Beiträge von kareki

    Wurde dein Hund früher über Strafe erzogen. Aversiv erzogene Hunde können mit Shaping erstmal nichts anfangen und versuchen sich ständig rückzuversichern. Sie sind irgendwann in ihrem Leben reine Befehlsempfänger geworden. Das braucht einige Zeit, bis sie sich öffnen...


    Wenn man die Belohnung nach dem Markerwort irgendwann weglässt, macht man sich die "Sekundärbestärker" (Versprechen auf die Belohnung)-Sache kaputt und macht den Marker zum Primärbestärker. Lob ist trotz Konditionierung ein relativ schwacher Verstärker. Wenn man so vorgeht, kann es bei manchen Hunden auch sein, dass man die Belohnung an sich herabwürdigt...
    würde ich keinesfalls so machen.
    Auch hat man den Marker dann nicht mehr als Brücke.

    Markerwort ist toll, wenn man keinen Clicker nutzen will. Aber dann nutzt man ihn halt doch lieber als Sekundärbestärker...

    Mit einem Jahr finde ich das nun auch nicht so erstaunlich. Mal gucken, ob das in und nach der Pubertät immer noch so ist.


    Zusätzliches Fehler anzeigen via Abbruchsignal oder No Reward Marker würde ich beim Shapen allerdings komplett sein lassen. Der Hund soll es sich doch selbstständig erarbeiten.

    staffy
    Was soll da passieren? Erstens kann sie es nicht mehr verknüpfen mit der Aktion "Läuft hin" und zweitens brauchen wir in einem Zeigen & Benennen Thread keine Sanktionen...


    NicoleT
    Abholen und Anleinen bringt nichts. Das ist reines Situationsmanagement.

    Hast du schon einmal an den Doppelten Rückruf gedacht? Oder aber ein verlässliches Abbruchsignal bzw. den Geschirrgriff? Ich hatte in solchen Situationen nie eine Chance, meinen Hund zurückzurufen, aber ihn zu unterbrechen...

    Es gibt vielleicht Anfängerrassen für bestimmte Menschentypen (+ die Erwatungshaltung und das Umfeld bzw. für welchen "Zweck" ich den Hund haben möchte). Ich wäre mit einem Golden Retriever überfordert.

    An sich glaube ich aber nicht bedingungslos dran.

    Ah, sehe ich ja erst jetzt, dass das an mich ging!


    Du hast ja schon die Definition bekommen, aber ja, es gibt Abstufungen. Es kommt auch darauf an, wie isoliert der Hund wirklich war - wieviele Synapsen sich bilden, usw. und wie dann weiter verfahren wird. Es gibt sicherlich noch schlimmere "Kasper Hauser" als meiner und welche, die nicht so schlimm sind.

    Die Ängste sind natürlich nicht komplett anders als bei Angsthunden. Der entscheidene Unterschied: Der Hund kann nicht einfach durch stumpfe Gewöhnung lernen, dass der Reiz harmlos ist. Ihn ein paar Mal mit dem ANgsreiz zu konfontieren bewirkt NICHTS.
    Beispiel.
    Akumas Brückenangst. Wir gehen fast jeden Tag über eine Brücke, es lässt sich nicht vermeiden. Anfänglich dachte ich noch, das geht weg (mir war zu Anfang nicht einmal bewusst, dass es sowas wie ein Deprivationssyndrom gibt!), nach einem Jahr geht er immer noch so geduckt-spinnenartig über die Brücke - obwohl ihm nichts passiert. Erst wenn ich clickere und den Leine ganz locker nehme, geht es einigermaßen. Oder ich lasse Leckerchen mittlerweile drüberkullern. Die hat er natürlich anfänglich gar nicht genommen. Wenn ich aber wieder aufhöre damit, ist das Problem wieder da. Das wird noch eine lange Geschichte, damit er einigermaßen normal drüber geht. Bei jeder Brücke ist es auch ein bisschen anders - machmal will er mittig gehen (und kommen da Menschen entgegen, die nicht auf die Seite gehen, ich muss dann STEHEN BLEIBEN, weil nach links oder rechts geht er nicht! Er spielt dann "Stein") oder nur "außen".
    Was er auch nicht mag, ist wenn sich der Untergrund zu rapide ändert. Also geteerter Weg und Gras, zum Beispiel.

