Hallo Ihr lieben,
die merhfach gestellte Frage, warum, habe ich meiner Meinung nach beantwortet.
Kurz: der erste ungeplante Wurf war so dermaßen vielseitig und gesund, dass 8 von 10 Welpen als Service-Hunde ausgebildet wurden. Da ich seit Jahren mit der Kynos-Stiftung arbeite, weiß ich dass es mehr als selten ist, dass aus einem Wurf so viele sowohl nervlich/charakterlich als auch gesundheitlich den Aufgaben gewachsen sind.
Wer vertiefen möchte, geht bitte auf "Warum eine neue Rasse" auf meiner Homepage.
Mich alten Skeptiker hat der Flatdoodle im Zusammenleben immer mehr überzeugt. Ich plane meine Würfe sehr genau - und ich halte regelmäßig Kontakt zu meinen Welpenkäufern.
Am 19.05., also einen Tag vor der Ausstellung, ist z.B. im Zusammenhang mit dem Jubiläum meiner Hundeschule auch Welpentreff. Ansonsten telefoniere ich. Auch besuchen mich Besitzer außer der Reihe uvm. Doch zu manchen bricht der Kontakt leider ab. Das tut ganz schön weh, doch zwingen kann man ja niemand.
Im Gegensatz zu vielen Doodle-Züchtern stehe ich dem Argument "Allergiker-geeignet" sehr skeptisch gegenüber und gab bisher ungern an Allergiker ab. Nun hat mich jedoch ein Welpeninteressent auf den LTT-Test (Leukozyten Transformationstest) gebracht. Durch diesen Test kann im Labor zweifelsfrei nachgewiesen werden, welcher Welpe aus dem Wurf keine allergische Reaktion provoziert. Bei den getesteten Welpen Sharif und Samio war der Test für diesen Allergiker negativ - also habe ich diese beiden wieder auf meiner Homepage freigegeben.
Für mich kommt zukünftig bei Menschen mit Allergien also dieser sichere Test in Frage. Vorher hatte ich immer starke Zweifel und riet den Interessenten zu Pudel, Perros oder Barbet.
Haare verlieren die Flatdoodle jedoch in seltenen Fällen. Bei den meisten reicht monatlich der Coat King nach dem Bürsten (bürsten natürlich mehr als einmal im Monat, damit hier nicht wieder Mißverständnisse aufkommen).
Mein Konzept in der Zucht und auch mein Zuchtziel ist wohl durchdacht, würde hier jedoch den Rahmen sprengen. Damit ich selbst auch in Zukunft nicht durcheinander komme, habe ich zusätzlich zu meinen schriftlichen Aufzeichnungen nun auch noch ne Züchter-Software installiert - damit komme ich technischer Linkshänder allerdings noch nicht gut zurecht.
Ziel ist jedenfalls an oberster Stelle Gesundheit - daher bin ich schon ziemlich geknickt seit dem Gutachten über meine Harlekin-Hündin (HD B2). Derzeit weiß ich mir noch kein Konzept für sie, ein angedachter F1-Rüde scheint nicht ideal ausgleichen zu können, das Gutachten steht noch aus. Mache mir jedoch keine Illusionen. Mein brauner Flat-Rüde fällt jedenfalls flach - er selbst hat zwar A1 Hüften, doch Mutter B und Vater sogar C. Also kann ich Finn leider keinesfalls nehmen. Alternative wäre noch der Flat-Rüde Akeem, der mir zum decken zur Verfügung steht. Er selbst und seine Linien sind alles A-Hüften. Doch eigentlich wollte ich mit ihr ja F1b - so wie es derzeit aussieht, habe ich noch keinen passenden Partner, der alt genug und zuchttauglich geschrieben ist.
Das zweite Ziel ist der Charakter - anpassungsfähig, innere Ausgeglichenheit, Intelligenz, schnelles Auffassungsvermögen, unkompliziert und intuitv.
Drittes Ziel ist natürlich auch, dass trotz wenig haaren das Fell ebenso pflegeleicht ist wie in der F1.
Ohne Jagdtrieb - sorry, der Hund ist grundsätzlich ein Jäger, jedoch mit der richtigen Erziehung durchaus leicht zu händeln. Steadyness sollte meiner Meinung nach nicht nur mit Retrievern von Welpe an trainiert werden. Und Reizangel-Training (wenn richtig gemacht und nicht Rütter-vergewaltigt) ist ebenso genial, um Jagdtrieb zu beherrschen, Bindung zu stärken und den Willen zur Zusammenarbeit zu fördern/festigen.
Anders herum: wenn ich meinem Hund von Anfang an beibringe "ich möchte, dass Du bewegter Beute hinterher hetzt und sie fängst", muss ich mich doch nicht wundern, wenn er Hasen/Rehen/Vögeln hinterher jagt, ohne auf Abbruchsignal zu reagieren.
Also - Pudel, Flats, Flatdoodle, Labbis, Golden, Aussies, Doggen etc. können jagen - wenn sie falsch aufgebaut wurden.
Auch andere Rassen - und in jeder Rasse, in jedem Mischling gibt es Ausnahmen von der Regel. Mancher DD oder Wachtelhund z.B. mag nicht jagen, es gibt auch Schutzhunde, die nicht beißen wollen.
In jedem Fall muss ich mich bei jedem Hund hinterfragen, ob ich es richtig vermittelt habe, was ich möchte. Ich muss die Anlagen meines Hundes erkennen können, sonst kann ich sie weder fördern noch lenken.
Prinzipiell jedenfalls möchte ich gerne mein Zuchtziel verfolgen, aus den Flatdoodlen prädistinierte Hunde für TgT, TgP, Service- und Assistenzhunde-"Arbeit" zu züchten. Denn diese Hunde haben ihre Bezugsperson meist ganztägig um sich, und das finde ich persönlich einfach ideal für den Hund.
Naja, rational kann man so eine persönliche Vision jedoch weder erklären noch damit andere überzeugen, glaube ich.
So, jetzt ab ins Schulprojekt!
Bis bald
Michaela