Hi,
bei mir leben derzeit 2 kleine Kinder (1 3/4 J und 4J.) und ein Hund 9J. Es ist schon so, dass das heißt - für alle zurückstecken. Wie schon gesagt wurde, die Interessen von Hund und Kind lassen sich nicht immer so optimal vereinbaren wie man denkt.
Im ersten Jahr ist es noch super - wenn Kind Kinderwagen fahren mag oder dort schläft - kein Problem. Dann geht aber die Phase los - Kind will selber laufen aber sicher nicht so einfach den Weg entlang und in dem Tempo wie Hund das bräuchte. Im Kinderwagen sitzen ist nicht mehr ewig. Irgendwann behilft man sich mit Laufrad und Fahrrad, gehen tut das alles - aber oft nicht ohne Gemecker.
Jetzt im Sommer - die Kids wollen ins Schwimmbad, da kann Hund aber nicht mit, an Badeseen in unserer Nähe ist auch nichts dabei wo Hund mit kann. Meine beiden Kids waren super oft krank - im Prinzip jeden Winter fast durchgehend. Dazu kommt, dass man selbst sich mit den Bazillen grade aus der Krippe sehr gerne ansteckt, da ist der Durchschnittserwachsene nämlich nicht wirklich immun gegen. Durststrecken auch für den Hund.
Soweit die Minuspunkte, die es bei uns gibt.
Ich persönlich finde aber, es passt nie wirklich - arbeitet man Vollzeit passt es nicht, sind Kinder da passt es nicht... etc. Es kommt wirklich so sehr auf den einzelnen Menschen an. Mein Leben drehte sich früher völlig um Pferde, heute nun sehr sehr viel um den Hund (außer der Familie natürlich). Tiere sind meine große Leidenschaft, meine Freude, mein Lebenselexier. Ich könnte nicht ohne und für mich gibt es daher auch nichts schöneres als mit den Kids und dem Hund durch den Wald zu ziehen (oder eben allein - was jetzt im Sommer abends halt leichter geht wenn der Göttergatte von der Arbeit kommt und die Kids im Bett sind - im Winter isses halt dunkel).
Ich habe zwischen den beiden Kindern 1 Jahr gearbeitet, das war dann schon knackig.
Also in Summe: ja, es ist stressig - ich würde nicht wieder einen so lauffreudigen Hund nehmen wie den Dalmatiner (steckt bei meinem viel drin) - da wird man dem Hund oft nicht gerecht, lange Strecken gehen mit den Kindern klappt einfach nicht immer.
Der Hund muss außerdem entweder Kinder sehr gern haben (erwachsener Hund) oder es von Anfang an gewöhnt sein. Kinder haben für einen Hund ein nicht zu verachtendes Stress-Potential. Laut, unkoordiniert, etc. Mein Hund liegt ganz oft in seinem Kennel, den er als Rückzugsort hat und der für die Kids tabu ist. Woanders ist keine Ruhe, vor allem seit es zwei Kinder sind und der Kleine auch laufend (buchstäblich) mitmischt.
Wenn man den Hund nur so als "ist für die Kinder ja so schön" ansieht, würde ich abraten. Von der romantischen Vorstellung bleibt nach den ersten Krippe-Infekten nix mehr übrig.
Wenn man selber gerne draußen in der Natur unterwegs ist, sich gerne mit dem Lebewesen Hund beschäftigt und das als seinen Ausgleich (für die Erwachsenen!) sieht - dann finde ich es machbar. Dann ist man einfach eher bereit eigene Dinge zurückzustecken für den Hund und ihn einfach einzuplanen. Ich kenne leider auch genug Leute, bei denen der Hund seit Kind da war dann nur noch den Garten gesehen hat. Das geht aus meiner Sicht nicht.
Liebe Grüße
Betty