Mit den Leckerlis umzugehen, das muss jeder selber wissen.
Ich persönlich finde sie Tricks und neue Kommandos als Motivation Super, aber für Gehorsamsübungen ungeeignet.
Ein Hund ordnet sich Gehorsamsübungen nur unter, wenn er seinen Trainigspartner als souveränen Führer sieht. Souveränität erarbeitet man sich nicht durch Leckerlis sondern sicheres Aufteten, Konsequenz und vorallem auch durch Grenzen setzen und durchsetzten. Wenn ich meinen Hund durch mein Auftreten überzeugen kann sich an mir zu orientieren, brauche ich keine Leckerlis. Oder anders gesagt, wenn ich meinen Hund nicht davon überzeugen kann, dann bleiben nur noch Leckerlis um die Symptome zu bekämpfen. Die Ursache bleibt.
Auch verfallen die Leckerlianhänger oft in die Angewohnheit den Hund raten zu lassen was man gerade von ihm möchte. Bsp.: Hund zieht, ich bleibe stehen und warte bis er erraten hat was ich möchte, dann bekommt er einen Keks. Unter Hunden ein völlig untypisches Lernverhalten.
Kein ranghohes Tier ignoriert ungewünschtes Verhalten eines rangniedrigeren um richtiges Verhalten erraten zu lassen. Hunde kommunizieren sehr sauber und direkt.
Natürlich können wir Menschen nicht wie Hunde kommunizieren, ist aber auch nicht nötig, denn unsere Hunde lernen sehr schnell unsere Körpersprache richtig zu deuten. Trotzdem verstehen sie aktive Körpersprache besser als passive à la rate mal was ich von dir möchte. Das klappt wenn überhaupt nur bei Hunden mit viel "will to please".
SinaS:
ich versuch es mal...
Angenommen dein Hund läuft an kurzer Leine an deiner linken Seite.
Er fängt an so weit wie möglich nach vorne zu laufen und zu ziehen.
Du läufst 1-2 schnelle Schritte (um auf seiner Höhe zu sein), drehst deinen Körper halb zu ihm und stellst dein rechtes Bein direkt vor ihn (mit Gewicht auf dem rechten Bein, Oberkörper leicht nach vorne zu ihm gebeugt), so dass er geblockt ist und nicht mehr vor kann.
Nun gibst du ihm körpersprachlich zu verstehen, dass er 1-2 Schritte zurück soll. Entweder indem du dein rechtes Bein näher zu ihm bewegst (nicht auf die Pfoten treten oder den Hund in irgendeiner Weise berühren), dein Oberkörper mehr nach vorne beugst oder beides in Kombination, wenn er eins von beiden nicht versteht.
Er geht dann automatisch zurück und wenn er in der richtigen Position ist, geht es weiter.
Die Übung dauert höchstens 3-4 Sekunden. Muss aber auch jedes Mal gemacht werden wenn der Hund zieht, bis er das Prinzip kapiert hat. Danach kann man das Zurückdrängen weg lassen.