Beiträge von kareki

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    Also wenn mein Hund zum Essen schielt und ich nein sage weiß der, dass ich nicht meine, dass er aufstehen und weggehen soll, auch nicht dass mich seine Ohren stören, sondern schlichtweg, dass er das Essen nicht angeiern soll.
    So blöd ist mein Hund nicht.


    Und ich hatte Recht, du belohnst den Hund dafür, etwas nicht zu tun, was andere Hunde sowieso nicht tun oder nach drei Neins nicht mehr tun. Hast du so viel Zeit oder was bringt das? Außer dass ich meinen Hund kenne und der dann mit Vorliebe versuchen würde, das Verhalten zu wiederholen, was du bestärkt hast (Nase vom Tisch nehmen) dass der daraus ein neues Hobby entwickelt. :roll:


    Das hat nichts mit Blödheit zu tun. Woher soll er denn wissen, dass ers nicht fressen soll? Du verbietest das Anschauen, nicht das Fressen.


    Ja, ich belohne meine Hunde, dass sie etwas tun, was nicht selbstverständlich ist. Auch wenn du es nicht glaubst, ich investiere pro Tag 15 Minuten in reine Trainingseinheiten. So viel Zeit habe ich, ja. Wennd u wüsstest wie viel ich pro Tag belohne... ich belohne so oft, da würdest du wohl die Augen noch mehr verdrehen.


    Genau das soll er ja auch, er soll gutes Verhalten oft zeigen, genau dann funktioniert positive Verstärkung. Weißt du, es geht mir um die ganzheitliche Beziehung. Nicht nur um ein momentanes unerwünschtes Verhalten. genau so lernt ein Hund dann auch kreativ Verhaltensweisen anzubieten, er ist motiviert und arbeitet gerne mit mir. Ich finde das sehr schön. Und da ich crossover bin - ich kenne auch die andere Seite. Und deshalb erkenne ich auch den deutlichen Unterschied.


    Mein Pflegehund übrigens... der stiehlt von sich aus nichts vom Tisch, aber er bettelte aufdringlich mit Körperkontakt. Ersthund hat das nie gemacht, Zweiithund war futteraggressiv, als er zu mir kam. Ich habe also schon sehr viel diesbezüglich durch, und weiß, dass Nicht-Betteln nicht selbstverständlich ist. So sieht es auch mit Tischklauerei aus.




    Mausi
    Ich habe schon oft gesagt, dass Strafe funktioniert. Es geht um das WIE. Und welche Nebenwirkungen sie hat.



    Helfstyna
    Es geht nicht darum, dass eine Fehlverknüpfung vorprogrammiert ist, aber es kann dazu kommen. Die positive Verstärkung hat diese Stolperfalle nicht.


    Und du bist nicht deine Althündin. ;)
    Du bist alleine nicht so schnell in deiner Reaktion wie sie.



    Icephoenix
    Dazu hat Martina Schoppe einen grandiosen Artikel geschrieben - zum Thema "Viele Wege führen nach Rom"!
    Bitte mal lesen.
    http://markertraining.de/alle-wege-fuhren-nach-rom-oder/

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    Also, ist der Hundekontakt vom ihm erwünscht und du erlaubst es ihm nicht, kann es zur Frustration kommen und er kann auch eine richtige Leinenaggression ausbilden. Deshalb ist jeder Tipp, der mit "Vorbeizwingen" und Disntanzvergrößerung zu tun hat kontraproduktiv.
    Ich weiß das, denn ich kenne solche einen Kandidaten, es wurde immer schlimmer.


