Beiträge von kareki

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    Dass ein Hund lernen kann, was NEIN bedeutet? Ja, ernsthaft. Und dass der Hund mitkriegt, ob ich mich freue, oder grad nicht so begeistert bin, auch ernsthaft. =)

    Nein, dass es keinen Unterschied macht, wie das aufgebaut ist.

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    Wenn man dem Hund beigebracht hat, was NEIN bedeutet, dann versteht er bei sauberem Timing sehr wohl - sowohl bei positivem wie aversivem Aufbau. Dann wird auch kein Vertrauen beschädigt.

    Und klar transportiert mein averersives Abbruchsignal (ich habe und benutze beide Sorten) auch Emotionen. Warum auch nicht, solange ich meine Emotionen unter Kontrolle habe? Ich freue mich ehrlich, wenn mir etwas gefällt, das darf der Hund ja auch spüren. Ebenso, wie wenn mir etwas missfällt. Das gehört zur sozialen Interaktion dazu. Ich versuche nicht, mich wie ein emotionsloser Automat zu benehmen.

    ...ernsthaft...?

    Also, beim Wegdrehen setzt der Welpe nach, beim Wegschubsen aber nicht? Okay... auch das finde ich sehr mysteriös.

    Ich wende das Time-Out höchst selten an, aber durchaus habe ich das, wenn der Hund wie ein Gestörter auf den anderen Hund los ist - und nein, das war nicht "normal". Und ich denke, wenn ein Welpe einen Menschen beißt, dann ist ein Time-Out angebracht.
    Für Akuma ist das übrigens die größte Strafe - er ist gern bei mir. Auch wenn er an sich schon selbstständig ist, an mir hängt er am meisten.

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    Ich verstehe - ehrlich gesagt - auch immer noch nicht, warum ein klares "nein" irgendwelchen negativen Einfluß auf die Vertrauensbasis haben sollte? Ist mir echt nicht klar.
    Was Einfluß auf die Vertrauensbasis hat, ist Unberechenbarkeit. Und was für einen Hund unberechenbar ist, ist eine typisch menschliche Eigenschaft: nachtragend sein.
    Da können Hunde/und überhaupt Tiere nicht mit umgehen.
    Im Klartext: wenn ich meinen Hund dahingehend maßregel, irgendeine Tätigkeit zu unterbrechen/nicht zu tun, sollte ich das kurz und emotionslos tun, die Handlung unterbrechen und dann ist wieder gut.
    Ich sollte nicht noch ne halbe Stunde auf den Hund einschimpfen und mit Groll auf den Hund agieren.
    Das versteht kein Hund, kein Pferd, keine Katze - das macht uns unberechenbar.

    Milchmädchenrechnung.

    "Nein" hat erstmal gar keinen Effekt auf die Beziehung. Der Hund versteht nicht, was "Nein" genau bedeutet - irgendwas soll er halt lassen. Besonders wenn es universell eingesetzt wird, also für alles. Da werden nicht wenige Menschen immer energischer, weil es ja funktioniert, und wenn dann der Hund nicht weiß, was genau "Nein" ist in diesem Moment, kommen wir ganz schnell in die Situation, wo "Nein" vertrauensschädigend werden kann.
    Das erkennt man dann ganz gut, wie die Hunde auf "Nein" reagieren.

    Emotionslos ist ein Luftschloss. Der Hund spürt die Emotion, egal wie gut wir sie verstecken. Und ein aversives "Nein" ist unangenehm. Ich mache das lieber über ein positiv verstärkendes "Lass es" - das funktioniert beser (ich habe fürher aversiv trainiert) - immer mal wieder aufladen und gut ist es. Das löst viele "Neins" ab.

    Ich glaube, du hängst dich an dem Wort Isolation auf. Es geht nicht darum, den Hund räumlich zu isolieren. Du kannst ein Time-Out im Raum geben. Es geht nicht darum, dass er abgeschottet ist, sondern du entziehst dich (das Angenehme) komplett. Und das ist dann keine positive Strafe, sondern eine konsequente negative Strafe. Sie darf ncht mit Wut oder sonstigem kombiniert werden. Wenn ich den Hund genervt wegschicke, dann ist das das Paradebeispiel der falschen positiven Strafe.

    Du kannst das Time-Out auch völlig umkehren: DU verlässt mit allen tollen Sachen (und Hunden) den Raum. Ist ein wenig schwierig, da das zeitmäßig relativ aufwändig ist.
    Ich würd emich auch nichta uf den Tisch retten, sondern den Raum mit Ankündigung verlassen.

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    Wenn der Hund aber doch freudig ein Kommando (Signal) ausführt, ist es für ihn doch nicht unangenehm? Er wird ja nicht freiwillig ein Kommando ausführen, wenn ihm danach Unangenehmes widerfährt.

    Ist ein Signal konditioniert, ist es konditioniert. Es stimmt aber. Wende ich die Strafe die ganze Zeit an (dann ist sie eh ineffektiv), dann nutze ich das Signal ab und der Hund wird es nicht mehr tun (ich würds danach "aufladen").
    Der Hund geht raus und gut. Ich kann ihn auch an der Hausleine hinausführen. Das geht genauso, ist aber durchaus mit minimalem Zwang verbunden.

    Es geht nicht darum, den Hund in eine unangenehme Lage zu bringen, sondern ihm Angenehmes zu entziehen. Angenhem = Sein Beißspiel mit mir.

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    Welchen Unterschied macht es, ob der Hund angeleint ist oder frei im Flur liegt? Ich blicks nicht, sorry.

    Wenn ich ihn draußen vor der Tür anbinde und er sich nicht mehr bewegen kann, dann ist das durchaus positive Strafe...
    Der Punkt ist, er muss es freiwillig tun.


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    Kareki, in dem angesprochenen Szenario ging es aber um einen Welpen, keinen Hund der ein Time-Out schon kennt. Maanu fragte einerseits, wie man diese Situation managen sollte ohne maßzuregeln und zweitens wie er es lernen kann.
    Bringst du einem Welpen gleich sowas bei, dass der das in so einer Situation auch kann?

    Gut, dann würd eich es auch nicht anwenden. Allerdings finde ich es komisch, dass ihr Welpen habt, die ecuh angehen, sobald er euch wieder zuwendet. Wird einer meiner Hunde zu ruppig und ich wende mich ab, dann lassen die mich in Ruhe.
    Aber ja, ich hab es eh nicht mit Welpen.

    Ich würd dem Hund defintiv ein Abbruchsignal beibringen und dann ein Alertantivverhalten dranhängen. "Lass es" und dann "Geh auf deinen Platz".