Beiträge von Cherubina

    Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich selbst Tierärztin bin und in einer Kleintierpraxis arbeite. Leider lernt man über Physiotherapie und "Sportmedizin" im Studium so gut wie gar nichts, darum kommt es mir eben auf persönliche Erfahrungen und vielleicht Meinungen von mehr physiotherapeutisch Gebildeten an.
    Einen Fachtierarzt mit der entsprechenden diagnostischen Erfahrung werde ich mir natürlich suchen und dass die genaue Diagnostik an erster Stelle steht ist klar. Und nein: Nach Wirbelsäulenproblematik sieht es für mich überhaupt nicht aus: Er schleift nicht und hat auch sonst keine Ausfallerscheinungen, er ist nicht schmerzhaft im Rücken, auch nicht bei plötzlichen und heftigen Bewegungen, springt von sich aus und ist sehr biegsam über die komplette Länge der Wirbelsäule.


    QueenyQ: Wie lange trainierst du schon mit deinem Hund? Gab es mal Anzeichen für eine Überbelastung? Hast du den subjektiven Eindruck, dass es ihm guttut - neben dem Spaß an der Beschäftigung?

    Hallo,

    mich interessieren die Erkenntnisse, die es bezüglich des Zughundesports und verschiedenen orthopädischen Problemene gibt. Wann ist es empfehlenswert, wann eher nicht? Gibt es hier jemanden, der das Ziehen quasi als Physiotherapie angefangen hat?
    Gehört habe ich bisher, dass sich das Ziehen sehr positiv auf die Muskulatur der Hinterbeine auswirkt. Ein Bekannter von mir sollte seinen an starker HD leidenden Junghund viel ziehen lassen. Ist das eine Binsenweisheit? Oder kann es wirklich einen therapeutischen Effekt haben? Bei Rückenproblemen ist das Ziehen vermutlich nicht so angesagt, oder was meint ihr?

    Ich frage wegen Kito, der seit ich ihn kenne einen sehr auffälligen Gang hat, der mich vermuten lässt, dass da einiges im Argen liegt. Er läuft hinten sehr eng und eher kurzschrittig, die Knie rotieren leicht nach innen. Im Gallopp bleiben die Füße relativ eng zusammen. Ich vermute eine HD-Problematik, habe aber bislang eine Diagnostik vor mir her geschoben. Der schlecht sozialisierte Hund, der vor Angst unter sich macht, wenn man ihn nur anfasst hat sich zwar inzwischen zu einem tollen Kerl entwickelt, dem man seine Unsicherheit nicht mehr in jeder Situation ansieht, aber die Vorstellung ihn zu einem Orthopäden zu schleifen - naja, es wird bestimmt nicht nett für ihn, aber ich denke inzwischen würden wir das meistern. Wir nehmen das in Angriff.

    Bislang habe ich ihn rennen lassen wie er wollte und er zeigt auch keine konkrete Lahmheit, rennt mit den anderen (mit relativ wenig Ausdauer) und springt auch mal über einen Graben oder auf einen Baumstamm. Nach langem Liegen wirkt er etwas steif, aber auch hier lahmt er nicht wirklich - Kito ist ca. 4 Jahre alt. Ich würde gerne konkret mit ihm arbeiten, wobei sich aus meiner Sicht alles ausschließt, bei dem er springen, plötzlich abstoppen oder eng wenden müsste. An Nasenarbeit hat er nur geringes Interesse, ein geborener Trailer oder Fährtensucher ist er bestimmt nicht. Kontrolliertes Dummytraining wäre vielleicht möglich, allerdings ist er nur schwer zu motivieren etwas ins Maul zu nehmen. Obidience würde ihm Spaß machen, mir aber nicht so sehr. Ein paar Übungen für den Hausgebrauch machen wir zwischendurch.

    Aber er zieht mit Begeisterung - am Geschirr habe ich das auch nie verboten, denn mir war es wichtig, dass ich in sehr stressigen Situationen, in denen er sich ohnehin nicht wirklich auf mich konzentrieren kann, nicht auf Leinenführigkeit achten muss. Zughundesport liegt also nahe und wenn es ihm auch noch aus gesundheitlicher Sicht gut tun würde, wäre das ja toll!


    Also: Ich bin sehr gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen.

    Nun ja, meine Eltern sind in einem ähnlichen Alter - etwas jünger sogar. Und bei denen habe ich auch Überzeugungsarbeit geleistet, als mein Vater um ein Haar einen 1 jährigen Dackel nur nach dem Bild ausgesucht hätte, weil er so einen lustigen Namen hatte. Sie suchten etwas unkompliziertes, nicht zu großes, verträglich, verschmust und nicht unbedingt ganz jung.
    Nun ist mein Vater stolzer Besitzer eines weißen Kleinpudels, ca. 7 Jahre alt aus dem Tierschutz - nach dem letzen, der ein schwarzer Schäferhund war - und er ist super gücklich.

