Beiträge von lilifeeFFM

    Wahrscheinlich ist es für deine Hunde eine neues Situation, bei der sie noch nicht wissen wie sie richtig reagieren sollen, also haben sie sich für das mitkläffen entschieden.
    Du bist nun gefragt ihnen die richtig Verhaltensweise zu verklickern.
    Was du als richtig ansiehst kann ich nicht beurteilen, ich kann dir nur sagen was ich für richtig halten würde und wie ich es den Hunden beibringen würde.
    Ziel wäre es für mich, dass die Hunde ins Körbchen gehen und das Gebelle des anderen Hundes ignorieren. Auch ein kurzes anschlagen würde ich in dem Fall nicht wollen.
    Trainieren würde ich so:
    Wenn der andere Hund loslegt, beide Hunde an der Hausleine (falls sie das Kommando Körbchen nicht befolgen) ins Körbchen bringen. Du bleibst erstmal nah vorm Körbchen. Umso näher du den Hunden bist, desto größer ist dein Einfluss. Wenn sie bellen gibt du ein Abbruchkommando. Nicht verärgert oder genervt sein, sondern ruhig aber Leg deine ganze Überzeugungskraft hinein und bestehe drauf dass das Kommando ausgeführt wird.
    Wenn einer der beiden ruhig ist, zähle bis 4 und belohne. So kannst du sicher sein, dass du nicht das bellen belohnt hast sondern das ruhig sein.
    Mit der Zeit immer weiter steigern indem du die Distanz zu ihnen vergrößerst.

    Zitat

    Aber warum darf ein Hund denn nicht mitteilen, wenn ihm was nicht passt?
    Wenn dich jemand belästigt, gehst du dann immer weg? Sagst du nie 'lass das, das nervt jetzt'? Wenn du im Bett liegst und schlafen willst, und jemand kommt und macht dich grundlos wach, gehst du dann auf die Couch, oder sagst du 'jetzt nicht/raus hier!'

    Ich verstehe nicht, warum ein Hund kein Missfallen äußern darf.

    Hat keiner gesagt, dass ein Hund kein Missfallen äußern darf und alles ertragen was Menschen mit ihm anstellen.
    Es geht darum WIE er es äußern darf.
    Wenn man es akzeptiert sich vom eigenen Hund anknurren zu lassen, lernt der Hund das nach vorne gehen ok ist, wenn einem was nicht passt. Und wenn er es schon beim eigenen Besitzer macht, wird er es bei Fremden erst recht tun.
    Das ist so mit die gefährlichste Verhaltensweise die ein Hund an den Tag legen kann. Für einen selbst und vor allem für die Umwelt.
    Ein Hund der den offensiven Weg wählt, kann immer nur weiter nach vorne gehen. Das heißt, wenn er durch Knurren sein Ziel nicht erreicht bleibt nur noch fletschen, schnappen, beißen. Auch kann es bei solchen Hunden vorkommen, dass sie das knurren irgendwann komplett weg lassen, wenn sie die Erfahrung gemacht haben dass sie damit allein nicht immer zum Erfolg kommen und beißen viel effektiver unerwünschtes abwehrt.
    Das sind dann die Hunde die gleich zuschnappen sobald sich eine Hand ihnen nähert. Das Problem dieser Hunde ist es meinst nicht, dass ihnen das knurren verboten wurde, sondern dass sie in ihrer offensiven Rolle gezwungen waren immer weiter nach vorne zu gehen, weil ihnen nie jemand Alternativverhalten beigebracht hat.
    Ein Hund der den defensiven Weg wählt, kann immer weiter nach hinten gehen und sich im Zweifel an den Besitzer wenden. Das ist für alle Beteiligten stressfreier und ungefährlicher.

