Beiträge von Cherubina

    Der Thread erinnert mich daran, dass ich beim nächsten Schlachten unbedingt Innereien für die Hunde mitnehmen will.

    Ich bin immer so froh, wenn alles Lammfleisch aufgeteilt, verpackt und unter die Leute gebracht ist, dass das die letzten Jahre untergegangen ist.

    Dabei komme ich so ja völlig umsonst an Mägen, Lunge, Herz, Zwerchfell etc.

    Das bietet dann etwas Abwechslung im Speiseplan der Hunde.

    Ansonsten bin ich in Vielem einfach ein sparsamer Mensch ohne drüber nachzudenken. Outdoor-Kleidung? Was soll das sein? Ich habe Jeans, neuere und alte und ne Arbeitshose, wenn es bei den Schafen zur Sache geht. Ich hab ne Winterjacke und ne alte Winterjacke... Wanderschuhe habe ich, wenn die kaputt sind, braucht es aber durchaus ein Jahr, bis ich neue kaufe. Mit Sneakern und Gummistiefeln geht's auch.

    Ich habe zwei Sätze Retrieverleinen, die ollen liegen Zuhause, die neueren (zwischen 1,5 und 3 Jahre alt) im Auto. Neulich hab ich überlegt, ob ich die mal waschen sollte - verrückt 😁

    Halsbänder und Leinen mit Karabiner hab ich nur einzelne ganz simple. Muss ich immer suchen, wenn ich sie brauche.

    Geschirre haben die Hunde nicht (nur Zuggeschirre, aber leider haben die Mädels da keinen Spaß dran).

    Ich drehe es mal um:

    Wäre der Züchterin die Knickrute aufgefallen, hätte sie vorsorglich die Wirbelsäule komplett röntgen lassen um weitere Probleme auszuschließen, hätte sie euch vor dem Kauf über den "Fehler" informiert und euch die Befunde gezeigt, hättet ihr den Hund dann auch genommen?

    In den allermeisten Fällen ist eine Knickrute nichts anderes als ein Schönheitsfehler. Mir persönlich wäre es den ganzen Streit nicht wert.

    Ich würde allenfalls mit der Züchterin besprechen, dass du gerne die Wirbelsäule komplett untersuchen möchtest und von ihr erwarten, dass sie dafür die Kosten übernimmt (bei einem Tierarzt ihrer Wahl).

    Preisnachlass bei einem reinen Schönheitsfehler erwarte ich nicht, wenn der Hund nicht zur Zucht gedacht war.

    Dass die Aussagen der Züchterin dich ärgern, kann ich natürlich verstehen.

    Bei Kaninchen und Nagetieren werden die Zähne durch das Aneinanderreiben beim Kauen abgenutzt, nicht durch hartes Futter (auch wenn das oft fälschlicherweise in diversen Büchern steht). Es ist also für den Zahnabrieb egal, was das Kaninchen frisst, solange es viel zu kauen hat.

    Ja genau, durch das viele kauen. Was kennst Du denn für Heu? Dass das so hart ist, dass es Zähne abreibt? :emoticons_look:

    Heu ist tatsächlich für Kaninchen nicht unglaublich wichtig, sondern nur eine (nicht die beste) Rohfaserquelle. Eigentlich ist Heu viel zu trocken - die meisten Kaninchen trinken nämlich nicht wirklich gut.

    Optimal wäre eine ganzjährige Fütterung mit einer abwechslungsreichen Gras- und Kräutermischung, ergänzt mit etwas Gemüse und Wurzeln und Ästen. Wildkaninchen fressen auch kein Heu.

    Heu ist halt praktischer, weil ganzjährig käuflich zu erwerben und ganz klar besser als Trockenfutterkonzentrat als Hauptfutter.

    Zahnprobleme bei den Kaninchen kommen in den seltensten Fällen durch die Fütterung. Ursächlich sind fast immer Zahnfehlstellungen, die besonders bei den Zwergkaninchen ein großes Problem in der Zucht sind.

    Was wären denn so Anzeichen oder (Vor-)Warnungen davon, bei denen man skeptisch werden würde oder es sich abzeichnet, dass dieses "zu viel" erreicht ist? Wann würde man auch sich selbst kritisch hinterfragen, bevor ein weiterer Hund einzieht?

    Wenn einem Verletzungen oder Krankheiten beim einzelnen Tier nicht mehr auffallen, wenn es normal wird, dass die Hunde in die Wohnung oder den Zwinger Urinieren/ Koten, wenn es zum Alltag gehört, dass Hunde über längere Zeit in Boxen gesperrt werden, weil man die Gruppe anders nicht ruhig/ nicht harmonisch o.ä. halten kann, wenn man den Überblick verliert welcher Hund wieviel frisst, bzw. ob jeder bekommt was er braucht.


