Ich glaube nicht, dass Dir ein individueller Traingsplan derzeit weiterhelfen wird. Ich bin eher bei denen, die zum auf-die-Bremse-Steigen raten.
Du siehst Deinen Kerle derzeit hauptsächlich auf der Leistungsebene, vergleichst ihn mit dem Vorgänger, Mitschülern und den Beispielhunden aus Deinen Büchern. Du merkst, er hält nicht mit und stellst deshalb ihn und Dich in Frage.
Gehorsam ist nur ein kleiner Teil dessen, was einen guten Hund ausmacht. Dein Wauz ist auch Spielkamerad, Kuschelpartner und ein garantiert verschwiegener Vertrauter. Vielleicht war der Bengel bei der Züchterin so lieb, weil sie ihn als Ganzes angenommen hat, während er bei Dir auf der scheinbar einzig wichtigen Ebene versagt. Wahrscheinlich ist Dein Hund damit genauso unglücklich wie Du.
Lenk' den Blick mal weg von dem, was ein Hund laut Buch wann können sollte und mach Dir erstmal eins bewusst: Es ist ein Hund. Ein kleiner noch dazu. Er wird die Radfahrer schon nicht auffressen. Dann kläfft der Lütte halt klischeemäßig mal'n bischen rum. Egal, sowas hat eigentlich jeder sofort wieder vergessen. Je lockerer Du das siehst, desto leichter ist es, etwas daran zu ändern. Das zu verstehen und Dich locker zu machen, damit Du den Spaziergang nicht mehr als bedrohlich empfindest, finde ich viel wichtiger, als jetzt Kommandos zu pauken. Ein Hund lernt erst ab einsetzender Demenz nicht mehr dazu. Das eilt also nicht.