Beiträge von kareki

    Ein unangehmer (aversiver) Reiz ist per definitionem eine positive Strafe. Da gibt es nichts, das man anders auslegen kann.


    Die negative Verstärkung funktioniert wie die positive. Sie ist eine Konsequenz, aus der der Hund lernt, völlig egal, ob sie von Hundehalter oder von Hund selbst ausgeht. Der Hund muss zunächst mal gar nichts zeigen. Er muss erstmal lernen. Ob das Verhalten dann sitzt, liegt daran wie gut es trainiert/konditioniert wurde. Wieder völlig gleich, ob mit Leckerli als positive Verstärkung oder Nachlassen eines aversiven Stimulus (negative Verstärkung). Richtig ist, dass vieles unbewusst, fernab des Hundehalters passiert.


    Du hast sicherlich Recht, wenn du sagst, dass Strafe per definionem Verhalten vermindert auftreten lassen soll, deshalb spricht man in unzähligen Threads auch von "zu schwachen Strafen". Deshalb ist ein aversiver Reiz aber nicht gleich keine positive Strafe...



    Dein Skinner-Beispiel zeigt deutlich die Wechselwirkung. Hätte man aber als Versuchleiter der Ratte gezeigt, wie sie dem Strom entkommen könnte, hätte sie es sicherlich genauso verstanden. Man hat es einfach über eine Art Free-Shaping in perfider Form getan.

    Hm, echt komisch... meine beiden ca. 40 Zentimeter großen Hunde wurden sicherlich schon mal von größeren überrant (richtig rüdenmäßig eben weggerempelt), aber noch niemals angegriffen. Und ja, Es gab sicherlich auch schon den ein oder anderen Kommentkampf - erst vor zwei Wochen zwischen Yoma und einem Akitarüden. Fand ich extrem spannend, und ging leider nicht anders, als es "soweit" kommen zu lassen. Na ja, eine Woche später wurden die beiden beste Freunde. Aber auch nur, weil man sich nicht wie ein Depp eingemischt hat. Yoma hatte Speichel im Fell und ein sehr oberflächliches Loch, der andere Rüde einen kleinen Kratzer an der Nase. Nicht weiter als ein paar Schrammen.


    Ich verstehe ja, wenn man Angst hat... aber das meiste, das schiefläuft bei Hundebegegnungen, sind hysterische Besitzer, die Aggressionen überschwappen lassen mit ihrer aufgeregten Art. Kommentkämpfe zwischen Rüden sind nichts Schlimmes und laufen ritualisiert ab. Sogar zwischen Groß und Klein, solange die Hunde einigermaßen sozialisiert sind und ihr Gegenüber als Hund wahrnehmen. Frontal würde ich sie aber nicht aufeinander hetzen.


    Ich meine eben, das Hundehalter vieles als schlimmer bewerten, als es eigentlich ist.

    Habt ihr euch da nicht verkeilt, was die negative Verstärkung angeht.


    Negative Verstärkung + positive Strafe hängen oft zusammen, da sie sich prima ergänzen. Ich würge den Hund am Halsband und entspanne dann, wennd er Hund das "Richtige" tut. Klassisches Beispiel. Ich erschaffe den unangenehmen Reiz und belohne den Hund mit der Wegnahme. Genau dann ist negative Verstärkung problematisch.


    Gehe ich mit dem Hund spazieren und merke, dass meinem Hund etwa sunangenehm ist (sowas passiert einfach) und lasse ihn dann ausweichen, verstärke ich auch negativ. Man kann sie nicht vermeiden und sie ist auch völlig in Ordnung, solange man nicht bewusst vorher einen Aversivreiz setzt. Meiner Meinung nach.

    Zitat

    Ein Streuner, der sich nicht an seinen Menschen orientiert und alles "alleine macht" und den HH evt nicht unbedingt braucht, wenn er auf seine Ausfluege geht, kann doch niemals mit seinem Halter verbunden sein. Da ist nun wirklich null Bindung.