    Gestatte ihm zu schauen, bestätige dies und versuche in einem ausreichenden Abstand ihn zu dir umzuorientieren. Ein Umorietuerungssignal, das du in reizarmer Umgebung zuverlässig trainierst, kann helfen, notaflls kannst di ihn mit einem Leckerli zu dir schauen lassen. Er darf dann immer wieder hingucken. Für einen Hund, der gerne andere Hunde hat, wirkt schon das Anschauen belohnend.
    Gestalte es dem Hund einfacher, indem er nicht frontal auf den Hund schaut - seitliches Absitzen hilft oft.
    Halte einen gewissen Abstand (die Individualdistanz findest du heraus, indem du beobachtest, ab wann der Hund unerwünscht reagiert.)
    Verhält er sich gebürhlich, darst du dich kleinschrittig nähern, dabei würde ich schon einbauen, dass er spielerisch vorbeigeht.
    Ist das nicht möglich, dann lasse den hund vorbeiziehen. Chuma darf dann den Geruch aufnehmen. Je zuverlässiger er wird, desto näher darfst du dem Hund kommen. Es sollten aber KEINE Leinenkontakte zustande kommen, weder frontal, noch sonst wie.
    Du musst es Chuma so verkaufen, dass Vorbeigehen auch cool ist.


    Da er im Freilauf auch zu allen Hunden darf, musst du parallel arbeiten. Flirte doch mal ein bisschen mit deinem Hund. Für jede freiwilligeKontaktaufnahme durch Blicke oder durch sosntwas gibte shochwertige Belohnungen. Die hochwertigste ist wohl Hundekontakt. Wenn es dir im Freilauf möglich ist, dann belohne ihn genau so. Er meldet sich dann quasi bei dir ab. Allerdings ist das nicht so ganz einfach. Auch hier könnte ein Umorientierungssignal bei ausreichendem Abstand der Türöffner sein.

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    ein Hund weiß auch nicht was "fein gemacht" bedeutet, so lange ich die Worte nicht durch Konditionierung positiv belege.


    Ein Lob ist deswegen ein Primärverstärker, weil es vom Hund ganz ohne Konditionierung als etwas Lohnenswertes verstanden wird. Wenn ich natürlich nicht betone und meine Körpersprache lügt, weiß der Hund damit nichts anzufangen. Und bei einer "Nicht-Vertrauensperson" wirkt ein Lob auch abgeschwächter in der Regel. Deshalb ist das Lob sowieso nicht immer als Verstärker geeignet, weil es zu schwach ist.


    Es ist also irrelevant, ob ich "Kuchenteller" oder "fein" sage.



    ***


    TanNoz
    Weil der Hund nicht weiß, was "Nein" ist. Meinst du den Tisch, meinst du das Essen, meinst du Tischdecke. Außerdem ist es nicht generalisiert. Du kannst natürlich gleich harsch den Tisch zur Tabuzone erklären. Mag auch Hunde geben, die sich dran halten, aber ich begegne sehr vielen Hundehaltern, bei denen das anders ist.


    Diese Spiele machen mir und den Hunden Spaß. Und ich invenstiere lieber ein bisschen Zeit und werde dafür belohnt. ;)

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    Kareki, nimm es mir nicht übel, aber vor dem Hintergrund, dass nunmal jeder eine andere Meinung zu Erziehungsthemen hat:
    Für mich ist das schlicht "überflüssiges Geschiss". "Nein" hin oder her, der Hund muss das Wort nicht verstehen, bei fast allen Hunden die ich kenne, inklusive meiner Hündin, reicht die Intonation um zu erkennen, ob etwas grob falsch und unerwünscht ist oder nicht.
    Ich habe das nie aktiv geübt(!!!), bei uns hat sich im laufe der letzten 2 1/2 Jahre einfach gewisse Kommunikation eingeschlichen. Bei vielen Dingen, die Tabu sind (beispielsweise betteln, was die schlaue Madame doch immer wieder in neuen Situationen probiert) reicht ein Blick und ein räuspern, und sie weis, dass das was sie tut nicht erwünscht ist.


    Einen EINFACHEN Hund habe ich bei Leibe nicht! Ich bin selbst sehr oft total neidisch auf Leute, die so einen Hund haben und sich alles aus dem Ärmel schütteln! Ich bin das erste Jahr an der Kröte schier verzweifelt, bis ich aufgehört habe, stur nach erziehungs-Schemata vorzugehen und authentischer zu sein, damit wir uns gegenseitig besser kennen lernen! Probleme macht sie heute immernoch zur Genüge. Alles eine frage des Einspielens, ausprobierens und kennenlernens. Und bei manchen Dingen von angemessenem Handeln.


