Ein unangehmer (aversiver) Reiz ist per definitionem eine positive Strafe. Da gibt es nichts, das man anders auslegen kann.
Die negative Verstärkung funktioniert wie die positive. Sie ist eine Konsequenz, aus der der Hund lernt, völlig egal, ob sie von Hundehalter oder von Hund selbst ausgeht. Der Hund muss zunächst mal gar nichts zeigen. Er muss erstmal lernen. Ob das Verhalten dann sitzt, liegt daran wie gut es trainiert/konditioniert wurde. Wieder völlig gleich, ob mit Leckerli als positive Verstärkung oder Nachlassen eines aversiven Stimulus (negative Verstärkung). Richtig ist, dass vieles unbewusst, fernab des Hundehalters passiert.
Du hast sicherlich Recht, wenn du sagst, dass Strafe per definionem Verhalten vermindert auftreten lassen soll, deshalb spricht man in unzähligen Threads auch von "zu schwachen Strafen". Deshalb ist ein aversiver Reiz aber nicht gleich keine positive Strafe...
Dein Skinner-Beispiel zeigt deutlich die Wechselwirkung. Hätte man aber als Versuchleiter der Ratte gezeigt, wie sie dem Strom entkommen könnte, hätte sie es sicherlich genauso verstanden. Man hat es einfach über eine Art Free-Shaping in perfider Form getan.