Beiträge von kareki


    Hallo? Notfallsituation? (Die du zwar selbst verschuldet hast, aber bitte!)

    Rennt mein Hund auf die Straße und ich ziehe ihn am Geschirr zu mir, dann ist ds kein Training, dann ist das Notfallmanagement.

    Zitat

    Ich verfolge diese Diskussion seit einiger Zeit sehr interessiert und kann beide Seiten irgendwie nachvollziehen. Ganz klar ist mir noch nicht, wie man komplett nur durch positive Bestärkung arbeiten kann? Hunde machen doch immer mal etwas, was sie nicht sollen, oder? Ignoriert ihr dann dieses Verhalten und baut dann "später" eine Art Ersatzhandlung auf, die ihr dann in solchen Fällen "einfordert"?

    Habt ihr dazu vielleicht einen guten Buch-/Lesetipp?

    Wir haben mit unserem Welpen jetzt ja noch alle Wege offen, um möglichst viel "richtig" zu machen:).

    In den meisten Fällen kann man das mit "Ja" beantworten. Macht der Hund etwas Gefährliches, was er nicht soll, behilft man sich mit einem Abbruchsignal. Jedes Signal, dass der Hund gut kann, kann dafür verwendet werden.

    Ist es ein Problemverhalten, das schon besteht, managt man die Situation, indem man sie erst einmal vermeidet. Dann trainiert man.

    Du kannst diese Seite durchstöbern, für den Anfang:
    http://markertraining.de/

    Ich habe ihm damals nicht mal ins Fell gegriffen. Ihr würdet das "Blocken" nennen.

    Ich habe ihn nie heruntergedrückt, denn da bekommt er Panik. Das Röntgen beim Tierarzt war ein Spießrutenlauf. Wss er vor meiner Zeit erlebt hat - keine Ahnung.


    Eigentlich habe ich gar nichts "Schlimmes" gemacht. Dinge, die ich bei euch lese, die ihr als völlig normales hundliches Ausdrucksverhalten bisher dargelegt habt. Keine Frage, es hat funktioniert, bis zum Tag X.

    Jetzt anzukommen und zu meinen, dass ich das gar nicht richtig gemacht hätte und die Rasse vorschiebe (aber ja, sie spielt durchaus eine Rolle. Ein Nordischer lässt sich nicht so leicht zwingen, ein Shiba erst recht nicht), ist schon wieder süß.


    Und ich habe einen ehemals bissigen Hund hier. Mein jetziger Pflegehund ist ebenfalls ein Beißer. Ich kann Körpersprachlich bei ihm GAR NICHTS erreichen, außer Aggression schüren oder Meideverhalten aufbauen. Hier wird sogar klipp und klar gesagt: "Ja, ich mach es übers Meiden und das ist GUT so!"
    Es gibt nun einmal Hunde, die reagieren auf sowas empfindlich. Aber haben dann Hunde, die das besser wegstecken, echt so eine Behandlung verdient?

    "Das stimmt nicht, dann hast du was falsch gemacht", aber WEHE, Hummel, ich sage, manche clickern falsch. DANN!!


    Zwangloses Training ist für jeden Hund etwas. Und ich bin, noch einmal zum x-ten, kein "rein positiver" Hundehalter. Denn "+R only" ist für mich unrealistisch.

    Zitat

    Nein Sorry, ich arbeite durchaus bspw. mit freiem Formen und es IST so, dass sie das stresst und ich bin mir sicher ein ständiges positiv bestärken ohne ein nein wäre für sie definitiv anstrengender, als ein "nein" an richtiger Stelle. Übrigens hab ich nicht gesagt, dass es nicht funktioniert, sondern dass ich denke, dass unser Weg der angenehmere für diesen Hund ist.
    Meine Hündin kam mit 2 1/2 Jahren zu mir, sie hatte noch nie irgendwas beigebracht bekommen, wenn ich mir vorstelle, ich hätte ausschließlich über positive Bestärkung gearbeitet, wäre das ein frustrierender Weg gewesen für Hundi und uns.

    Mag sein, dass das bei einem Welpen anders ist. Kann ich nicht beurteilen, hatte noch nie einen.

    Ich kann das positiv verstärkend aufgebaute "Lass es" an dieser Stelle setzen, damit der Hund weiß, was er zu tun hat und dann wieder ins Free Shapen gehen. Mein Pflegehund hat zunächst auf gar nichts reagiert. Ihm beizubringen, ins Körbchen zu gehen, hat nun drei Wochen gedauert und ging nur über Locken. Ihn irgendwie körperlich zu bedrängen hätte mit einem Biss geendet.
    Meine Hunde haben ds schneller und einfacher gelernt. Der Welpe, den ich da hatte, konnte das innerhalb von zwei Stunden.
    Allerdings ist der Pflegehund so ein armes, gehemmtes Würstchen, das Strafen ertrug, um ans Leckerli zu kommen. Der konnte mit dem "Nicht-Zwang" NICHTS anfangen. Er ist lethargisch umhergewandert.
    Free Shapen? Unmöglich. Jetzt fängt er langsam an motiviert mitzuarbeiten.