    Und genau das ist das Problem. "Was Nein" - soll sie nicht schnuppern, nicht schauen, nicht leben? Sie wird einfach alle Aktivitäten sein lassen, weil sie an deiner "Intonation" erkennt, dass du gerade sauer bist. Das wird aber das unerwünschte Verhalten nicht wegzaubern. Für den Moment wird es verschwunden sein, sicher.
    Ich habe früher immer "Nein" zu meinem Ersthhund gesagt, wenn er irgendwas markieren wollte, was er nicht sollte. Er hat sofort alles abgebrochen und ist weitergegangen. Er hat aber nie verstanden, was er nicht tun soll. Er hat nicht kapiert, dass Beinchenheben und Urin herauströpfeln lassen das ist, was ich nicht will. Er hat auch deswegen nicht alle Hauswände der Stadt gemieden, weil er ja Kontextlerner ist.
    Wozu also "Nein" sagen? Ich habe heutzutage - Gott sei Dank - ein "Weiter"-Signal. Das hat den gleichen Effekt, allerdings macht er dies GERN. Und er markiert weniger, weil er weniger Stress hat. Er wird ja nicht mehr angepampt.


    Das ist sehr schön für dich. Auf meinem Blog aber hat mich jemand gefragt, der das problem trotz "NEIN" und Strafe immer noch hat:
    http://hoellenhunde.tumblr.com…rgot-that-was-in-my-inbox


    Genau das ist doch der Grund, warum das Herumgeneine auch so als Tipp gegeben wird. Bei vielen Hunden funktioniert es, weil sie sich vom Menschen beeindrucken lassen und eine große Toleranz ihm gegenüber haben. Aber man trifft seine Meister...

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    kareki: Klickertipps immer gerne, bei großer Ablenkung funktionieren Leckerlis aber nicht


    Bei keinem Hund!



    Wenn du mri meine Fragen beantwortest, würde ich dir gern eine Alternative zum Deckeln und Strafen aufzeigen. ;)

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    Zwischen einer gewissen Strenge, Konsequenz und dem Hund zeigen,was er nicht darf und Schnauzgriff, Nackenschütteln etc. ist nochmal ein rießiger Unterschied.


    Konsequenz hat gar nichts mit Strenge zu tun. Konsequenz heißt einfach nur, dass ich mich immer gleich verhalte in bestimmten Situationen. Und nicht mal so, mal so. Deswegen ist diese Mischform so ziemlich das Schlimmste.


    Verlange ich nicht. Wenn man sauer ist, ist man sauer. Da kann man sich vielleicht selbst nicht mehr runterholen und sit mal unfair. Aber genau sowas verzeiht der Hund relativ leicht. Er verzeiht ja teilweise richtig schlimme Dinge. Ich bin meinem Hund auch schon versehentlich reingerannt... (und er erkennt DEUTLICH den Unterschied zwischen Absicht und Versehen!)...


    Vielleicht ist es genau dann immer bequem und vom Tisch, wenn man einen einfachen Hund hat. Fairer macht es das nicht.
    Ich kann das bei meinem Härtefall nicht bringen. Weil er depriviert ist, "vergisst" er die Ansage nach 10 Minuten wieder und vertreibt den Fremdhund. Da brachte bisher nur noch Gegenkonditionieren etwas.


    Ich würde definitiv bei akuter Situation auch ein Abbruchsignal verwenden, aber ich sage mittlerweile NEIN zum "NEIN".

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    Verstehe ich das richtig, du belohnst deinen Hund also dafür, dass er nicht eine vollkommen normale Regel bricht? Wie macht man das bitte realistisch? Da müsste ich ja ständig daneben stehen, gucken ob der Hund evtl. das Essen haben will und ihm dann sofort ne Belohnung geben?
    Ich weiß, irgendwann funktioniert das dann und Hund geiert nur noch mich an anstatt das Essen anzuschauen oder geht immer auf seinen Platz etc. aber wie macht man da den Aufbau anstatt eben einmal böse grollend Nein zu sagen, Hund wegzupflücken und dann vielleicht noch zwei,dreimal das wiederholen muss, bevor es klar ist, dass Essen tabu ist?


