ZitatOkay, CM......
Ja, nur wenn ich einen verhaltensgestörten Hunden resozialisiseren will, dann muss ich wissen, worauf beruht die Verhaltensstörung denn:Anpassungs- und Belastungsstörung, akute Belastungsreaktion, ist es eine posttraumatische Störung. Angststörung, phobische Störung, Paniksstörung, etwas generalisiertes, phsychischer Hospitalismus?
Um Gottes Willen...“Anpassungs- und Belastungsstörungen“. Was du hier praktizierst, ist Menschenpsychologie eins zu eins auf den Hund zu übertragen. Also wenn mich das nächste mal ein Hund anknurrt bitte ich ihn ersteinmal Platz auf meinem roten Sofa zu nehmen, damit ich mit ihm über seine Mutter sprechen kann. Freud lässt grüßen. Nur zu blöd, dass Hunde nicht reden können...
Und rassespezifische Störungen? Bei Hunden handelt sich in aller erster Linie um Tiere der Spezies Hund. Die Rasse hat mich ersteinmal nicht zu interessieren. Die korrekte Reihenfolge ist Tier, Hund, Rasse. Ein Chihuahua kann ebenso territorial-aggressiv sein wie ein Pitbull.
ZitatGanz wichtig finde ich jedoch, die angeblich Verhaltensgestörten Hunde.
Ich bin der Meinung, dass in diesen Filmchen ganz normale, meist unausgelastete Hunde als Monster dargestellt werden. Auch meine Schäferin würde auf doofe Gedanken kommen, wenn ich mich nicht um ihre Auslastung kümmern würde. Gerade bei dem Beispiel des weißen Schäfers sehe ich darin eher ein gewolltes Kuscheltier für Sohnemann als einen Hund.
Das erste, was Cesar die Halter im Vorgespräch frägt, ist ausnahmslos: „Wie oft geht ihr mit dem Hund spazieren?“. Cesars Formel ist Bewegung, Disziplin, Zuneigung, und zwar in exakt der Reihenfolge!
Zitat
:reib:
ja, da sehe ich - leider!!! - auch die Gefahr
da müsste jedesmal ne Warnung quer rüber aufblinken: "Nicht nachmachen" oder so
In JEDEM Intro sowie vor JEDER Maßnahme, die Cesar Millan an den Hunden durchführt, wird folgender Satz eingeblendet: „Bitte verwenden sie unsere Techniken nicht ohne den Rat eines Fachmanns“.
Zum „Alphawurf“, den Cesar Millan anwendet und der hier immer wieder kontrovers diskutiert wird, hier ein Zitat aus seinem Buch „Tipps vom Hundeflüsterer“, Seite 285ff:
„Einige Tierverhaltenstherapeuten halten den Alphawurf für ebenso grausam, wie einen Hund in Brand zu stecken...Ich werde von vielen Anhängern der rein positiven Erziehung kritisiert, als „unmenschlich“ und „barbarisch“ bezeichnet, weil ich diese Methode anwende. Ich respektiere die Meinung dieser Kritiker und stimme ihnen insofern zu, dass jene Methode nur in ganz bestimmten Fällen angemessen ist und alleine von erfahrenen Hundeführern angewandt werden sollte(...) Ich halte es für ganz natürlich, von einem Hund zu verlangen, dass er sich mir unterordnet, indem er sich auf die Seite legt. Innerhalb meines eigenen Rudels genügen fast immer ein strenger Blick, ein Laut oder eine Geste, um einen Hund „auf Abwegen“ zur Unterordnung zu bewegen – sodass er sich hinsetzt oder legt. Und dies, ohne dass ich ihn berühren oder ihm auch nur nahe kommen müsste. Es versteht sich von selbst, dass ich einen Hund lieber mit einem Blick oder einem Laut als mit einer Berührung zum erwünschten Verhalten bewege. Doch bei extrem dominanten Tieren, solchen, die Menschen oder Artgenossen anfallen, oder bei zwei Hunden, die miteinander kämpfen, muss ich den einen oder beide manchmal selbst auf die Seite legen. Ein dominanter Hund wird sagegen wehren und gegen mich ankämpfen – das würden auch die meisten Menschen tun, wenn sie es gewohnt sind, „der Boss“ zu sein. Das ist normal. Wenn sie ihr Leben lang mit einem bestimmten Verhaltensmuster durchgekommen wären, würden auch sie gegen denjenigen rebellieren, der endlich mal „Nein!“ zu ihnen sagt.(...)
Was den Alphawurf angeht, sollten sie allerdings Folgendes beachten: Obwohl ich diese Methode bei der Rehabilitation stark unausgeglichener und aggressiver Hunde anwende, möchte ich allen, die keine Profis – oder zumindest sehr viel Erfahrung mit Hundeverhalten und Aggression haben, dringend davon abraten, einen Hund gewaltsam auf die Seite zu legen. Unerfahrene Halter könnten von dominanten oder aggressiven Tieren leicht gebissen, verletzt oder angegriffen werden. Dies ist eine lebensbedrohliche Angelegenheit. Wenn ihr Hund außerordentliche Verhaltensprobleme hat, die eine solche Korrektur erfordern, sollten sie sich ohnehin an einen Fachmann wenden“.
Alles halb so wild, vorausgesetzt man informiert sich! Cesar hat noch in keiner Sendung eine Empfehlung für diese Maßnahme ausgesprochen. Wer das behauptet lügt.
Zu den Vorschlägen ala „dann packt doch einfach einen Maulkorb ran“ sei folgendes gesagt. Sicher ist dies eine Möglichkeit, sich vor Bissen zu schützen. Es ändert aber absolut nichts am Verhalten des Hundes an sich. Die Änderung muss sich in seinem Kopf abspielen. Das Ziel sollte das eines unterwürfigen, ausgeglichenen Hundes sein, nicht das eines nach wie vor aggressiven Hundes dem ich das Maul zuhalte.