    Es gibt Deprivaten, die sich oftmals ganz normal verhalten und plötzlich knallen sie durch.
    Dann gibt es etwas, was ich immer wieder lese und typisch zu sein scheint. Diese "lächerlichen Ängste" wuie die Brückenangst oderANgst vor Statuen oder Gullydeckeln. Dinge, mit denen man gut leben kann.
    Es gibt Tage an denen Akuma keinen Verfolgungswahn hat und Tage an denen es voll da ist.

    Typisch ist auch, dass viele Deprivaten in reizarmer Umgebung "normal" zu sein scheinen.
    Und ja, arbeitet man an den Ängsten, sind sie oberflächlich gesehen durchaus mal weg. Kommen aber gerne schnell wieder.

    Genrell unsicher? Wie meinst du das?
    Ich kann sagen, dass Akuma zusätzlich noch reaktiv ist und deswehen auf Auslöser immer reagiert. Auch die "lächerlichen Ängste" (was sie natürlich nicht sind, im Gegenteil, mit Angstanfällen wie Knallgeräuschen komme ich besser zurecht)... die sind immer da.

    Es können sich ja auch mehrere Probleme paaren. Akuma war schwer futteraggressiv, das hat nichts mit der Deprivation zu tun. Das hat er aber auch endgültig abgelegt.


    Ganz einheitliche Symptome gibt es nicht. Je nach Hund und Umständen fällt es verschieden aus. Akuma zeigt vieles an Angstverhalten in solchen Momenten nicht "richtig", weil er tendenziell eben nach vorne geht. In seinem Vorleben hat er es so "gelernt" und diese "Strategie" hat sich richtig eingebrannt und ist ganz schwer zu ersetzen.
    Gibt genug deprivierte Hunde, die niemals beißen würden und sich stattdessen einnässen. Oder Sterotypien entwickeln oder anderes.

    Was aber wirklich gemein ist, ist das Zurückfallen, dass Lernen nur im entspannten Zustand richtig erfolgreich sein kann und eine Gewöhnung ohen Unterstützung an Reize quasi nicht stattfinden kann.
    Und das kann der Hund auch schlecht aufholen.

    Es gibt aber auch Symptome die nicht irreversibel sind und vielleicht doch weggehen. Leider gibt es da noch keine gesicherten Studien dazu...

    Zitat


    Hallo Kareki...

    vielen Lieben dank das du mir deine hilfe anbietest :)
    das verhalten von deinem Hund ist echt heftig so ist meine bei weitem nicht. Wie schon gesagt Menschen beißen würde sie in Ihrem Leben nie.

    Das finde ich schön!


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    Aber diesen mit dem wieder auf Null ist mir nur zu gut bekannt.
    Seh ich jedes mal wieder wenn wir endlich mal wieder geschafft haben eine Runde zu gehen. da klappt es super Lob sie so doll das ich schon selbst manchmal heiser bin :P den anderen Tag knallt es auf der helfte des Weges und sie rasst wie eine doofe nach Hause und wieder ein Tag darauf passiert nichts mehr und sie will nicht mehr aus der Tür raus. Wie zum Beispiel wieder Vorgestern. Es hat geknallt und seid dem versuche ich sie wieder langsam dran zu gewöhnen ist passiert schon nichts.

    Leider wird es ihr Leben lang so sein, dass sie schnell wieder auf Null zurückfällt. Ich clickere durch die Situation. Auch das muss ich immer machen, aber es hilft dem Hund, nicht so derbe zurückzufallen. Das Clickern ist mit positiven Gefühlen verbunden und vermittelt mittlerweile Sicherheit.
    Aber was ich tun würde, wenn es knallt. Sofort gegenkonditionieren. Lass sie sich beruhigen (anfänglich sucherlich schwierig!) und versuche dann den Ort des Geschehens positiv zu verknüpfen. Mit Belohnungen aller Art.


