Beiträge von kawaii

    Mich freut das halt auch immer so wahnsinnig, weil wir sunny letztes Jahr übernommen haben mit der Information, dass sie keinesfalls freilaufen könne wegen ihres starken Jagdtriebes. Und so Situationen wie heute, die nie gesondert geübt wurden, einfach zeigen, dass dem Hund verdammt unrecht getan wurde. Und sie flitzt so gerne. Vielleicht bin ich auch einfach so abgestumpft durch caspar, dass ich dieses lossprinten bei Sicht als nicht allzu schlimm einstufe, da sie sofort umdreht. Oder ich bin einfach nur verliebt in das kleine dicke Wollschwein. :D

    Sunny ist vorhin bei Wildsichtung abgedüst, hat sich aufs Rufen hingesetzt und ist aufs Pfeifen zurückgekommen. Mensch, war ich stolz. Als ob wir es geübt hätten. :herzen1: Zur Belohnung durfte sie mit der Schnauze einmal frei durch die Leckerlitasche pflügen, so schnell war nix anderes zur Hand.

    .
    Ich hab anfangs bei ihm den Fehler gemacht, mit Zeigen und Benennen das Fixieren zu verstärken. Seit ich das gemerkt habe, lob ich ihn nicht mehr fürs einen anderen Hund anschauen, sondern ich spreche ihn immer zuerst an, und wenn er sich umorientiert, DANN wird er bestätigt. Als Signal dafür verwende ich einfach seinen Namen. Dann gibts ne tolle Belohnung und dann geh ich meistens gleich noch zwei drei Schritte weiter weg, dann lass ich ihn wieder schauen, und dann sprech ich ihn wieder an. Das alles an lockerer Leine (in der Hand, oder an der Schlepp, mit Fuß drauf). Durch das immer wieder umorientieren, und dann ein paar Schritte mit mir weg vom Reiz gehen, haben wir einen wirklich guten Grundstein für den Rückruf von Hundesichtungen gelegt.
    Und das hat dann auch wirklich gut geklappt, da war ich sehr stolz.

    Ja, den Fehler hab ich auch gemacht. Hund fixiert und bekommt noch Würstchen gereicht. Glaube er fands ganz ok, hätte vielleicht noch jemand mit einem Palmfächer vorbeikommen können. xD

    Nochmal zum Umorientierungssignal (ich bin Fan, ich gestehe..): was Du da beschreibst mit seinem Namen ist eher ein Aufmerksamkeitssignal, so nach dem Mott "Hey, guck mal." Was ich meine ist eigentlich eher ein "Lass alles stehen und liegen, hier gibts was richtig Geiles"-Kommando. Dementsprechend auch mit einem Wort belegt, was man sonst NIE benutzt und absolut tip top aufgebaut. Das ist so der Joker, wenn der Rest nicht mehr greift. Immer wieder aufladen, ähnlich wie nen Super Rückruf. Caspar hat vorhin z.b. in einer total entspannen Situation das Signal bekommen und eine dicke Portion Spaghetti Carbonara als Belohnung kassiert. (Nein, mein Ziel ist es nicht, den Hund fett und anteilnahmslos zu füttern.) Ich bin davon so absolut begeistert (Dem Signal, nicht der Carbonara. Oder dem Fettfüttern.),weil es einem nen Fuß in die Tür gibt, wenn die eigentlich schon fast verschlossen ist. Dementsprechend selten wird es auch verwendet, es ist so die letzte Reißleine.

    @Katrin&Ranger: Gesicht geht hier auch gar nicht. Wehe, jemand will an Caspars Bart riechen oder gar - Gott bewahre! - an seinen Lefzen lecken. Derjenige wird mit sofortiger Prügel nicht unter 3 Runden bestraft. Bei befreundeten Hunden keift er immerhin nur, bei ganz doll befreundeten knurrt er sogar.

    Naja Finya ist ja auch irgendwie Terrier und klein beigeben tut sie auch nicht. Sie lässt sich auch gern provozieren oder haut auch mal vorsichtshalber drauf (wenn ich sie lassen würde), aber dass sie tackert, kann ich mir bei ihr null vorstellen. Sie ist einfach nur laut :ka:

    Hängt vielleicht auch vom Gegenüber ab, wenn tackern nicht nötig ist, muss man es auch nicht zwingend tun.