    Sowohl das Anknurren als auch das Verhalten bei Fremdhunden hat die gleiche Ursache: Führungslosigkeit.
    Im besten Fall hat der Hund kein Alternativverhalten gelernt, im schlechtesten Fall weiß er zwar was du willst, schert sich aber nicht drum.
    Lösung: klare Grenzen setzten und konsequent durchsetzten, Gehorsamstrainig, Schutz bieten und Alternativverhalten aufzeigen und durchsetzten.
    Übrigens die Alternative zum Anknurren ist nicht beißen sondern weggehen.
    Es ist absoluter Quatsch zu behaupten, Hunde die nicht knurren dürfen, beißen gleich. Ich lass meinen Hund auch nicht auf Fließen pinkeln, weil wenn ich es ihm verbiete würde er das nächste Mal gleich auf den Teppich macht.
    Ich akzeptiere BEIDES nicht, sondern zeige Alternativverhalten auf, indem ich dem Hund beibringe wegzugehen, wenn es ihm zu viel wird oder ihn im zweiten Beispiel nach draußen bringe, gleichzeitig aber das nach vorne gehen verbiete.
    Mein Hund weiss dass Menschen grundsätzlich nicht angeknurrt werden dürfen und ich Sorge dafür, dass er keinen Grund hat Menschen anzuknurren. Wenn ich es mal nicht mitbekomme dass er sich von Menschen bedrängt fühlt, geht er einfach weg und kommt zu mir. Oft kommt es auch vor, dass er sich in den Schoß von Gästen legt und gekrault wird, wenn er dann keine Lust mehr hat und runter möchte, zappelt und windet er sich so, dass selbst der hundeunerfahrenste Mensch es versteht.

    Natürlich muss man Hunden was abnehmen können.
    Das "Geschenkt ist Geschenkt-Prinzip" ist ein Ausfluss unsere heutigen Überflussgesellschaft. So denken Menschen solange kein Ausnahmezustand herrscht, aber keine Raubtiere.
    Ein Raubtier (wie der Name schon sagt) beraubt sich seiner Beute durch Jagen. Diese gehört dann ihm und sonst keinem.
    Wenn einem niedrigrangigen nicht an der Jagt beteiligtem Rudelmitglied eine Ressource zugeteilt wird, ist für alle Beteiligten klar, dass diese gebraucht aber nicht beansprucht werden darf.
    Nichts anderes machen wir mit unseren Raubtierchen zu Hause, wir teile Ressourcen zu. Dabei ist es egal ob es sich um die Couch, ein Spielzeug oder einen Kauknochen handelt. Wenn der Hund der Meinung ist, er müsste eine dieser Ressourcen durch knurren, schnappen oder beißen beanspruchen ist in der Hundeerziehung etwas falsch gelaufen.
    Natürlich verhalten sich hochrangige Tiere nicht wie irre, die ständig grundlos zugeteile Resourcen zurück beanspruchen. Aber wenn es drauf an kommt steht es ihnen zu.

    Das schnappen ist einfach eine körperliche Maßregelung seinerseits, weil er der Meinung ist der Mensch wäre nicht in der Position zu bestimme wann das Steicheln endet.
    Er bellt Fremde an, weil er der Meinung ist er müsse sie kontrollieren.
    Ich denke da wäre mal ein "klärendes Gespräch" zwischen Hundi und seinem Besitzer nötig, denn weder zahlt er Miete noch die Verköstigung der Gäste :)

    Zunächst ist es am wichtigsten herauszufinden, warum der Hund weint.
    Ist es Frust weil er keine Lust hat alleine zu bleiben oder ist es Verlassensangst weil du nicht mehr zurück kommen könntest?
    Zweites ist wehsentlich schwere in den Griff zu bekommen.
    Rückschritte sind beim Training normal.
    War bei meinem Hund genauso. Ich hab bis zu 5 Mal neu aufgebaut und es kam immer wieder zum Rückfall, bis ich mich irgendwann veräppelt gefühlt hab und mir dachte "Pech gehabt die 2 Stunden wirst du schon überleben". Seitdem klappt es komischerweise sehr gut.
    Ich glaube ich hab zu viel Aufmerksamkeit in das Training gelegt und das hat der Hund gemerkt. Machmal ist loslassen besser als krampfhaft weiter zu trainieren.
    Ich muss aber dazu sagen, dass es bei meinem Hund Frust und keine Angst war. Er wusste dass ich wieder komme, er wollte nur nicht so lange warten.
    Einem Hund der echte Verlassensangst hat würde ich das nicht zumuten. Deswegen ist die Unterscheidung so wichtig.

