Beiträge von kareki

    Das hier ist übrigens keine passive Unterwerfung, denn der Hund wird mit "Drüberstehen" abgehalten, irgendwas anderes zu zeigen.
    http://www.hovawart-info.de/unterwerfung.jpg

    -->
    "Passive Unterwerfung
    Hier rollt sich der Wolf auf den Rücken, spreizt seine Hinterbeine und liegt dann still da. Der andere Wolf schnuppern und lecken dann häufig im Fell und der Genitalregion des Wolfes, der am Boden liegt."
    http://www.mysetter.de/PFD/Gestik_Mimik.pdf

    Diese Demutsgeste ist des Hundes und Wolfes "ultimative Beschwichtigung" und wird freiwillig ausgeführt, wie Junior bei Millan.

    Zitat


    Ist das erlernt, die Abhängigkeit? Eigentlich wäre der Hund also einzelgängerisch, wir lehren ihn nur von Welpe an die Abhängigkeit? Ein so enger Anschluss an einige wenige Lebewesen ist eigentlich nicht drin im genetischen Programm? Und was hat das mit der Dominanztheorie zu tun?
    Oder doch umgekehrt: der Streuner ist zu dem Leben gezwungen, bzw. kennt es nicht anders? Oder hat gelernt, die "Gruppe" ist eher schlechte Konkurrenz als dass es ihm was bringt?

    Es gibt tatsächlich Forscher, die sich damit beschäftigen würden, was passiert, wenn es keine Menschen mehr gäbe und was mit unseren Hunden passiert. Sie würden natürlich erstmal überleben können, weil sie schlaue Tierchen sind. Manche aber würden sich tatsächlich hinlegen und sterben - das kommt auf den Typ des Hundes an.
    Dann gibt es welche, die ums Überleben kämpfen, höchstwahrscheinlich würden alle Kleinhunde sowieso aussterben, am Schluss bleiben die Hunde übrig, die nicht körperliche ingeschränkt sind (also wie englische Bulldoggen) und groß sind. Die würden dann höchstwahrhscheinlich eher wie Kojoten leben.

    Nein, der Hund ist semi-solitär. Nicht komplett einzelgängerisch. Er ist immer noch zu sozialen Kontakten fähig und würde dies zu seinem Vorteil nutzen.
    Bei Streunern ist es so, je nachdem wieviele Artgenossen es gibt, dass es immer ein Hin und Her zwischen Einzelgängerphasen und Gruppenbildung gibt (diese Gruppen ändern sich dann), je nach Nahrungsangebot. Sind die Hunde dann schon verwildert, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Gruppen festere Strukturen haben.

    Zitat

    ... oder den Hund "Situationen aushalten" lehren (natürlich in kleinen Schritten...)

    Bea

    Kann fatal enden, wenn der Hund nie gelernt hat, irgendwas andere zu machen, als auszuhalten. Das kann die Wegebnung für noch schlimmeres unerwünschtes Verhalten sein, gerade im Aggressionsbereich. Zumal das Aushalten der SItuation meistens genau das Problem des Hundes für die Aggression ist.


    Zitat

    Ich find grad ums Verrecken den blöden Button nicht :ops: sorry, Lesezeichen...

    Ganz runter scrollen (bis zum Seitenende), steht dann in dieser blauen Zeile...

    Ich würde dennoch zu Zeigen & Benennen raten, weil der Auslöser ja etwa smit dem Gesamtbild Hund zu tun hat und du damit eine Gegenkonditionierung intengriert hast.
    Ich denke mal an Akuma, der ein massives Problem mit plötzlich auftauchenden Hunden im Freilauf hatte. Zeigen & Benennen hat soweit gegriffen, dass er nicht mehr völlig ausgeflippt ist und wenn ich den Hudn vor ihm gesehen habe, konnte ich sogar eine friedvolle Begegnung erreichen. Sah er ihn vor mir und war noch nicht "weg" --> "Wo ist der Hund?" und man konnte es retten.
    Da dein Hund so schnell in Panik verfällt und du es selbst nicht ausmachen kannst, ist das die einzige Sache, die mir einfällt.
    Ansonsten gibt es nur noch Handling.
    Ich würde eben zum Geschirrgriff raten, danach beim Hund (ob ruhig oder nicht) sofort Zeigen & Benennen anhängen. Oder deine Tatktik anwenden - so schlecht ist das nicht ;)

    Der Geschirrgriff greift deshalb so gut, weil die Reaktion des Hundes relfexartig ist, wen man es gut und richtig auftrainiert hat. Der Hund kann nicht mehr anders als zu reagieren. Deshalb erreicht ihn das in einer hohen Erregungslage besser als ein UOS.