    Hummel
    Ach nö. Da kam der Shiba durch, der Zwang nicht leiden kann.

    Und was heißt da "schiefgelaufen"? Der Hund hat sich seinen Willen nicht brechen lassen (da sist je nach Individuum verschieden gelagert!), das ist richtig gelaufen, wenn du mich fragst.

    Ich war echt noch sanft mit meinen Aversivmaßnahmen. Bei mir gabs keine Strafen wie den Hund abzuduschen, wenn er nicht gehorcht hat. Aber ich habe herumgeneint und körpersprachlich bedroht. Ich habe ihn im Nacken gehalten oder zum Vier-Augen-Gespräch gebeten, wenn er "richtig Scheiße gebaut hat". Kam nicht oft vor, aber ich sehe, dass er mir nicht so blind vertraut wie mein deprivierter Rüde.

    Er kam nicht auf Abruf (ich wähle das Wort bewusst)? Leinenknast. Was hat es mir gebracht? Durch negative Strafe kam er irgendwann gar nicht mehr zu mir. Ich muss heute noch die Konsequenzen daraus ausbügeln und habe einen einst zuverlässigen Hund im Freilauf (das habe ich tatsächlich über Belohnung aufgebaut damals) zu einem Schleppleinenhund gemacht.

    Und ich habe noch nicht mal ansatzweise die Tipps befolgt, die hier herumgeistern, was man in solchen Fällen alles tun sollte.

    Zitat

    kareki

    Dann hast du anders "aversiv gearbeitet". Denn ich (nur als Beispiel) muss nicht dauernd mahnen, drohen und "wischiwaschi strafen" und komme trotzdem ohne Gewalt aus. Und schon sind wir wieder da, dass es aufgrund von Begrifflichkeiten nicht nur eine Wahrheit gibt. Und genau das bedeutet, dass man sehr vorsichtig schreiben sollte, wenn man anderen Menschen kein Unrecht tun will.

    Methoden zu bewerten ist das eine (gar nicht Thema hier), vielleicht gibts aber nicht nur eine Methode, die "positiv" heißt (sondern viele Schattierungen) und nicht nur eine Methode die "aversiv" heißt (sondern auch hier viele Schattierungen).

    Ob der eigene Hund gemaßregelt wird ist die Fragestellung. Wenn ja wie. Wenn nicht wie macht man es dann, dass er unbeschadet durchs Leben kommt und niemandem schadet. So ist doch die Frage, da ists es doch nicht nötig, in Bewertungen zu gehen, zumal ja keiner weiß, wie es beim anderen aussieht, in welcher Frequenz und was für ein Hundetyp da am anderen Ende sitzt.
    Vielleicht macht es mehr Sinn, auch wirklich beim Thema zu bleiben. :smile:

    Das war ja klar... mein Hund hat übrigens eine zeitlang perfekt "funktioniert". Er war abrufbar, sogar von seinen geliebten Hunden, er ist ohen Leine bei Fuß gelaufen, er hat das gemacht, was ich ihm sage. Natürlich musste ich da weniger herumstrafen. Allerdings ist er eines Tages ausgebrochen. Und ich bin ihm so dankbar dafür. Sonst würd eich wohl heute noch aversiv arbeiten.

    Zitat


    du, ich sehe es ganz so wie du

    ein jagender Hund (ich rede von Luna) ist kaum ansprechbar
    selbst geworfene Leinen, die sie treffen, funktionieren nicht
    ansprechbar ist sie nur beim Durchstarten noch

    das kann ich abbrechen, auch in hoher Reizlage, und so maßregel ich massiv verbal

    mit einem netten "komm zu mir" Kommando erreicht man sie nicht ;)

    Das wundert mich nicht. Deswegen trainiert man das Ganze auch... denn mein Jäger war GAR NICHT aufzuhalten. An der Leine hat er sich hin- und hergeworfen, wenn er nicht zu diesem und jenen Vogel/Kaninchen durfte.
    Mit einem freundlichen "Zu mir" hätte das niemals geklappt.

    Zitat

    Also ich kann nur bestätigen was Front Angel hier über ihre Hunde und im Freilauf erzählt!
    Nona und ich sind ihnen in den Rheinwiesen schon das ein oder andere mal begegnet.
    Ihre Hunde waren immer korrekt,meine war korrekt und ihre erst recht.

