Beiträge von lilifeeFFM

    Zunächst einmal fände ich es unfair dich hier runterzubuttern, das bringt keinem was.
    Ich hatte auch einen pöbelnden und ständig kläffenden Hund.
    Ich weiß wie es sich anfühlt, wenn der Gassigang zur Nervenzerreissprobe wird und das JEDEN Tag. Das kann wirklich an die Substanz gehen.
    Du musst dir klar machen, dass es nichts bringt deinen Frust an dem Hund auszulassen.
    Mir hat es damals geholfen, mich immer und immer wieder in die Lage des Hundes hineinzuversetzen. "Warum macht er das"? oft kommt man zu dem Schluss, dass man sich in seiner Situation wahrscheinlich ähnlich verhalten hätte.
    Ich würde die ganzen Probleme erstmal bei Seite schieben und an dir und dem Vertrauen zum Hund arbeiten. Das ist die Basis, wenn die nicht stimmt, bringt das beste Training nichts.
    Viel Erfolg.

    Habe ich es richtig verstanden, dass du die Hunde in der neuen Wohnung alleine gelassen hast ohne sie wenigstens einmal komplett durchzufilmen?
    Da wundert es mich nicht, dass es zu Problemen kam. Die meisten Hunde brauchen in einer neuen Umgebung ein "Auffrischungstraining". Ich hätte nicht drauf vertraut, dass die Hunde es schon schaffen, sondern von vornherein damit begonnen.
    Nun gut, dafür ist es jetzt zu spät. Ich kann die Nachbarn verstehen dass sie von stundenlangem Gebell mitten in der Nacht nicht begeistert sind. Würde mir genauso gehen und da solltest du alles dran setzten, dass sich sowas nicht nochmal wiederholt.
    Auf der anderen Seite ist Hundehaltung bei euch im Haus erlaubt. Das wussten die anderen Mieter bevor sie eingezogen sind (oder hätten zumindest die Möglichkeit gehabt sich drüber zu informieren). Angst vor Hunden ist für mich aus diesem Grund kein Argument. Zur Hundehaltung gehört es ausserdem nun mal, dass ein Hund bellt.
    Ich würde das Alleinseintraining neu auffrischen. in höchstens 2 Wochen müsste der Käse gegessen sein.
    In der Zeit entweder Urlaub nehmen oder einen Sitter organisieren. Ich denke das ist machbar.

    wie hast du es denn hinbekommen, dass sie draußen nicht mehr alles anbellt?
    Wie reagiert sie zu Hause auf ein Abbruchsignal?
    Besuch kommt ja meistens für ein paar Stunden. Bellt sie wirklich mehrere Stunden durch wenn sie in einem anderen Raum ist?
    Hunde können zwar feinste Geräuschnuancen unterscheiden, was aber nicht heißt, dass es auch jeder Hund dauernd macht. :)
    Bei uns läuft es so ähnlich wie bei dir. Wenn ich nach Hause komme weiß mein Hund schon wenn ich den Vorgarten betrete, dass ich es bin, läuft ins Körbchen und tut so als wäre er die ganze zeit brav im Körbchen geblieben und gibt keinen Mucks von sich (per Cam beobachtet).
    Bei jedem anderen der die Treppe zu uns hochläuft oder wenn mein Freund die Tür aufschließt, knurrt er. Wenn er dann sieht wer es ist, freut er sich, aber erkannt hat er es vorher nicht.
    Ich erkläre mir das so, dass er wenn ich (seine Bezugsperson) das Haus verlasse, er gezielt auf meine Rückkehr wartet und die Ohren während dessen gespitzt hat. Er achtet also gezielt auf Geräusche, die auf mich schließen lassen.
    Wenn ich da bin, wartet er auf nichts mehr, also achtet er auch nicht auf solche Geräusche, weswegen er sich dann erschreckt, wenn plötzlich jemand die Tür aufschließt.

    Ich denke bei dir kommt eine Kombination aus Resozialisierung und Erziehung am besten zum tragen.
    Bei Angstkläffern reicht nur Erziehung nicht aus. Oftmals sind die so in Rage, dass sowieso nichts zu ihnen durchdringt. Und in dem Zustand kann man keinen Hund erziehen.
    Ich würde damit anfangen, den Hund langsam an Artgenossen heranzuführen. Erstmal seine Rasse, dann seine Größe und dann größere/kleiner Hunde. Du wirst es erstmal nicht verhindern können, dass er bellt. Aber es geht dabei zunächst auch nicht darum dass er die Klappe hält, sondern dass er von selbst drauf kommt, dass andere Hunde ungefährlich sind, man mit ihnen sogar jede Menge Spass haben kann. Dann hört er von selbst auf zu bellen.
    Ich geh jetzt mal davon aus dass er nur bellt und noch nicht beißt?
    Sollte er bereits ein Angsbeisser sein wird das ganze um einiges schwieriger/gefährlicher für alle Beteiligten, dann auf jeden Fall einen Profi dazuholen.

