Aber nur weil es Gemeinsamkeiten gibt, verwischen wir die interessanten Unterschiede? Es gibt auch andere Caniden, die semi-solitär leben, wie z.B. Kojoten.
"Coyotes are semi-social animals; they can be solitary, or form traveling pairs or packs (kind of the midway between solitary foxes and pack-forming wolves). Social habits vary depending on geographic area; for example, animals that live at northern latitudes tend to coalesce into packs in order to bring down larger prey like ungulates (especially in the winter when other prey are scarce), whereas animals that live in the desert tend to be solitary hunters, pursuing smaller prey like rabbits and rodents."
http://www.untamedscience.com/biodiversity/a…gs/canis/coyote
Ich habe einfach mit dem Begriff "Rudel" das Problem, dass es nicht nur als "Gruppe gleicher Säugetiere" genutzt wird, sondern das ganze Gedöns miteinfließt. Ich würde immer den Begriff "Gruppe" wählen.
Es ist doch nun einmal so, dass wir, wenn wir Hunde in Rudeln zusammenfassen (und dies nicht einmal freiwillig passiert, der Mensch zwingt es ihnen auf), auch gewisse Vorstellungen haben. Und diese Vorstellungen treffen nicht zu.
Wenn ich das sehe und weiß, dann bin ich wesentlich entspannter.
Meine Hunde leben auch gern zu zweit. Ich habe einen Pflegling da, der mittlerweile integriert ist und es genießt, Gesellschaft zu haben.
Das heißt aber nicht, dass ich ein Rudel Hunde habe. Ich habe eine Gruppe von Tieren, die zusammenleben, Beziehungen ausbilden und bei Bedarf aber leicht getrennt werden können. Sie verpaaren sich nicht (sind eh alles Rüden, was in einem Wolfsrudel so nicht vorkäme, und wenn wäre es die Ausnahme, und schon gar nicht sich völlig fremde Tiere), sie sind nicht verwandt, sie haben nichts von einer richtigen "Wolfsfamilie".
Und der Grund, warum es so wichtig ist, darüber zu sprechen (und warum es diese Erkenntnisse überhaupt gibt) - ist dass die gesamte Dominanztheorie immer mit "Rudelbildung" (sogar artübergreifend, was wohl wirklich absoluter Schwachsinn ist) einhergeht.
Ich streite nicht ab, dass sich innerhalb dieser zusammenlebenden Hundegruppen (die nochmals nicht einmal freiwillig ist) Beziehungen festigen und es auch Tiere mit "Leittier"-Funktion hervortun, gerade wenn wir an Wolfsrudeln in Gefangenschaft denken - aber es sind keine Rudel in eigentlichen Sinne.
Auch, wie Liv schon nachgelesen hat, ist es so, dass die meisten Hunde, hätten sie die Wahl, sowieso keiner festen Gruppenbildung angehören würden, sondern die Tendenz zu haben sich einsam durch die Welt zu schlagen oder ein Pärchen bilden. Dann auf Müllkippen oder an anderen Orten, wo es Ressourcen gibt, würden sich die Hunde zusammentun. Das muss man sich wohl so wie auf der Hundewiese vorstellen. Dann gehena lle ihrer Wege. Wenn es dann irgendwann nötig ist, dass die Gruppe länger bestehen bleibt, gibt es sicherlich die ein order andere Leitfigur.
Deswegen sehen Hundebesitzer sowas auch (manchmal auch nicht, bei meinen sehe ich keinen "Chef", das wechselt durch).
Ich stelle mir das immer so vor, wie in einer Gruppe Kinder (die als Menschen natürlich einen Hang zur Hierarchie haben...) - da spielen die Nachbarskinder zusammen, manchen sie das jeden Tag, tun sich so ein paar Gruppenführer-Typen hervor und die anderen laufen hinterher, wenn sie dann abends nach Hause gehen, dann sind sie wieder allein oder gehen mit ihrem Geschwisterchen oder besten Freund heim.