    Wenn sich dein Hund aber eh ruhig aus seinem "Anfall" führen lässt, kannst du es auch so machen. Danach Gegenkonditionieren, auch wenn er wieder ruhig ist. So geht er mit einer guten Assoziation aus der Begegnung. Das ist wohl der wichtigste Punkt.

    Zitat

    Kareki, dickes :gut: :gut: :gut: an dich...so hab ichs auch gelernt :)
    Schöne Beiträge

    :)

    (Ich finde es irgendwie ein wenig erschreckend, dass in einem Forum, das die Dominanztheorie ablehnt, so viel Aufklärungsbedarf ist. Okay, weiß es jemand nicht, ist das für mich in Ordnung, aber darauf zu beharren, dass es ja doch so ist, wie man es sich vorstellt, ist gruselig.

    Auch die sache mit der aktiven und pasiven Unterwerfung...)

    Aber nur weil es Gemeinsamkeiten gibt, verwischen wir die interessanten Unterschiede? Es gibt auch andere Caniden, die semi-solitär leben, wie z.B. Kojoten.

    "Coyotes are semi-social animals; they can be solitary, or form traveling pairs or packs (kind of the midway between solitary foxes and pack-forming wolves). Social habits vary depending on geographic area; for example, animals that live at northern latitudes tend to coalesce into packs in order to bring down larger prey like ungulates (especially in the winter when other prey are scarce), whereas animals that live in the desert tend to be solitary hunters, pursuing smaller prey like rabbits and rodents."

    http://www.untamedscience.com/biodiversity/a…gs/canis/coyote

    Ich habe einfach mit dem Begriff "Rudel" das Problem, dass es nicht nur als "Gruppe gleicher Säugetiere" genutzt wird, sondern das ganze Gedöns miteinfließt. Ich würde immer den Begriff "Gruppe" wählen.


    Es ist doch nun einmal so, dass wir, wenn wir Hunde in Rudeln zusammenfassen (und dies nicht einmal freiwillig passiert, der Mensch zwingt es ihnen auf), auch gewisse Vorstellungen haben. Und diese Vorstellungen treffen nicht zu.
    Wenn ich das sehe und weiß, dann bin ich wesentlich entspannter.
    Meine Hunde leben auch gern zu zweit. Ich habe einen Pflegling da, der mittlerweile integriert ist und es genießt, Gesellschaft zu haben.
    Das heißt aber nicht, dass ich ein Rudel Hunde habe. Ich habe eine Gruppe von Tieren, die zusammenleben, Beziehungen ausbilden und bei Bedarf aber leicht getrennt werden können. Sie verpaaren sich nicht (sind eh alles Rüden, was in einem Wolfsrudel so nicht vorkäme, und wenn wäre es die Ausnahme, und schon gar nicht sich völlig fremde Tiere), sie sind nicht verwandt, sie haben nichts von einer richtigen "Wolfsfamilie".

    Und der Grund, warum es so wichtig ist, darüber zu sprechen (und warum es diese Erkenntnisse überhaupt gibt) - ist dass die gesamte Dominanztheorie immer mit "Rudelbildung" (sogar artübergreifend, was wohl wirklich absoluter Schwachsinn ist) einhergeht.
    Ich streite nicht ab, dass sich innerhalb dieser zusammenlebenden Hundegruppen (die nochmals nicht einmal freiwillig ist) Beziehungen festigen und es auch Tiere mit "Leittier"-Funktion hervortun, gerade wenn wir an Wolfsrudeln in Gefangenschaft denken - aber es sind keine Rudel in eigentlichen Sinne.
    Auch, wie Liv schon nachgelesen hat, ist es so, dass die meisten Hunde, hätten sie die Wahl, sowieso keiner festen Gruppenbildung angehören würden, sondern die Tendenz zu haben sich einsam durch die Welt zu schlagen oder ein Pärchen bilden. Dann auf Müllkippen oder an anderen Orten, wo es Ressourcen gibt, würden sich die Hunde zusammentun. Das muss man sich wohl so wie auf der Hundewiese vorstellen. Dann gehena lle ihrer Wege. Wenn es dann irgendwann nötig ist, dass die Gruppe länger bestehen bleibt, gibt es sicherlich die ein order andere Leitfigur.
    Deswegen sehen Hundebesitzer sowas auch (manchmal auch nicht, bei meinen sehe ich keinen "Chef", das wechselt durch).