    Zitat

    Jetzt zu den beiden:
    Also weder die kleine noch die große schränken sich gegenseitig in der Wohnung ein. Sie laufen beide frei und ohne probleme rum. Sie spielen hier auch wie die blöden und kuscheln zusammen.. sie kriegen sich wirklich nur inne wolle wenn sie 10 min getrennt draußen waren. und wenn denn noch jemand nach anderen hund riecht denn ist polen offen denn brauchen wir wirklich ewig das die beiden sich wieder lieb haben.

    Dennoch kenne ich das - auch wenn es bei mir "schlimmer" zu sein scheint. Wenn du aber beide mitnehmen kannst, dann ist das auch in Ordnung.
    Ich setze einen Hund hinters Trenngitter und füttere ihn dann schön, bis ich ihn rauslasse nach dem Heimkommen. Das klappt mittlerweile sehr gut, sodass ich es auch schon ihne Gitter versucht habe.


    Zitat

    Ich würde sehr gerne ihre Tipps annehmem und versuchen um zusetzen...auch wenn es viel zeit und arbeit in anspruch nimmt und auch wenn ich immer wieder zurück fallen sollte, hauptsache wir können etwas entspannter miteinander gassi gehen :D

    und den Hundetrainer wollte ich erst holen wenn Sie operiert wurde und alles gut verheilt ist, Aber vielleicht kann ich ja bis dahin ja etwas erreichen..

    Akuma hat Clickern unheimlich geholfen. Sowohl bei anderen Hunden als auch bei Ängsten. Ach Zeigen & Benennen (wie hier schon verlinkt wurde) und konditionierte Entspannung können helfen.

    Das Entspannungsignal baust zu einfach zu Hause auf, wenn der Hund gerade entspannt (wenn er gerne Körperkontakt und STreicheln hat, kannst du auch aktiv den Entspannungszustand herbeiführen). In dieser Verfassung gibst du ein singend-schwingendes "easy" (oder sonst ein Signalwort) von dir. Nach ein paar Mal verknüpft der Hund das Signalwort mit dem Entspannungsgefühl.
    Ist der Hund aufgeregt, sagst du das Signalwort, um ihn ZUMINDEST wieder ansprechbar zu machen. Er wird natürlich nicht umfallen und einschlafen.


    http://prezi.com/ub_bfik08i11/konditionierte-entspannung/

    http://cavecani.de/wissenswertes/…einsatz-videos/

    Man kann auch mit Düften oder Gegenständen eine Entspannung konditionieren.

    Ich gehe mit meinen Shibas im wildreichen Wald spazieren. Es ist eine Menge Arbeit, aber ich brauche keine Zwangsmethoden.

    Nehme aber friedenspaulas Angebot an, das per PN zu machen... unfassbar.

    Übrigens hat ein jagender Hund, gerade ein Shiba, gar nichts mit mangelnder Bindung zu tun... das ist ein Ammenmärchen.
    Der Shiba wurde genau dafür gezüchtet: Zur eigenständingen Jagd, er soll sich von seiner Bezugsperson _lösen_ und selbstständig Niederwild/Vögel aufstöbern und erlegen.
    Auch ein "Rudelführer" kann einen Hund nicht vom Jagen abhalten - einen Shiba erst recht nicht. Ich habe ja schon einmal ausgeführt:
    In dem Moment, wo ich den Shiba nerve, ist er WEG.


    @Schopenhauer
    Bei uns auf den Wiesen begegne ich fast täglich Hasen (keine Kaninchen!) - und das ist Akumas "Lieblingsbeute". Ich finde auch monatlich einen Kadaver. Akuma wars nicht.

    Zitat

    Ehm, sind Shiba Inus nicht eigentlich Japanische Hunde? :???:

    Ja, aber sie werden dazu gezählt - wenn auch in ihrer eigenen Gruppe der Japaner. Mit Husky und Co. kommunizieren fast wie mit ihresgleichen. ;)


    PS. Tierheim und Shiba = No Go. Shibas sind alles nur keine Hunde, die im Zwinger gehalten werden können. Einen Tierheimshiba würde ich als Mensch nur nehmen, wenn man verhaltensauffällige Hunde mag... tatsächlich.