    Und warum NICHT? Wenn er sich freut, wenn Herrchen und Frauchen bei ihm sind und sich ihnen trotz allem wohlfühlt, hat keine Bindung?
    Ich glaube, das sähe betreffender Hund GANZ anders.




    @Liv
    Der Folge"trieb" ist doch eine Größe, die sich vielleicht oft beobachten lässt. Allerdings ist das weder erwiesen noch eine Sache, worauf ich mich als Halter verlassen würde. Egal wie gut die "Bindung" ist.

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    Kareki, nach genau dieser Definition gehe ich ja - und die Orientierung am Menschen spielt darin eine große Rolle!
    Das umdrehen und schauen ist nur eines von vielen Indizien - aber natürlich gehört doch dazu, dass der Hund wahrnimmt und darauf achtet, wo sich der Mensch befindet.


    "Das Bindungsverhalten des Hundes ist gekennzeichnet von inneren und äußeren Faktoren; sie bestimmen, inwieweit er die Nähe zu seiner Bezugsperson sucht und aufrechterhält und ob und in welchem Maße er erkundendes Verhalten zeigt, für das die Bezugsperson als sichere Basis fungiert."


    Ich finde nach wie vor, dass die von dir weiter oben beschriebenen Verhaltensweisen eher nicht von Bindung zeugen.
    Natürlich kann es auch eine soziale Beziehung ohne Bindung im zitierten Sinne geben - das gibt es sogar sehr häufig. Oft fühlen auch Menschen eine starke emotionale Verbindung zu ihrem Hund und setzen das mit Bindung gleich. Und der Hund mag seine Leute zwar, geht aber trotzdem eigene Wege und trifft eigene Entscheidungen. Das kan von mir aus die große Liebe sein, Bindung ist es nicht.


    Ein Hund, der erkundet, weil er selbstständig ist, hat also eine schlechte Bindung zum Halter, obwohl sich sein Cortisollevel senkt, wenn jener Halter nach Hause kommt?
    Ein souveräner Hund, der sich nicht stressen läst und deshalb nicht Schutz bei Herrchen sucht, hat eine schlechte Bindung? AHA.


    Ich wünsche dir einen sehr selbstständigen Hund, der an dir hängt, aber grundsätzlich weiß, dass er dich nicht in diesem Sinne braucht und selbst entscheidet (und damit kein kindlicher Hundegroupie ist ;) ). Das ist eine ganz wunderbare Verbindung, die du eingehen würdest. Muss man wohl erlebt haben.



    Guck dir die Wölfe im WSC an. Die werden mit Clicker, Target Stick und Futter zu allen möglichen Dingen animiert. Sie werden auch mit Musik konditioniert. Habe ich auch mit eigenen Augen gesehen. Natürlich kannst du dir keinen wilden Wolf fangen und ihn mit Leckerlis bestechen, dass er alles hundegleich für dich tut...


    Natürlich ist ein Wolf konditionierbar!
    Es werden Orkas durchs Clickern dazu gebracht in ein Glas zu urinieren.


    Man erpresst diese Tiere nicht, sondern arbeitet mit ihnen übers Belohnungsystem und spricht dann damit die Kooperationsbereitschaft an.

    Zitat

    Alles andere von dieser Folge ist nicht erwähnenswert.


    Ich finde ja schon immer das der Drews den Fremdschämcharakter ins extreme treibt,ich habe ja drauf gewartet das er plötzlich wieder singt,wie jedesmal wenn ihn die Kamera trifft. :irre3: Dann seine hohle Alte dazu ....
    So läuft heute Fernsehen!


    Ich finde Ramona Drews überhaupt nicht hohl. Sie macht sich Gedanken und möchte die Dinge umsetzen.


    Herr Drews ist natürlich etwas abgehoben, im Sinne von weltfremd. Allerdings finde ich es schön, dass er die Hunde machen lässt - das schlimmste Problem ist die Unsauberkeit der Hunde. Davon können manch andere nur träumen. Ansonsten läuft es doch gut zwischen den Hunden. Ob man so ein Chaos mag, ist wieder etwas anderes.