    Und auch das bestimmt ja die eigene Wahrnehmung.

    Ich finde meine Hunde auch korrekt, andere halten sie für aggressive Biester.
    Beispiel. Meine Hunde spielen mit einer Hündin, die schon lange als Freundin haben. Sie sind sogar sehr sachte, weil die Hündin noch vom erlittenen Hexenschuss Schmerzen hat. Mein deprivierter Rüde hats ise vor meinem Pflegling beschützt, weil dieser dazu neigt, kleine Hunde zu mobben.
    Gut.
    Kommt ein anderer Rüde dazu. Der bekam erstmal eine deutliche Ansage von Akuma, dass er seine Daisy nicht zu belästigen hat (diese hat schon abgeschnappt, hat den Herrn Dobermann aber nicht interessiert, der ist halt halbstark und total im Spielalter - und sie ist Chihuahua-Größe). Da war er halt gleich ganz gefährlich aggressiv und man hatte dann (aus mir nicht ersichtlichen Gründen) Angst, dass der Dobermann unseren Shiba "totbeißt". Obwohl der die gesteckte Grenze sofort verstanden und akzeptiert hat und gewartet hat, bis wir weitergegangen sind.

    Es ist wirklich eine Frage der Wahrnehmung. Meine Hunde dürfen im Freilauf fast alles, dafür ist es Freilauf. Ich mache Jagdersatztraining, um ihnen vorzugaukeln, das sie jagen dürfen.
    Was sie aber nicht machen dürfen, ist einen Hund mobben. Es gibt da bestimmte Opferhunde (ich versuche da auch Kontakt zu unterbinden). Ansonsten... meine Hunde kennen kein "Fuß" mehr. Sitzen ist sinnvoll, weil sie es alle schon konnten. Rükruf wird nur dan benutzt, wenn ich ihn brauche, ansonsten gibt es keinen Rückruf. Ich verbrauche damit unnötige Konzentration. An der Leine dürfen sie laufen wie sie wollen, sie dürfen schnuppern, sie dürfen die Richtung wechseln, solange sie mich nicht ziehen (tun sie es doch, gibt es ein auftrainiertes "Langsam" und gut ist). Sie dürfen bellen, wenn Fremde im Hausgang (zu) laut sind. Sie dürfen aber nicht fremde Leute draußen angehen und verbellen.
    Sie dürfen untereinander auch mal streiten.
    Sie dürfen sich in Aas wälzen, wenn es denn sein muss.
    Sie dürfen keine Menschen anspringen, mich aber schon, auch wenn sie es nicht tun.
    Ich möchte aber nicht, dass Menschen sie einfach anfassen und ich will auch nicht trainieren, dass sie sich das gefallen lassen.
    Sie dürfen sich über ein Signal hinwegsetzen, wenn es für nicht sinnvoll erscheint. Sie dürfen auf die Couch wann immer sie wollen.

    Sie müssen niemals mit mir trainieren, wenn sie nicht wollen.

    Und dennoch behaupte ich, dass die meisten meine Hunde nicht wahrnehmen.

    Zitat

    Aaalso, muss auch mal was dazu sagen :-) Grunderziehung, Höflichkeit und Freundlichkeit finde ich wichtig. Bei Mensch und Hund (Tier). Gestern haben uns zwei Kinder so ca. 10 Jahre alt denn Ball AUS dem Maul geklaut mich beschimpft und sind mit dem Rad weiter gefahren. Tolle Wurst :evil:
    Ich erwarte von meinem Hund der zu 90% offline unterwegs ist, wenn ich ein Kommando aus spreche das auch ausgeführt wird. Er darf natürlich über die Wiese rennen, wälzen, schnüffeln usw. Klar passieren auch missgeschicke aber ich falte ihn dann nicht bis auf Hosentasche n Größe zusammen. Gehorsamsübungen, Kurz Fuß an der Leine KEIN Schnüffeln und wenn er wieder funktioniert darf er wieder "machen was er will". Wir gehen auf den Hundeplatz, machen clicker, und Senioren Agility um die Mobilität zu erhalten. Paar nützliche Tricks können wir auch. Türen ödfnen/schließen...
    Mein Fazit ohne Grundgehorsam haben alle beteiligten keinen Spaß weil es stress für alle ist. Es ist mMn auch Rasse bedingt was und wieviel nötiges/ unnötiges ein Hund kann. Ein BC oder JRT zB brauch mehr Kopf Auslastung als vill ein Chi. Aber man kann es auch über treiben wie aus bekannten Kreis weis...

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    Und genau das ist der Grund für den Thread.