    Dass sie früher auch draußen vieles angebellt hat, deutet eher auf Unsicherheit. Es könnte aber auch eine Mischung aus beidem sein.
    Ich persönlich bin nicht grundsätzlich gegen Rütteldose und Co aber sobald Unsicherheit oder gar Angst im Spiel sind, würde ich es weg lassen, denn der Hund soll ja Vertrauen aufbauen und nicht noch mehr Angst bekommen.
    Ich würde ihr bei Besuch einen festen etwas abseits gelegenen Platz zuweisen, auf dem sie erstmal zu bleiben hat.
    Stell das bellen unter ein Abbruchkommando oder gib ihr anderweitig verbal zu verstehen, dass es nicht erwünscht ist.
    Beruhigt sie sich dort immer noch nicht, würde ich den Hund in einen anderen Raum verbannen.
    Dadurch lernt sie, dass du die einzige bist, die Einflussmöglichkeiten bzgl des Besuchs hat und sich die Tatsache auch nicht durch ihr Gemotze ändern lässt.
    Auf der anderen Seite musst du natürlich auch immer darauf achten, dass der Besuch sie in Ruhe lässt.
    Wenn sie deine Kinder anbellt, genau das gleiche Spiel.
    Unkommentiert sollte man das Gekläffe nicht lassen. Bellen ist selbstbelohnend und ignorieren deshalb der falsche Ansatz.

    es ist aber auch echt schwer manchen Hunden zu widerstehen.
    Die Woche saß ich in der u-Bahn einer Frau mit zuckersüßem Welpen gegenüber.
    Ich hätte ihn am liebsten auf den Schoß genommen und durchgeknuddel. :) Hab ich natürlich nicht, denn ich kenne auch die andere Seite.
    Mein Hund ist auch eher von der "süßen Sorte". Als er noch ein Welpe war, kamen ständig Leute die ihn anfassen/betütteln wollten. Das ist mit der Zeit nicht nur nervig sondern auch zeitaufwendig, wenn man nur mal schnell was erledigen will und dauernd stehen bleiben muss.
    Ich habe ihn oft zu den Leuten gelassen, was nichts an der Erziehung kaputt gemacht hat.
    Heute ist er ein Jahr alt und hat Null Interesse an fremden.
    Beispielsweise am Sonntag hab ich mich mit einem Bekannten getroffen, den er noch nie gesehen hat.
    Der Bekannte geht in die Knie, versucht Hundi zu sich zu locken, keine Reaktion.
    Er holt die Leckerlis raus, hält sie meinem Hund hin. Der schnuppert kurz dran dreht sich wieder weg und geht.
    Er: " Er mag die Leckerlis nicht"
    Ich: "Er nimmt nichts von Fremden"
    Er: :???: glaubt mir nicht so recht (sein Hund ist nämlich so ziemlich der verfressenste Goldie den ich kenne. Er hätte nicht lange gefackelt) und drückt sie mir in dir Hand.
    Ich beuge mich runter, hundi kommt sofort, ich halte ihm die Leckerlis hin und er verschlingt sie sogleicht.
    Mein Bekannter hat vllt bescheuert geguckt. :)
    Was ich damit sagen will...Es geht nicht gleich die Welt unter, wenn ein paar Leute den Hund machen lassen was er will.

    Ist sie nur zu Hause so oder bellt sie auch draußen Menschen/Hunde/Geräusche/Gegenstände an?
    Ich würde erstmal ergründen warum sie es macht? Territoriales Verhalten oder Angst/Unsicherheit?
    Jenachdem würde ich mit unterschiedlichen Trainingsansätzen arbeiten. Bei territorialem Verhalten mehr mit Gehorsam und bei Angst die Sicherheitsschiene.
    Steht sie einigermaßen gut im Gehorsam?

    Aus Hundesicht sehe ich darin keine wirkliche Verbesserung.
    Eher im Gegenteil.
    So wie es sich mir darstellt, hat die neue Situation in dem Hund noch mehr Angst/Unsicherheit ausgelöst, so dass er sich gar nicht mehr getraut hat offensiv zu werden.
    Für uns Menschen ist ein defensiv ängstlicher Hund angenehmer als ein ängstlicher Hund, der nach vorne geht, aber ob der Hund sich knurrend unterm Tisch in Sicherheit bringt oder bellt/beisst ändert für den Hund nichts an der Angst, an der ihr auf jeden Fall arbeiten müsst.
    Dies ist übrigens ein gutes Beispiel um veranschaulichen zu können warum Hunde in die Offensive gehen. Sie werden in der Defensive oftmals missverstanden oder nicht erst genommen. Und was bleibt dann noch übrig außer sich zu wehren?
    Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, dass Hunde sich in neuen ängstigenden Situationen erstmal nicht trauen nach vorne zu gehen. Wenn man es in dem Moment nicht schafft die Angst zu erkennen und dem Hund Sicherheit zu geben wird sein Verhalten früher oder später wieder in die Offensive schlagen.