Beiträge von kareki

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    Ich habe noch nie einen Hund gehabt, der mich gebissen hat und ich würde solch einen Hund ganz sicher nicht als "Seelenhund" bezeichnen.

    Aber ich denke, man akzeptiert von Hunden viele Sachen, die man von einem anderen Menschen niemals akzeptieren würde, weil Hunde immer 100% ehrlich sind. Wenn sie beissen, dann weil sie wirklich ganz ehrlich daran glauben, dass diese die richtige Handlung in dieser einen Situation ist. Natürlich muss man dem Hund klar machen, dass dies in unserer Menschen-Welt nicht akzeptabel ist und ich gehe davon aus, dass die Besitzerin des "Seelenhundes" dies auch tut. Aber ich finde, man sollte sowas nie persönlich nehmen. Der Hund tut das nicht, weil er Dir was böses will oder, weil er sowieso ein "Arschloch-Hund" ist, sondern weil er es in dem Moment einfach nicht anders kann.

    Weil der Hund seelisch derart misshandelt wurde, dass jeder für ihn eine Bedrohung war. Heutzutage beißt er nicht mehr.

    Zwischen uns ist ein tiefes Band, auch wenn das kitschig klingt.

    Übrigens ist mein "Seelenmensch" ähnlich "kaputt" wie dieser Hund. Also da akzeptiere ich einige Dinge...

    Ich wollte gerne einen Zweithund haben, weil Yoma gerne Hunde um sich hat und weil ich egoistischerweise auch einen zweiten Hund wollte.

    Ich habe einen schwierigen Hund dazu genommen, weil ICH ihn wollte - allerdings war es schon so, dass Yoma mit ihm "relativ gut" aus kam (der Zweithund ist diesbezüglich ein Sonderfall).

    Das Anfreunden hat sehr schnell funktioniert... allerdings haben sie erst nach einem Jahr richtig intim miteinander gespielt (also vor ein paar Tagen). Es gab viele Hürden und es sind immer noch welche da.

    Bereut habe ich es allerdings nie.

    Wäre es dein Hund, würde ich ihr ein Umorientierungsignal beibringen, um sie aus der Situation nehmen zu können.
    Die Gefahr fremde Hunde zu blocken ist nicht zu unterschätzen. Zumal auch der Hund, den du beschützen willst, durchaus negative Verknüpfungen machen kann.

    Du stellst dich zwischen die Hunde und zwar mit der Frontseite zum "Angreifer" - nicht bedrohend, aber selbstbewusst. Auch dazwischen herumlaufen ist Splitting, aber relativ unpraktisch ;)
    Also, du stellst dich als Barriere zwar dazwischen, aber du drängst keinen Hund ab. Wenn der Hund dann auf Signal sich hinter dich stellen kann, kannst du Hunde gut weghalten. Natürlich gibt es sehr aufdringliche Hunde, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass der eigene Hund dennoch Schutz sucht und sich weniger schnell aufregt.

    Du kannst solche Übrungen wie "Sitz" beibringen. Du kannst es mit Locken machen oder übers Einfangen oder übers freie Formen.
    Beim Locken nimmst du ein Leckerli in reizarmer Umgebung und wirfst es hinter dich. Das belohnst du neu (Clicker ist natürlich eine tolle Unterstützung!).
    Wenn du Verhalten einfangen willst: Du wartest quasi ab, bis der Hund das Verhalten ZUFÄLLIG selbst zeigt. Wenn du Hündin sich hinter dich begibt, belohnst du das (ode rmarkerst das mit dem Clicker und belohnst dann). Sie wird lernen, dass sich das Zeigen dieser Verhaltensweise lohnt.
    Wenn du frei formen willst, brauchst du einen Hund, der kooperiert und von sich aus Verhalten anbietet - freies Formen ist bei solchen Hunden ganz wunderbar, weil sie sich Verhaltensweisen selbst erarbeiten und die somit noch viel besser sitzen.
    Du nimmst ein Leckerli in die Hand und lässt sie ausprobieren, wie sie dran kommt. Um ihr ein bisschen zu helfen, nimmst du die Hand mit dem Leckerli hinter deinen Rücken (wenn der Hund das freie Formen bereits kennt, brauchst du das nicht in der Regel). Geht sie dem nach, belohnst du sie. Der Vorteil, sie lernt nicht nur gleich, dass hinter dir SEIN toll ist, sondern dass hinter dich GEHEN toll ist.

    Wenn der Hund schon einige Male dieses Verhalten gezeigt hat, egal nach welchem Vorgehen, führst du ein Signal ein.

    Ich bin zwar der Meinung, dass der Hund auch eigene Erfahrungen machen soll, aber da du ja weißt, dass Yuki keine Lust auf diese Bedrängungen hat, kannst du ihr helfen, stressfreier zu leben. Das wirkt sich dann sowieso auf ihr Gemüt aus. Ein entspannter Shiba ist ein guter Shiba :)
    Und wenn Shibas mal etwas nervt, werden sie durchaus ruppig. Noch dazu stärkt das das Vertrauen in den Menschen.