    Das sind Beispiele, die ich regelmäßig in der Praxis erlebe (die Geschichte mit den Boxen nicht. Das kann ich ja nicht beurteilen). Allerdings sind das Probleme, die nicht nur bei vielen Hunden auftreten müssen, die aber aus meiner Sicht sehr deutliche Zeichen der Überforderung sein können - oder von Desinteresse.

    Natürlich wäre es schlimm, wenn ich bei meinen Hunden erst die Reißleine ziehen würde, wenn es schon so weit gekommen ist.

    Terrier, hm, was haben wir denn da an netten, pflegeleichten Terriern die mehr als 5 Kilo haben? Hmmm... Nix.

    Das ist aber genau mein Punkt von weiter vorne - nett und pflegeleicht erlebe ich die Frenchis hier einfach nicht, eher durchaus mit wenig Orientierung zum Halter und nicht ohne mit Artgenossen. Kommen die ersten Erkrankungen dazu, hat es sich mit pflegeleicht dann auch erledigt. Das sind für mich mittlerweile keine ernsthaften Argumente pro Bulli, sondern wirkt eher wie Ausrede weil sie halt hipp sind und man sie haben will und dann nimmt man obiges eben in Kauf. Warum dann nicht der JRT, Foxl, Cairn, Manchester oder PRT mal so als Beispiel.

    Ich erlebe in der Tierarztpraxis tatsächlich Westis als unglaublich ausgeglichene Begleithunde. Einer braucht nen Maulkorb beim Krallenschneiden, aber ansonsten wirklich geduldig, nett und ausnahmslos bei Leuten ohne jagdliche oder sportliche Ambitionen. Die Hunde scheinen da aber hinzupassen.

    Ich würde trotzdem nie einen empfehlen. Die haben einfach zu viele Hautprobleme.

    Cairnterrier kenne ich nur einen. Der wirkt aber sehr ähnlich auf mich.

    Alltag Singlehaushalt mit 5 Hunde, 2 Katzen, Hühnern und derzeit ca. 50 Schafen:

    Arbeit und Finanzen

    Ich arbeite 2 Tage die Woche 8 Std. und 2 Tage 4-5 Std, zusätzlich jedes zweite Wochenende das Notdiensttelefon. In meinem Vertrag stehen 30 Wochenstunden, aber die erreiche ich faktisch häufig nicht, da die Wochenenden oft eher ruhig sind.

    Mein Gehalt ist nicht üppig, ich stecke es über Dozententätigkeit und Beweidung einer Solarfläche auf.

    Was finanziell drin ist, ist ein eigenes kleines Häuschen aufm Kuhdorf, aber sonst keine großen Sprünge. Ich bin sehr anspruchslos!

    Ein ordentlicher finanzieller Puffer für die Tiere ist da, die üblichen Zipperlein bekomme ich durch meine Arbeit als Tierärztin aber natürlich viiiiiel günstiger. Wird eine größere OP fällig und fahre ich mit meinen Hunden in ne Klinik oder zum Facharzt, kann es aber trotzdem mal teurer werden.


    Hobbys und soziales Leben

    Ja, meine Freizeitgestaltung hat sich über die Jahre gewandelt. Ich habe noch ein paar Freunde, die nicht viel mit Hunden anfangen können, viele sind aber Hundemenschen wie ich. Das Singen im Chor habe ich massiv eingeschränkt.

    Handarbeiten zählt für mich kaum als Hobby, das ist was für die Finger zuhause.

    Mein Hobby sind die Hunde und alles was daran hängt. Die Rettungshundearbeit nimmt einen riesigen Teil der Freizeit ein und da sind die Hunde meist mit dabei.

    Dazu kommen die Schafe. Einige Stunden jede Woche verbringe ich damit Wasserkanister zu schleppen, Zäune zu stecken und Umzüge zu planen.Auch da sind die Hunde immer dabei.


    Wieviel Zeit für die Hunde

    Ja, meine Hunde warten häufig mal 2 Stunden irgendwo im Auto. Sie sind da entspannt und für mich fallen so viele Fahrwege weg. An Arbeitstagen bin ich entweder vormittags ausführlich mit ihnen draußen und bei den Schafen oder (an den langen Tagen) sie bekommen ihre große Runde in meiner Mittagspause und sind sonst im Aufenthaltsraum an der Arbei. Meist verbringen sie aber mindestens einen Nachmittag in der Woche beim Hundesitter (dort sind keine anderen Hunde und wir kennen uns schon lange. Da habe ich viel Vertrauen rein und das ist auch einer meiner Notfallplätze).

