Beiträge von Cherubina

    Hier auch nochmal Erfahrungen aus meiner Zeit als Elternzeitvertretung am Veterinäramt. Tierschutzanzeigen wurde immer sofort auf den Grund gegangen. Unzählige Male bin ich mit raus gefahren, wenn die Tierschutzkontrolleure zu solchen Fällen gerufen wurden.

    - Rinder auf der Weide ohne Wasser

    - Schlachtvieh auf LKW in der Sonne geparkt

    - Hund mit Reizstromgerät am Hals im Nachbargarten

    - Pony mit schlecht gepflegten Hufen

    - Pferd in schlechter Haltung

    ....

    Einige Fälle waren wirklich dringend und wurden schnell behoben, in anderen Fällen gab es Auflagen (unter Umständen unter Androhung von Bußgeldern) an die Halter.

    In vielen Fällen waren die angezeigten Umstände aber rein rechtlich nicht zu beanstanden. Manchmal hatte man regelrecht den Eindruck, dass es dort eher um Verleumdung geht, denn um Tierschutz. Es gab Tierhaltungen, wo eine zeitlang fast jede Woche eine Anzeige einging - auf die auch jedes Mal eine Kontrolle folgte. Die Missstände waren dort aber minimal oder schlicht nicht nachvollziehbar.

    Also aus meiner Sicht ist nach wie vor der Weg über die Anzeige beim Vetamt der richtige und nein, "gescheiterte Existenzen" gab es dort nicht, sondern durchaus motivierte und engagierte Mitarbeiter, die jeden Fall aufs neue ernst nahmen und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bearbeiteten.

    Nochmal ganz kurz zum Thema Panikmache:

    Ich bin mir durchaus bewusst, dass in sozialen Netzwerken oft nur die schlimmsten und furchtbarsten Dinge eine schnelle Verbreitung finden. Wenn ich also ein Video sehe, wo zwei Wölfe einen russischen Kettenhund zerfetzen übertrage ich das nicht 1:1 auf deutsche Verhältnisse.

    Hier leben nun zwei Wölfe in direkter Nachbarschaft und ja, ich gehe mit meinen Hunden dort spazieren und ja hier sind bis vor zwei Wochen noch Schafe hinter einfachen E-Netzen auf der Weide gewesen und so weit ich weiß leben alle noch (sind nif jetzt im Winterquartier).

    Meine Schafe stehen nochmal 15 km weiter weg und auch die sind noch draußen hinter E-Netzen mit ordentlich wumms.

    Für die nächste Weidesaison rüste ich auf und hoffe, dass die Wölfe weiter artig bleiben und alle anderen Schafhalter in der Gegend auch aufrüsten. Vielleicht haben wir Glück, die Wölfe kriegen ein paar Mal ordentlich eine am Zaun gewischt und halten sich ans Wild.

    Ich habe keine Panik und auch sonst hier in der Gegend merke ich nichts davon!

    Aber (und das muss ich auch im Bekanntenkreis immer mal wieder sagen):

    Man wird mir doch als Schafhalter zugestehen, dass ich mir Sorgen mache und dass ich besser schlafen könnte, wenn hier keine Wölfe wären!

    Sie sind aber nunmal da und ich bin mir sicher, sie verschwinden auch so schnell nicht wieder (auch nicht, durch eine mögliche kontrollierte Bejagung). Ich und alle anderen werden uns so oder anders daran gewöhnen. Ob mit oder ohne Schafe auf der Weide wird sich zeigen.

    Ein kleines bisschen optimistisch stimmt mich die Tatsache, dass in Niedersachsen und Brandenburg nach Jahren des starken Rückgangs die Schafbestönde derzeit stabil bleiben.

    was nutzvie,besonders schafhalter angeht,da wird viel mist geschrieben,immer nur zugunsten der schafhalter.

    wie es aber in wirklichkeit bei den meisten davon ausschaut,das sieht keiner und darüber schreibt auch keiner.

    oft viel zu große bestände die es kaum möglich machen die tiere sinnvoll zu schützen. in manchen fällen sicherlich auch der fall das die menschen sich nicht kümmern wollen weil eben mit aufwand und kosten verbunden.

    Ich höre mindestens genausoviele Schäfer klagen wie Menschen auf Schäfer schimpfen. Jeder hört aus seiner Sicht das ein oder andere mehr.

    Zugunsten der Schafhalter wird zumindest in meiner Wahrnehmung gar nicht soviel Mist erzählt, eher umgekehrt. Da wird Schäfern nicht nur vorgeworfen Wolfsrisse bewusst in Kauf zu nehmen um Entschädigungen zu kassieren, immer wieder höre ich, dass Schafe angeblich bewusst angefüttert werden... von eben diesen kriminellen Schäfern...

    Wenn man wirklich darüber sprechen will, muss man sich persönlich ein Bild davon machen. Richtige Vollerwerbsschäfer gibt es schon fast nicht mehr. Da sprechen wir von 1000 und mehr Tieren. Wenn sie als Nutztier und nicht nur aus Liebhaberei gehalten werden, dann im Nebenerwerb.

    Viele dieser Betriebe sind zum Beispiel Deichschäfer. Relativ große Tierzahl (ein paar 100), auf verschiedenen fest eingezäunten Deichabschnitten. Im Winter zum Ablammen in den Stall.

    Elektrozäune und Herdenschutzhunde sind dort nicht erwünscht. Die Touristen sollen ja nicht gestört werden... Was würdest du diesen Schäfern raten?

