeibleiben...

    Das größte Problem dieser Marke sind die unendlichen Versprechungen, die gemacht werden.

    Ich kenne inzwischen einige Elos und die meisten würde ich als unkomplizierte Begleiter bezeichnen, die Anfängerfehler durchaus verzeihen.

    Aber da ist eben auch die ehemalige Zuchthündin, die in Zuchtrente im Garten der neuen Halter die Nachbarskatze erlegt hat.

    Da ist der junge Rüde, der seinen Unmut übers gebürstet werden schmerzhaft mit den Zähnen kundtun...

    Man darf einfach nie (und bei so einer jungen "Rasse" erstreckt nicht) bestimmte Dinge 100% voraussetzen.

    Im übrigen glaube ich zu wissen, dass die kleinen Elos eine noch kürzere Zuchtgeschichte haben und damit noch mehr Überraschungsei sind. Aber da darf man mich gerne korrigieren.

    Der Trainer wurde ihr von dem Menschen empfohlen, der bei ihr den Wesenstest abnehmen wird. Drum geht sie dahin.

    Was ja eine gute Sache ist.

    Du hattest hier aber mal angemerkt, du wärest dem Trainer gegenüber skeptisch.

    Kannst du sagen, warum?

    Zum einen kommt er aus der konservativen Schäferhundverein-Denke. Hat wohl früher ganz klassisch mit Stachler und Gebrüll trainiert. Aber das alleine muss ja noch nichts heißen. Mensch entwickelt sich ja weiter.

    Was sie erzählt hat war nie völlig haarsträubend, aber an manchen Stellen hätte ich ganz andere Herangehensweisen im Kopf gehabt und seine Art würde mir wohl gar nicht liegen, aber für meine Kollegin ist es völlig in Ordnung.

    Beispiele:

    Beim Kennenlernen hat er sich von ihr verschiedene Elemente aus der Unterordnung zeigen lassen. Sitz, Platz, Bleib, Fuß... Seine Kritik war, dass er die Kommandos nicht beim ersten Mal sagen ausführt. "Das muss er können" und "Du musst mehr Führung ausstrahlen" waren allerdings seine ganzen Hilfen dazu. Sonst gar nichts.

    Meine Kollegin hat sich dann in den 14 Tagen bis zum nächsten Treffen viel in der Hinsicht selbst erarbeitet (mit ein paar Tipps von mir, vielen Leckerlis und keinem so schlechten Gefühl für Hundetraining). Er hat es dann direkt beim nächsten Mal wieder sehen wollen und hat zur Kenntnis genommen, dass das jetzt besser klappt. Aber wie gesagt hat er dazu nichts beigetragen.

    Seine Idee das Thema mit Menschen zu bearbeiten war eine Gewöhnung durch Füttern. Also fremde Menschen sollen ihn füttern, mit einer Tube durch den Maulkorb. Das ist gescheitert. Die Situation ist mit Fremden total spannig und er springt auch dabei mit Maulkorb Richtung Bauch der Menschen.

    Meine Idee wäre das Abwenden von den Personen zu bestätigen und zwar durch meine Kollegin. Ihm so ein Alternativverhalten beizubringen, um dann, wenn er das verstanden hat auch mal einen gezielten Abbruch setzen zu können, wenn er im Konflikt doch wieder nach vorne geht.

    Als ich das mit meiner Kollegin besprochen habe, hieß es nur, dass der Hund sich aber zwingend anfassen und sogar vorne hochheben lassen muss.

    Zuletzt hat der Trainer übrigens gesagt, dass er auch nicht wirklich ne Idee hat, wie er da vernünftig ansetzen soll. Menschlich finde ich es super, wenn man das eingestehen kann. Als Trainer für so nen heiklen Fall, fehlt mir da allerdings einfach ne Menge an Fachwissen und Werkzeug im Trainerkasten...

    Oh ich bin mir sicher, dass das für meine Kollegin alles andere als spaßig ist. Sie nimmt das schon ernst. Sie sagte mir jetzt auch, dass ihr unter bestimmten Bedingungen noch Aufschub gewährt wird. Sie ist da wie gesagt mit dem Ordnungsamt schon in gutem Kontakt.

    Der Trainer wurde ihr von dem Menschen empfohlen, der bei ihr den Wesenstest abnehmen wird. Drum geht sie dahin.

    Ja, das hast du gut zusammengefasst und ich würde nicht sagen, dass da irgendetwas konträr zueinander steht.

    Das Tierheim hat da nichts beschönigen, allerdings hat sie selbst als Gassigängerin, die den Hund über ca. ein halbes Jahr regelmäßig mit in die Natur genommen hat und relativ wenig Hundeerfahrung hat, den Hund völlig anders erlebt. Er ist bei ihr tatsächlich im Handling völlig unkompliziert.

    Die Probleme mit Fremden haben sich in ihrem Beisein erst gezeigt, als er schon bei ihr gewohnt hat. Vorher dachte sie eben, dass das Tierheim da übertreibt - klassische Fehleinschätzung eben.

    Was sie nicht (mehr) fehleinschätzt ist ihre Verantwortung. Der Hund wird draußen mit Maulkorb und an der Leine geführt, sie hat keinen Garten, der irgendwie gesichert werden müsste und sie versucht das Ganze zu trainieren.

    Sie hofft schlicht darauf, dass der Hund nicht eingezogen wird und wieder im Tierheim landet Da käme er wohl lebend dann nicht mehr raus.

    Mit einer realistischen Einschätzung und entsprechenden Auflagen kann sie sicher leben, ist sich aber durchaus bewusst, dass das schwer wird, wenn der Hund beißend nach vorne geht, wenn sich ihm ein Fremder nähert.

    Ja, mit den Behörden ist sie im Gespräch, aber die Frage nach dem Was wenn hat sie noch nie gestellt. Hat wohl Angst vor der Antwort.

    Hat die Tierschutzorga ihr das nicht bei Übernahme klipp und klar gesagt? Das würde ich zumindest schon erwarten, damit man genau weiß, auf was man sich einlässt.

    Naja, die können das ja nicht genau vorhersehen. Wir sind hier sehr ländlich. Das ist nicht wie in Frankfurt, wo jeder zweite Tierheimhund ein Listenhund ist.

    Über die Auflagen wusste sie selbstverständlich Bescheid und sie hat auch vor Übernahme geklärt, wie das dann mit dem Wesenstest laufen wird.

    Dass der Hund problematisch ist, hat das Tierheim durchaus kommuniziert. Er kam wegen nicht näher beschriebener Beißvorfälle ins Tierheim und die Abschlussuntersuchung beim Tierarzt wurde abgebrochen, weil er den "fressen" wollte.

    Meine Kollegin hat den Hund halt völlig anders erlebt und kennengelernt und das Problem sicher unterschätzt.

    (OT, aber tierärztliche durchgecheckt ist er inzwischen natürlich. Auch da ist meine Kollegin sehr genau, war wegen Lahmheit auch schon in der Klinik und Hund im CT)

    BieBoss Das Problem ist nur, dass im Wesenstest nicht du entscheidest, was mit dem Hund passiert. Weigerst du dich, bestimmte Dinge zuzulassen, fällt der Hund durch und ist dann im Hessen einfach weg. Keine Haltererlaubnis, kein Hund.

    Danke Sunti, genau das ist ja das Problem. Ich würde Ayu solch engen Situationen wie im Wesenstest auch nicht aussetzen. Ich kenne durchaus einige Hunde, die da nicht bestehen würden.

    Das Problem ist aber ja, dass meine Kollegin gar nicht die Wahl hat das nicht zuzulassen.