    Ach, schönclickern ist sogar noch viel einfacher. Du zeigst Yuki, dass alles, was der andere Hund tut, toll ist. Die einzige Voraussetzung ist, dass Yuki ruhig bleibt. Als Beispiel:
    Anderer Hund geht an den Wsssernapf und du markerst das via Clicker. Anderer Hund geht zurück auf seinen Platz, du clickerst das. Der Sinn ist: Du verknüpfst die positiven Gefühle, die durchs Clickern und Belohnen entstehen mit dem anderen Hund.
    Der nächste Schritt wäre dann alles zu clickern, was von Yuki aus geht und als gute Annäherung zu erkennen ist. Yuki legt sich in die Nähe des anderen Hundes? Gut --> "click".


    Ich würde für die ersten Male einen zweiten Menschen zur Hilfe holen. Damit sie sich in einem ausreichenden Abstand kennenlernen. Es reicht die Riechweite und dass Yuki den anderen im Blickfeld hat. Man kann alternatibv auch bereits Positives mit dem anderen Hund verknüpfen, aber da ist Timing und Management alles. Leichter ist es, einem guten Abstand ZUSAMMEN zu gehen. Ruhig darf auch an Markierungen geschnüffelt werden. Dann kann man in den Freilauf (bzw. Schleppleine) übergehen.

    Die Leine daheim dient lediglich als Sicherung. Man muss sie nicht unbedingt festhalten, aber im Notfall kann man einschreiten, BEVOR etwas passiert. Jeder Kampf um eine Ressource kann das Verhältnis beschädigen. Natürlich kann man sofort gegensteuern, allerdings MUSS es ja NICHT dazu kommen. Da du erwähnt hast, dass sie ihr Zuhause verteidigen könnte, sollte sie gesichert sein.
    Deshalba uch alle Zankäpfel wegräumen, damit der andere Hund nicht unabsichtlich provozieren kann.

    Die Regel ist:
    Der andere Hund = gut. Alles was er tut = gut


    Vielleicht wird es sogar ganz einfach und sie teilt und gerne mit dem Hund, weil sie ihn mag?

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    Trotz war für mich bisher ein "nun gerade, du kannst mich mal, ich mach das trotzdem"- Verhalten. Wenn ich es mir recht überlege, ist es das auch immer noch. Im Endeffekt rille, ob das Tier beabsichtigt, mich zu ärgern, das ist eigentlich nie der Zweck des Trotzes. Gemäß der Definition beharrt es einfach stur und frech auf seinen Willen und zeigt dabei ein Verhalten, das es sonst nicht zeigt, z.B. Pipi machen. Es hört nicht auf mich, verweigert die Kommunikation, ist trotzig.
    Von mir aus kann jeder Mensch dieser Erde eine andere Definition haben, wie so oft, wenn es um abstrakte Begriffe geht, aber diese belehrende, hochnäsige Schreibe ist fehl am Platz und nervt.

    Wenn der Hund schlicht nur diesem Drang oder wie auch immer nachginge, TROTZdem, warum sollte das Tier dann pinkeln? Was hat es davon? Wenn wir davon ausgehen, dass ein Tier trotzt, dann macht es das, was es eigentlich will und pinkelt nicht herum.

    Katzen pinkeln ja gerne, wenn man sie verlässt. Das wurde Jahrzehnte lang als "Protestpinkeln" drgelegt und ist nichts weiter als Stress. Ebenso wenn man eine neue Katze anschleppt. Ich hatte einen Welpen in Pflege - Yoma hat dann auf die Couch gepinkelt, als das Baby wieder bei seiner Besitzerin war. Auch hier wurde mir gesagt, das macht er aus "Trotz".
    Nein, es hat sich einfach was in seinem Leben geändert, hinzu kommt, dass der Welpe nicht ganz stubenrein war und öfter mal auf sein Kissen gepinkelt hat. Ich hatte auch ihren Rhythmus noch nicht so raus.
    Nach einigen Tagen ist das Verhalten verschwunden, als ich mich vermehrt um Yoma bemüht habe, damit seine "Leere" ausgefüllt wird.

    Man muss einen Husky aber nicht vor einen Schlitten spannen, um ihn artgerecht zu halten. Und dass man dann gleich das andere Extrem wählt, um zu zeigen, dass es doch so ist, führt uns nicht weiter.

    Ich bringe ja auch nicht an, dass die wenigsten Musher ihre Hunde artgerecht leben lassen, sondern sie zu Sportgeräten degradieren. Sowas ist einfach unfair - und ich habe es durchaus schon oft mitbekommen, da ich meine Hunde aus einer Nothilfe für Nordische habe, komme ich damit nun einmal in Kontakt.

    Man muss nicht Zughundesportler sein, um einen Siberian Husky artgerecht zu halten. Ein Faullenzer ist natürlich auch nicht der Richtige.

    Wen eine Katze einen Menschen nicht mag und dann den ungeliebten Geruch mit seinem überdeckt (Katzen, die sich nicht mögen, überpinkeln ihre Düfte auch!), wo ist das bitte Trotz?

    Und die Trotzreaktion, selbst wenn ein Kind gelernt hat, dass es beim Aufführen ans Ziel gelangt... ist keine Trotzreaktion. Sondern eine Verhaltenskette durch positive Verstärkung. Man hat dem Kind das Verhalten beigebracht.
    Es entstand aus dem Frust heraus, das Kind hat den Zusammenhang verstanden. Gerade Kleinkinder und Hunde sind in diesem Bezug ganz wunderbar zu vergleichen!