    Die Mittwoche stehen meist ganz im Zeichen der Hunde und auch an den Wochenenden ist Zeit für Einzeltraining (Hüten, Unterordnung oder auch mal sowas wie Dummysuche), Wanderungen oder ähnliches. Und ja, ich hane mit Smilla und Sumi sowas früher intensiver und häufiger gemacht, habe aber nicht den Eindruck, als würde es ihnen fehlen, dass es nun eben nicht mehr täglich ist). An anderen Tagen ist aber eben auch mal Sparprogramm, was sowohl mir, als auch den Hunden durchaus guttut.

    Ich sehe aber auch die Zeit auf dem Sofa oder im Bett als wichtige Zeit, in der die Hunde ihre Aufmerksamkeit in dem Umfang bekommen, wie sie es brauchen.

    Fellpflege? Medikamentengabe? Sowas habe ich noch nie versucht in Zeit zu messen. Das passiert eben, wenn es nötig wird. Smilla brauht derzeit bei der Fütterung mehr Aufmerksamkeit. Sind die Krallen mal wieder dran, setze ich sie auch schonmal an der Arbeit auf den Tisch.


    Wie geht das mit 5 Hunden in der Öffentlichkeit?

    Ich gehe gerne dort spazieren, wo ich wenig Menschen treffe und fahre dafür auch häufig ins Feld - muss ich ja sowieso, wenn ich zu den Schafen will, aber auch auf der Strecke zur Arbeit kenne ich viele schöne Wege.

    99 % der Spaziergänge sind sie im Freilauf. Kommen Fahrzeuge, werden die Hunde an den Rand gerufen und müssen warten, kommen Menschen, werden sie angeleint. Dabei leine ich immer die als erstes an, bei denen das Risiko, dass sie doch schonmal hinlaufen am größten ist. Sumi müsste ich zum Beispiel eigentlich gar nicht anleinen. Sie geht weder zu den Menschen, noch zu fremden Hunden. Drum kommt sie als letztes an die Leine.

    Ich habe Retrieverleinen. Das geht schneller als mit nem Karabiner den Ring suchen.

    Kommt uns ein Fremdhund unangeleint entgegen ist meine Reihenfolge beim Anleinen anders. Da wird zuerst die kleine Smilla gesichert und dann Ayla und Ayu. Sumi und Beat lasse ich tatsächlich auch zum Abfangen nach vorne laufen. Das entzerrt ungemein. Auf wirklich unfreundliche Hunde bin ich in meinen 30 Jahren als Hundegassiführerin bisher noch nie getroffen (auf Holz klopf). Es gab schonmal unangenehme Situationen, aber nichts wirklich gefährliches.

    5 Hunde an der Leine? Ja, geht auch. Im Urlaub oder wenn man mal durch nen Ort läuft. Es gehen auch 5 Hunde im Hotel und 5 Hunde im Restaurant (da bisher nur draußen). Ich kenne inzwischen die Blicke der Leute, mache das auch nicht regelmäßig und behaupte bisher sind wir nie negativ aufgefallen.

    Zum Weihnachtssammeln mit den Johannitern ging auch schon mit 5 Hunden und "Gepäck" im Parkhaus, Fahrstuhl und knallvoller Innenstadt. Geht! Brauch ich aber wirklich nicht und die Hunde können sich auch besseres vorstellen.


    Wohin, wenn ich ausfalle?

    Die Hundesitterin ist wohl mein wichtigster Notfalljoker, allerdings kostet das ordentlich, wenn es für mehrere Tage ist.

    In den meisten Fällen ging es bisher auch anders. Meine Mama springt mal ein und ich habe auch gute Freunde, die schon einen oder mehrere meiner Hunde bei sich hatten.

    Wäre ich für längere Zeit krank würde ich sie wohl auf 2-3 Plätze verteilen. Angebote gab es da schon viele, im Ernstfall muss man dann schauen. Aber kurzfristig und schnell geht es auf jeden Fall!

    Wenn ich mal nen Urlaub plane, der länger als ein Wochenende geht, dann sind meine Schafe das viel größere Problem. Das muss immer langfristig geplant und organisiert werden und man fährt immer mit dem Gefühl "hoffentlich passiert nichts ungeplantes".

    Die Hunde kommen mit, sonst ist es kein Urlaub.

    (Wenn ich länger ausfallen würde, dann hätte ich übrigens schon jemanden, der meine Schafe abholen und zu sich stellen könnte. Aber das ist ein Aufwand, den man nicht für einen Urlaub betreibt.)


