Ich habe eine ganze Weile engen Kontakt zu einer Auslandstierschutzorga gehabt. Mitleid, das Gefühl etwas Gutes zu tun, ein Geschöpf "retten"... das sind häufige und wichtige Beweggründe für viele Menschen einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen.
Ich sage das ganz neutral und nehme mich nicht aus davon. Kito wohnt hier nicht, weil ich ihn so toll findeund er perfekt in mein Leben passt, sondern weil er mir leid tat und es mir ein gutes Gefühl gibt zu glauben, dass er es hier gut hat.
Diese Orga hat sich durchaus Mühe gemacht Hunde so zu beschreiben wie sie sind und sie passend zu vermitteln. Möglichst viele Hunde wurden vorab in Pfelgestellen in Deutschland untergebracht, um sie besser einschätzen zu können. Hunde, die bei den neuen Besitzern nicht bleiben konnten, wurden anstandslos wieder zurückgenommen...
Tatsache ist: Hunde mit trauriger Vorgeschichte oder passender Behinderung (dreibeinig, taub...) wurden nicht selten viel schneller vermittelt, als die netten, braven unkomplizierten und gesunden Hunden, die vielleicht auch in Spanien schon eine Familie hatten und durch Abgabe ins Tierheim kamen.
Einmal hat der Verein mal einen (etwas unmoralischen) Versuch gemacht. Ein wirklich toller Hund in einer Pflegestelle fand einfach keine Interessenten. Regelmäßig wurde über ihn berichtet, es gab Videos von Spaziergängen und dem Spiel mit anderen Hunden... aber scheinbar ging es dem Hund nicht elend genug.
Der Verein hat den Hund dann in eine Transportbox gesetzt und ihn durchs Gitter fotografiert. Der passende Augenaufschlag vom Hund war da wohl sehr überzeugend und plötzlich trudelten die Anfragen ein.
Nein, das wurde ab dann nicht zur Masche!
Irgendwie sind wir Menschen einfach so...