    Hier bei uns im Vogelsberg haben selbst die größeren Nebenerwerbsschäfer nicht viel mehr als 400 Tiere, die allermeisten Haltungen sind Hobby und Liebhaberei. Aber auch weniger als 100 Tiere kann man nicht zur Beweisung von Flächen einsetzen und sie dabei wirklich sicher schützen.

    Klar, eine Wiese für teures Geld zum Hochsicherheitstrakt machen, die Schafe dort auf dem blanken Boden laufen lassen und das ganze Jahr Heu füttern - geht.

    Ich selbst habe 30 Schafe, die übers Jahr insgesamt 12 Hektar Magerwiesen beweiden. Ökologische Vorrangflächen mit Obstbaumbestand und sehr unebenem Boden.

    Zum Teil ist die Heuwerbung dort kaum möglich.

    Beim Einzäunen muss ich Rücksicht auf die jungen Bäume nehmen und kann darum nur Parzellenweise lange "Schläuche" abzäunen.

    Was kann ich also tun? Aufrüsten auf 1,20 Meter Netze, Litze darüber und davor spannen, mind. 2 Stromgeräte, Flatterband... Ich verbringe derzeit im Schnitt ca. 1/2 Stunde am Tag mit dem Zaunbau. So werden es bestimmt 1,5 Std. Ich werde es versuchen, weil mir meine Schafe wichtig sind und ich hoffe sehr, das die Wölfe meine Mühe anerkennen.

    Wirklich wolfsicher ist es damit aber nicht. Man kann nur hoffen, dass kein Wolf begreift wie leicht man drüberspringen kann...

    Wenn es soweit kommt, bin ich dann trotzdem einfach zu blöd gewesen meine Schafe zu schützen?

    Irgendwer hat mal gesagt: Der beste Schutz gegen Wölfe ist ein ansässiges Wolfsrudel, was sich auf Wildtiere beschränkt.

    Hoffen wir mal das Beste. Und ja, ich hoffe auch, dass es irgendwann normal und selbstverständlich sein wird Rudel zu bejagen, die sich eben auf Nutztiere spezialisiert haben.

    Süße Maus und ich bin gespannt auf die Ergebnisse, aber das mot der Fellstruktur verstehe ich irgendwie nicht. Vielleicht müsstr man mal streicheln kommen.

    Auf dem Bild erkenne ich einen Kurzhaar Hund mit Plüsch am Hals.

    Bei langem Deckhaar ohne Unterwolle denke ich an nen Yorkie. Kurzes Deckhaar ohne Unterwolle wäre so Richtung Galgo...

    Haart sie nicht?

    Ich bin mir sicher, dass es noch weit mehr Räudefälle gibt. Diese Milben sind bei Wildnagern sehr writ verbreitet. Viele Füchse haben sie und bei uns hat es dir Luchspopulation fast ausgelöscht, weil die ihre Jungen gerne in alten Fuchsbauten bekommen haben.

    Je nach körperlicher Konstitution sieht man es bei dem einen Fuchs/ Wolf einfach stärker als beim anderen.

    Daran sterben werden vermutlich am ehesten Jungtiere und kranke Tiere.

    Auch von Räude stark befallene Füchse werden doch nur geschossen, wenn sie zufällig einem gnädigen Jäger vor die Flinte laufen...

    Ich finde das Ergebnis eigentlich recht schlüssig. Schäferhund hätte ich auch getippt und was nordisches passt doch.

    Der "Mix" Anteil ist ja recht groß, es kann also noch vieles mehr mitgemischt haben und wie der Hund dann aussieht ist sehr viel dem Zufall geschuldet.

    Meine Mischlingshündin Smilla z.B. sieht völlig anders aus als ihre Schwester. Da ist überhaupt keine Ähnlichkeit.

    Erstmal sollte man da optimieren und ja, auch Geld in die Hand nehmen. Wer sich das nicht leisten kann sollte vielleicht besser von der Haltung Abstand nehmen. Ich schaff mir doch auch keinen Hund an (oder sollte das zumindest nicht), wenn ich den Unterhalt und Sicherheit nicht gewährleisten kann.

    1. Du bist herzlich eingeladen mich zu Besuchen und mir zu erklären, wie ich meinen Zaunbau wolfsicher optimieren kann. Ich bin da wirklich offen für, warte aber eben immernoch auf eine praktikable Lösung. Dabei geht es nicht ums Geld, sondern um Genehmigungen für feste Zäune um den Zeit- und Arbeitsaufwand fürs Auf- und Abbauen bei mobilen Zäunen etc.

    2. Es geht hier um Nutztiere, von deren Haltung Menschen leben! Sie produzieren ein hochwertiges Nahrungsmittel von Tieren, die unter Tierschutzgesichtspunkten ein schönes Leben haben. Diese Berufsschäfer müssen Geld erwirtschaften oder die Tierhaltung aufgeben. Die wolfsichere und wirtschaftlich einträgliche Version wäre dann wieder Tierhaltung im Betonknast 356 Tage im Jahr. Kein Offenstall, kein Weidegang... Ich war schon in solchen Kälbermastanlagen. Die haben keine Sorge vor dem Wolf, aber man kann gar nicht so viel essen wie man ko.... möchte.

    Ich denke es geht nicht ums Ausrotten, aber zu einer Koexistenz gehört in meinen Augen auch eine Bejagung und gezielte Vergrämung.