Beiträge von lilifeeFFM

    Hallo,

    wir haben mit unserem Junghund (1,5 Jahre, Rüde) momentan ein sehr nerviges Problem.
    Er hat gerade eine Phase, in der er anderen Hunden (egal ob fremd, bekannt, Rüde oder Hündin) extrem am Po klebt. Er schnüffelt und leckt sogar. Er ist dann wie in einer anderen Welt, nicht ansprechbar, total weggebeamt, aufgeregt. Würde es nach ihm gehen, könnte es stundenlang so gehen.
    Verständlicher Weise sind fast alle Hunde nach kurzer Zeit schon genervt davon und zeigen es ihm auch deutlich. Steif machen, knurren, fletschen, in die Luft schnappen....nichts davon nimmt er wirklich ernst.
    Wenn er angekeift wird, lässt er es über sich ergehen, wartet bis der andere Hund wieder ruhig ist und setzt sofort wieder dort an wo er aufgehört hat.
    Auch auf uns hört er nicht. Ich habe das Gefühl er kann uns gar nicht hören, so vertieft wie er ist.
    Ich muss ihn dann an die Leine nehmen um sowohl ihn als auch den anderen Hund "in Sicherheit" zu bingen.
    Gestern haben wir Bekannte mit 2 Hündinnen (4 und 7 Jahre, die ältere ziemlich souverän) besucht. Die beiden waren nicht zimperlich und haben ihm deutliche gezeigt, dass das Verhalten nicht erwünscht ist. Wir haben es bewusst laufen lassen, in der Hoffnung er würde es nun endlich kapieren. Aber nix da, die beiden haben es nach ca 15 min aufgegeben und sind auf die Gartenstühle geflüchtet. :hilfe:
    Unsere Trainerin meint das wäre die Pubertät. Aber SO extrem habe ich es bei noch keinem andern pubertierendem Hund gesehen.
    Ist das noch normal? Geht das wieder vorbei? :???:

    Fremde Menschen lösen in deinem Hund scheinbar Angst/Unsicherheit aus. Das Ansprechen ist nur ein Auslöser.
    Deswegen würde ich nicht an dem Auslöser sondern an der Quelle ansetzen.
    Die richtige Trainingsmethode variiert von Hund zu Hund.
    Bei uns hat folgendes gut geklappt:
    Gassistrecke, bei der einem nicht ständig Menschen begegnen aussuchen. Jedes Mal wenn ein Mensch auftaucht und der Hund ihn erblickt, sofort ein Leckerli hinwerfen, dann wieder ein Leckerli geben wenn die Distanz zum Fremden am geringsten ist.
    Den Reiz immer weiter steigern.

    ich würde die Gassistrecke besser strukturieren.
    Bei uns gibt es genau 2 Stellen an denen Hundi an der Leine schnuppern und sich lösen kann. Ansonsten erwarte ich dass er an der Leine neben mir läuft. Wenn er meint stehen bleiben zu müssen kann er das gerne versuchen, aber ich laufe weiter. :smile: Das klappt sehr gut.
    Erst wenn wir im Feld sind und er offline ist, kann er schnuppern und markieren so viel er will.
    Da du ihn nicht frei laufen lassen kannst, würde ich statt dessen eine Schleppleine verwenden.

    es geht schon aber es erfordert viel Arbeit an sich selbst und einen starken Willen zur Veränderung.
    Ich bin von Natur aus eine eher hektische, unruhige und ungeduldige Person. Bekommen habe ich einen unsichern, ängstlichen Hund. Eine explosive Kombination. :muede2:
    Anfangs bin ich regelmäßig heulend vom Gassi nach Hause gekommen. Ich konnte ihm in meinem Zustand einfach nichts vermitteln und er hat sich total daneben benommen.
    ABER ich hab mich in der Zeit seitdem ich ihn habe (fast 1,5 Jahre) für ihn soooo geändert, wie ich es selbst nie für möglich gehalten hätte, denn plötzlich war es so als wenn mir jemand einen Spiegel vorhalten würde.
    Anfangs habe ich mir wenn ich mit ihm Gassi war Entspannung vorgestellt und "imitiert", irgendwann war ich dann automatisch entspannt.
    Wenn ich heute in stressige Situation komme, stelle ich mir vor mein Hund wäre da, weil ich weiß dass ich dann einfach ruhig bleiben muss, egal was kommt. :smile:

    Zitat

    Nachlesen kannst du das gerne hier, das Leinenproblem hatte ich schon mal angesprochen: https://www.dogforum.de/aggressiver-te…ke-t164969.html
    In der Kurzfassung: Sobald er einen anderen Hund sieht fängt er an nervös zu Zittern und dann (meistens, nicht immer!) kläfft er, geht auf die Hinterläufe. (um Hunde zb auf der anderen Straßenseite besser sehen zu können)
    Wenn ich direkt an den Hunden vorbei laufe, zieht er extrem zu ihnen, gebe ich ihm die Chance zu schnuppern dauert es meistens keine 3 sek bis er richtung Hals und Gesicht zuschnappt. Ohne Leine würde er auf freie Fläche auf sie zurrennen, und dann geraufe, gezwacke, gebelle. In Glücksfällen beschließt er nach dem Angriff, wenn er gemerkt hat das der andere Hund ihm nicht wirklich was tun will, doch zu spielen. Das ist aber wirklich selten..

    so wie du es beschreibst ist es aber nicht nur eine Leinenaggression, sondern eine allgemeine Aggression gegen Artgenossen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
    Die Wahrscheinlich ist schon da, dass der junge Hund sich das abguckt, aber es kann auch sein, dass seine Neugier und sein Spieltrieb ihn dazu treibt eigene Erfahrungen machen zu wollen.
    Ich würde aber ehrlich gesagt eine zeitlang dafür sorgen dass der junge Hund viele positive Erfahrungen mit anderen Hunden machen kann und sie positiv verknüpft. Das wird schwierig wenn die alte Krawallschachtel dabei ist. :smile:
    Also getrennt Gassi gehen. Der Junghund kann ja eh noch nicht so lange laufen wie der Erwachsene.