    Geh mir weg mit Stresslevel. Hier wurde schon beim Rausgehen die Luft angekläfft und das zog sich dann die Hälfte der morgendlichen Runde durch. Wir haben ganz am Ende dann tatsächlich mal einen Hund gesehen, bei dem lief es dann super. Aber Hauptsache vorher Theater gemacht. Manchmal könnte ich ihn..... :rotekarte:

    @Fillis: Die Stimme ist ja auch ein Werkzeug, um den Hund bei sich zu behalten. Ich merk das z.B. ganz deutlich beim Trailen, wenn wir da andere Hunde treffen. Caspar ist da hin und her gerissen zwischen suchen und pöbeln. Den Unterschied an dieser Stelle mache dann tatsächlich ich. Bin ich angespannt, gibt es ne Pöbelpause, bleibe ich entspannt und rede dem Hund gut zu, weiterzusuchen, kommen wir vorbei. Wir sollen auch jetzt, wenn wir andere Hunde sehen und Caspar sich noch nicht abwenden kann, erstmal positiv auf ihn einreden, damit der Kontakt aufrechterhalten bleibt. Führt als Konsequenz dazu, dass man einer von diesen verpönten Kleinhundehalter ist, die auf ihren fixierenden Hund einreden,anstatt dem mal ordentlich zu zeigen, wo der Hammer hängt :roll: , hilft aber.
    Vielleicht ist "sitz" in der Situation auch nicht optimal? Ich hab für extreme Festglotzsituationen ein Umorientierungssignal aufgebaut, mit dem ich den Hund zu 99% bekomme. Und danach gehts dann regulär weiter.

    Der Wahnsinn, wie verantwortungslos man seien kann...

    Wir hatten das mal, dass Caspar ganz untypisch lieb mit einer kleinen Hundedame gespielt hat. Die Halterin meinte dann, dass es ja gut sei, dass sie heute nur Hündinnen getroffen habe, die Kleine sei ja läufig. Ich so: :shocked: Das ist ein Rüde!!!! [Zum Glück kastriert, aber dennoch...einfach vom Aussehen aufs Geschlecht zu schließen, sehr leichtsinnig...] Prompt hingen die zwei auch schon aufeinander - "Das hat sie ja noch nie zugelassen!!!!". Zum Glück ließen die zwei sich noch trennen, aber meine Herren, ich war echt fassungslos.


    _______________________________
    Btt: Wir hatten ja gestern unseren ersten social walk und ich glaube, es lief richtig gut und tut auch gut. Die Hunde alle in der Kampfklasse meines Terriers, sprich ab Schäferhund aufwärts, mit Schwerpunkt HSH. Caspar aus dem Auto geholt, der besieht sich die versammelte Riesenansammlung und macht erstmal einen auf richtig dicke Hose. Hätte er noch höher markiert hätte der Mann im Mond heute Nacht gelbe Flecken im Gesicht gehabt. Und Erde vom Scharren. :roll: Aber man hat schon gemerkt, wie angespannt er war. 3/4 des Spaziergangs war er dementsprechend total aufgeregt, gezogen wie Sau, markiert etc. Die Trainerin ist mit uns mit gelaufen und hat nochmal gezeigt, wie man einen kleinen Bogen läuft, vor allem mit einem Hund, der Bogen laufen für etwas hält, was nur anderen zustößt. Ein echter Terrier nimmt den direkten Weg! :motzen:
    War auch insofern spannend, als dass wir nach einer halben Stunde auf Fremdhunde getroffen sind und man deutlich gemerkt hat, was die dann nochmal für eine Dynamik in die Gruppe gebracht haben durch ihre reine Anwesenheit.
    Aber Caspar hat sich wacker geschlagen. Zuhause ist er dann in einen komaähnlichen Tiefschlaf gefallen. Alles in allem denke ich wirklich, dass die Spaziergänge helfen werden, nicht nur ihm, sondern auch mir, in dem man einfach Routine im Handling bekommt. Freue mich schon aufs nächste Mal. :bindafür:

    Ich hab auch schon drüber nachgedacht, was ich mache, wenn die nette Methode auf lange Sicht nicht funktioniert. Dabei käme für mich durchaus eine aversive Methode in Frage, aber nur mit einem guten Trainer mit optimalem Timing. Alleine würde ich mir das nicht zutrauen.

    Ich finde es immer schade, dass optimales Timing nur bei aversiven Methoden als wichtig dargestellt wird. Man kann sich auch beim Clickern etc. total dämliche Verhaltensketten heranzüchten durch nicht optimales Timing.

    Aus dem Hetzen heraus werde ich Caspar niemals abrufen können, ich hab mir als Trainingsziel eher gesetzt, das Losstarten so lange zu verzögern, dass ich mich noch auf den Hund werfen und ihn vom Durchstarten abhalten kann. Von Spuren lässt er sich halbwegs abpfeifen, bei ganz frischer Spur muss man eine Denkpause abpassen, wenn die Nase nicht mehr auf dem Boden klebt. Da ist sicher noch Luft nach oben, aber das ist bei der Trainingsintensität, die ich leisten kann, derzeit einfach Maximum.
    Erfolge erzielt haben wir bei Pferden (was waren wir überrascht, als er dem ersten im Schweif hing...) und bei Kaninchen. Letzere waren einfach so zahlreich und es gab nie einen Erfolg, so dass Caspar sie irgendwann als "appetitlich, aber zu vernachlässigen" kategorisiert hat. Rehe und Katzen bringen ihn immerhin nicht mehr minutenlang ins Kreischen, Wildschweine treffen wir gottseidank nicht oft genug zum trainieren.