    Man steigert doch nur langsam. Zuerst bringt man dem Hund bei, dass er generell seine Schnauze nicht am Tisch haben soll - das macht man indem man den Tisch so langweilig wie möglich gestaltet. Party gibt es nur unterhalb des Tisches. Man fängt ja auch erst bei einem Tisch an, denn Hunde sind Kontextlerner. Was bei Tisch A klappt, muss bei Tisch B nicht zwangsläufig auch klappen (auch das vergessen ganz viele und sind dann entsetzt, dass ihre Strafen pötzlich nicht mehr funktionieren!).


    Ich bringe ihm spielerisch "Lass es" bei, um dem Hund auch sagen zu können, dass der Tisch "tabu" ist. Als kleines Auffangnetz.


    Dann übe ich, indemich eine kleine Verlockung auf den Tisch stelle. Ich habe eine höherwertige Belohnung. Lässt er das für ein paar Sekunden, gibt es diese auch. Will er sofort zum Tisch, gibt es ein "Lass es" - und danch wird hochwerig belohnt.


    Ich übe weiterhin. Allerdings übertreibe ich nicht, denn ich will ja nicht die gesamte Impulskontrolle des Hundes aufzehren.


    Kann der Hund dies gut udn macht es ihm Spaß, kann ich anfangen, den Raum kurz zu verlassen.


    Ich steigere mich also nach und nach. Dann übe ich an einem anderen Tisch. Usw.


    Wenn der Hund bisher nicht klaut, geht es schneller als einen Dieb davon zu heilen.


    Ich gestalte es als ein Spiel. Umso schöner das Spiel, umso eher und nachhaltiger der Erfolg. Ich habe hier drei Shibas im Wohnzimmer. Und unser Tisch ist immer mit Knabbereien voll. Erst gestern habe ich zwei Packungen Käsestangen gekauft - die sind alle noch da, auch über Nacht. Wir waren vorher mit dem Pflegling beim Tierarzt. Die Stangen sind unberührt.


    Vom Tisch wird seit ich beide habe nichts geklaut. Yoma allerdings hat mal die Mülltüte ausgeräumt, die ich am Vorabend nicht rausgebracht habe. Da habe ich auch nicht geübt, im Normalfall ist da ja keine. Aber vom Tisch oder aus der Küche... da wird einfach nichts gestohlen.


    Meine Hunde dürfen betteln - allerdings nur mit den Augen, werden sie bedrängend, gibt es ein "Zurück"-Signal und sollte dieses nicht beachtet werden, dann schicke ich sie auf den Platz (das kam aber eigentlich noch nie vor... jedenfalls kann ich mich nicht erinnern). Sie dürfen beim Essen bei uns sein und ich gebe ihnen vom Tisch! Und dennoch bedrängen ie nicht oder stehlen oder sonstiges.




    Die klare Ansage funktioniert nicht. Sie ist nämlich nicht generalsisierend. Und Betteln und vom Tisch klauen, haben gar nichts miteinander zu tun.



    ***


    Warum "Nein" tragisch ist? Weil Hunde eben nicht wissen, was "Nein" bedeutet. Hier sehr schön beschrieben:
    http://www.doggydogma.com.au/why-your-dog-doesnt-know-no/


    Ein Kind versteht den Sinn eines "Neins". Genau das ist der Punkt.
    Und soziales Miteinander hat sehr viel mit Lernprozessen zu tun. Ihn durch harsches "Nein" zu strafen, ist auch Konditionierung. Konditionieren klingt böse, aber wir sind dem Vorgang ständig ausgesetzt. Du konditionierst dich selbst "Nein" zum Hund zu sagen, weil er dann mit dem nervtötenden Verhalten (vielleicht/scheinbar) aufhört!