    Kranke und alte Hunde

    Auch ich hatte schon alte und kranke Hunde und habe über meine Arbeit täglich damit zu tun, was das bedeuten kann. Dass das snstrengend ist und an den Nerven zerren kann, ist mir bewusst, aber tut es das nicht genauso, wenn man nur zwei Hunde hat. Kito war lange mein "Sorgenkind", er war ungern alleine, wollte immer mit, konnte aber irgendwann einfach nicht mehr gut. Da gab es dann eben für keinen mehr 15 km Wanderungen, dafür aber nen Hundeanhänger und bei entsprechendem Wetter Touren mit dem Rad.

    Er hat auch oft die Zeit an der Schafweide genossen. Dort konnte er sich z.B. sonnen, während ich mit Sumi an den Schafen trainiert habe.

    Meine Chefin ist zum Glück sehr langmütig, wenn es einem Hund nicht gut geht. Im Notfall könnte ich also eine Intensivpflege auch an der Arbeit weiterführen.

    Inzwischen achte ich etwas mehr darauf, dass gerade die älteren Hunde auch lernen mal ganz alleine Zuhause zu sein. Smilla bleibt jetzt schon manchmal Zuhause, während der Rest nochmal mitkommt.

    Ich bin ehrlich: Extremsituationen kommen, wenn sie kommen und sie sind nicht schön, nie. Da jedes enorme gesundheitliche Problem vorher zu planen, halte ich für unrealistisch. Irgendwie wird es sich managen lassen.

    Da bin ich dann evtl. auf die doppelte Verneinung reingefallen. Danke fürs Aufklären.

    Hat jemand noch eine wissenschaftliche Quelle? Wir haben hier doch Leute, die mit den Pharma-Datenbanken umgehen können.

    Du bist vermutlich über den Begriff Nichtopioidanalgetikum gestolpert. So wird es in vielen Artikeln auch genannt und das sieht auf den ersten Blick ja ähnlich aus.

    Wenn dir mein Pharma-Wissen aus der Uni nicht reicht, findest du unter Google scholar diverse wissenschaftliche Artikel rund um Metamizol.

    Metamizol (geläufiger unter dem Namen Novalgin) ist KEIN NSAID!

    sondern?

    Ich lass mich gern belehren, auch meine Quellen sind nicht unfehlbar.

    Pharma Wiki sagt:

    "Metamizol wird nicht zu den nicht steroidalen Entzündungshemmern (NSAR, engl. NSAID) gezählt, sondern allgemein zu den (nicht sauren) Analgetika und den Pyrazolonen."


    Metamizol ist zwar schmerzlindernd, krampflösend und fiebersenkend, aber eben nicht entzündungshemmend.

    Puh, geschafft, alles gelesen.

    Ich habe gelernt, ich habe nicht viele Hunde, sondern nur mehr Hunde. Erstmal beruhigend. :smiling_face:

    Aber im Ernst: Ich bin dem Thread ein bisschen dankbar, weil es dabei hilft seine eigenen Entscheidungen und seinen Umgang mit dem Thema Hund zu hinterfragen und neu zu beleuchten.

    Die Frage, ob ein Hund zu kurz kommt, habe ich mir auch vorher schon manches Mal gestellt. Tatsache ist schon, dass man seine Aufmerksamkeit teilen muss und bei mehren Hunden der einzelne eben weniger im Vordergrund steht. Ich bei mir sehe da aber durchaus Vorteile.

    Mein Hauptgrund, der gegen einen weiteren Hund sprechen würde ist die weiter erschwerte Möglichkeit der Fremdbetreuung. Derzeit habe ich zwei Plätze, die auch mal alle 5 Hunde zu sich nehmen und wo sie auch regelmäßig ca. 1 x die Woche sind, wenn ich arbeite. Zusätzlich gibt es mehrere Plätze, die 2-3 Hunde nehmen würden, auch mal für ein paar Tage. Bei längerem Komplettausfall müsste ich sie vermutlich sogar auf 3 Plätze verteilen.

    Ein 6. Hund würde das nicht einfacher machen, aber für mich ist es schon wichtig so ein Notfallnetz zu haben.

    Da ich ja aber keine Vielhundehalterin bin, werfe ich mal munter die Hundemeute von Katrin Scholz ein. Die wohnt nicht weg von hier und ich habe sie und ihre Hunde sogar mal auf einem Spaziergang getroffen.

    Ich habe mir einige ihrer Videos angesehen und muss sagen, dass ich mir bei dieser Anzahl von Hunden auch nicht mehr richtig vorstellen kann, dass sich dort jeder Hund wohl fühlt und genug Aufmerksamkeit bekommt.

    Sie bekommen Futter, Pflege, Grunderziehung und Spaziergänge, aber viel mehr kann da nicht wirklich drin sein. Für mich ist dieser Einblick immer ganz gut um mich zu erden und mir zu sagen: Nein, endlos viele müssen es nicht sein."