    Ich stelle mir das immer so vor, wie in einer Gruppe Kinder (die als Menschen natürlich einen Hang zur Hierarchie haben...) - da spielen die Nachbarskinder zusammen, manchen sie das jeden Tag, tun sich so ein paar Gruppenführer-Typen hervor und die anderen laufen hinterher, wenn sie dann abends nach Hause gehen, dann sind sie wieder allein oder gehen mit ihrem Geschwisterchen oder besten Freund heim.

    Zitat

    Hunde in freier Wildbahn bilden also laut Definition trotzdem ein Rudel, auch wenn es nur für 1 Stunde besteht, es ist ein Rudel. Keine Familie, ein Rudel.
    Davon ab gibt es in der großen Masse an Hunden recht viele die ohne einen anderen Hund recht einsam sind. Ebenso gibt es genug die keine anderen Hunde brauche, außer ein paarmal Kontakte beim Gassigehen.
    Das alles kann man einfach nicht in über einen Kamm scheren und sagen: Hunde bilden keine Rudel. Einfach deshalb nicht weil Rudel bei Wölfen Familien sind.
    Ja, und? Was haben die Wolfsfamilien denn bitte mit den Hunderudeln zu tun? Außer das sie vor Xtausend Jahren die Vorfahren waren?

    Meine beiden Hunde bilden ein Rudel. Freiwillig. Noch enger zusammenschließen können die sich garnicht.

    Deine Hunde bilden kein freiwilliges Rudel, denn du hast sie zusammengeworfen. Dass sie sich mögen, ist natürlich schön.

    Wenn wir den Begriff Rudel tatsächlich nur gebrauchen würden als "Gruppe von gleichen Säugetieren" hätte ich überhaupt kein Problem. Aber mit dem Rudelbegriff schleichens ich Vorstellungen von Hunden ein, die nichts mit der Realität zu tun haben

    Zitat

    Ich mag ja die Wiki-Erklärung von Rudel
    "Rudel ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine geschlossene und individualisierte Gruppe von Säugetieren. Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe, weil die Mitglieder eines Rudels nicht beliebig austauschbar sind und es ist eine individualisierte Gruppe, weil die Mitglieder der Gruppe sich untereinander erkennen. Es gibt in Rudeln oft eine Rangordnung und eine gewisse Arbeitsteilung"

    Semi-Solitär fällt mir eher schwer zu glauben. Die Hunde schließen sich ja doch extrem eng an ihre Mitbewohner (Mensch wie Hund) an. Dann müssten doch Haushunde mehr Tendenzen zeigen, sich bei Gelegenheit selbständig zu machen :???: . Ich mein, unser Garten ist nicht eingezäunt und die bleiben da und auf Spaziergängen bleiben die ja auch freiwillig bei mir, schauen nach mir, schauen gegenseitig nach sich, nehmen es wichtig, was der jeweils andere tut, fühlt, wo er sich hinbewegt... Wirklich ganz allein für sich sein oder gar alleine durch die Weltgeschichte streifen wollen beide eher selten (ersteres) bis nie (zweiteres). Und auf fremde Hunde oder Menschen reagieren die ja komplett anders. Ob man das "Rudel" nennen muss (könnte man nach Wiki sicherlich), na ja, muss man sicher nicht. Aber "geschlossene, individualisierte Gruppe" sehe ich da schon und eher kein semi-solitär...

    Haushunde sind vom Menschen abhängig. Streuner sind sehr einzelgängerisch, Wildhunde haben diese losen Gruppenbildungen perfektioniert.