    Ich finde Couch und Bett sollte jeder HH nach eigenem Belieben entscheiden.
    Dem Hund schadet es weder wenn er drauf darf noch wenn er unten bleiben muss.
    Allerdings schadet es ihm wenn es diesbezüglich keine konsequente Regelung gibt.
    Ich persönlich mag meinen Hund nicht in Bett haben auf die Couch darf er nach Aufforderung, kommt aber auch nicht so oft vor.
    Wir haben trotzdem eine gute Bindung.
    Zum Trainer wurde schon alles gesagt.

    Ich würde stark auf Unsicherheit tippen.
    Unsicherheit bekämpft man indem man dem Hund Sicherheit gibt und ihm damit zeigt, du brauchst nicht Verbellen, ich kümmre mich darum dass dir nichts passiert.
    Konkret setzt du das um indem du seine "Angstobjekte" nicht zu nah an ihn ran lässt, dich im wahrsten Sinne des Wortes vor ihn stellst. Lass ihn in solchen Situationen nicht vor laufen.
    Im Gegenzug bedeutet es, dass er in deinem Schutzbereich die Klappe zu halten hat.
    Klar kann man hoffen, dass der Hund es irgendwann von selbst kapiert.
    Hunde sind aber sehr deutlich kommunizierende Wesen, weswegen es für den Hund verständlicher ist, wenn du ihm eine deutliches Abbruchkommando gibst. Am besten platzierst du das Abbruchkommando ganz am Anfang, sobald du merkst dein Hund fängt an sich reinzusteigern und wird gleich bellen. Manche Hunde werden steif, fixieren, stellen die Bürste, werden langsamer, stellen die Ohren nach vorne oder den Schwanz nach oben.
    Achte mal drauf und lerne deinen Hund zu lesen.
    Wenn du diesen Moment abfängst hast du die besten Chancen zu deinem Hund durchzudringen. Wenn er bereits ins kläffen verfallen ist, kannst du meist nicht mehr viel tun. Dann zügig weiter gehen, nichts mehr sagen, der Hund würde eh nicht mehr hören und du dein Kommando nur verschleißen.
    Wichtig: Das Training gegen Angst/Unsicherheit braucht Zeit, viel Zeit. Mein Hund hat viele Monate gebraucht um ohne Gekläffe an einem fremden Hund vorbeizugehen.
    Also bitte nicht zu schnell aufgeben und immer ruhig bleiben. Wenn du dich aufregst, regt sich dein Hund auf.
    Beschleunigend wirkt eine Resozialisierung. Viele positive Erfahrungen mit dem Angstobjekt.

    Um welche Rasse handelt es sich denn?
    Ich könnte mir vorstellen, dass mehrere Faktoren mit reinspielen.
    1. die Pubertät. In der Zeit wird viel Mist ausprobiert, Ohren auf Durchzug gestellt. Sachen die man erlernt hat sind wie weggeblasen. Der Hund sortiert alles was er bisher erlebt hat neu um und Verhaltensweisen die nicht zum Erfolg führen aus. Deswegen ist Konsequenz besonders in der Pubertät das A und O.
    2. die veränderten Lebensumstände. Seine Bezugsperson lässt sich kaum noch blicken und der Ersatzpapa ist möglicherweise nicht in der Lage die nötige Sicherheit zu geben?!