    Ich würde auch als erstes in deutschen Tierheimen schauen. Ansonsten kann ich die hier empfehlen http://www.perrera-dogs.de/unsere-tiere.html , die auch regelmäßig Hunde aus Mallorca vermitteln. Mit dem Verein stehe ich in engem Kontakt und meine kleine Mallorcinerin kommt auch daher.
    Über die Aktion "Oldies but Goldies", vermitteln sie auch speziell ältere Hunde an ältere Menschen. Einfach mal konkret anfragen, gerne helfen die auch dabei das passende auszusuchen.

    Nachdem gestern Dauer-Spaßtag war (Mantrailing am Morgen, 2 Stunden bei den Schafen Mäuse suchen, eine Stunde mit den anderen Hunden spazieren, dann Agility-Training), ging heute alles auf Sparflamme:

    morgens 20 Minuten Schnupperrunde,
    um 11 Uhr mit den anderen Hunden 45 Minuten spazieren
    und danach gings mit an die Arbeit:
    Alle Mitarbeiter begrüßen, Leckerli Abstauben und danach freiwillig ab in den Aufenthaltsraum, wo sie meine Arbeitszeit von 4 Stunden verpennt hat.
    Wieder Zuhause gabs nen Leckerliball und jetzt liegt sie wieder völlig zufrieden im Körbchen und pennt.

    Morgen darfs dann gerne wieder etwas mehr sein ;)

    Zitat

    [color=#0080FF]Warum Krallen schneiden

    Zu lange Krallen können Schmerzen beim Laufen verursachen und sogar zu Haltungsschäden führen. Sie stören erheblich bei der Bewegung und können sogar zu Verformungen der Vorder- und Hinterläufe führen. Die Krallen können auch Verletzungen verursachen, da sie beim Spielen abbrechen und bluten oder sogar in die Pfoten einwachsen.


    Ich habe ja nicht gesagt, dass zu lange Krallen nicht geschnitten werden müssen, sondern dass man auch Krallen, die eine völlig physiologische Abnutzung haben immer wieder zusätzlich kürzen könnte, weil man fälschlicherweise das Gefühl hat sie müssten kürzer sein.
    Und ja, auch normal lange Krallen berühren den Boden beim Laufen - sonst würden sie sich nicht abnutzen... Natürlich sind sie zu lang, wenn sie die Ballen hoch oder zur Seite rücken wenn der Hund steht und natürlich müssen sie dann ab.
    Glaube mir, ich habe schon viele Krallen geschnitten, aber noch nie bei einem jungen Labrador! Von den Daumenkrallen jetzt mal abgesehen, das kann schon nötig sein.

    Nochmal zur Demonstration:

    Hier ist ein Foto vom Tessafuß. Tessa ist ca. 7 Jahre alt, mäßig aktiv und hat in ihrem ganzen Leben noch nie die Krallen geschnitten bekommen.
    Dem Anschein nach könnte man meinen sie seien zu lang, aber sie läuft sehr gut damit, bleibt nirgends hängen, wenn sei steht, berühren die Krallen locker den Boden. Ja, ich könnte hier alle 2 Monate etwas abschneiden, aber wozu?

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    Hier sei nochmal betont: Ja es gibt Hunde, bei denen man die Krallen schneiden muss, aber es ist längst nicht bei allen Hunden nötig.

    Mich würde es ehrlich gesagt auch sehr wundern, wenn du einem 9 Monate alten Labrador die Krallen schneiden müsstest.
    Ja, es gibt Hunde, bei denen Krallenschneiden angesagt ist. Bei uns in der Praxis stehen dabei kleine und alte Hunde im Vordergrund. Mit 9 Monaten sollte dein Hund eigentlich sehr aktiv sein und hatte kaum genug Zeit lange Krallen zu bekommen - erst recht nicht, wenn ihr tatsächlich schon mehrmals geschnitten habt...

    Gerade wenn die Krallen eigentlich kurz genug sind schneidet man immer sehr dicht am Leben. Je stumpfer der Krallenschere, desto mehr quetscht sie vor dem Schneiden die Kralle zusammen und das tut bei der Länge schon weh, bzw. ist unangenehm. Ich glaube auch nicht, dass du es in dem Fall trainieren und positiv belegen kannst, denn wenn du schneidest ist es wieder unangenehm und damit ist das ganze vorherige Üben umsonst. Das einzige, was der Hund lernen müsste wäre unangenehme und eventuell schmerzhafte Prozeduren über sich ergehen zu lassen.

    Also: Zeig doch mal Fotos von den Hundefüßen (am besten stehend)!