Beiträge von Benji05

    Das Problem ist, dass du das Verhalten sowohl durch beruhigendes zusprechen, als auch durch Schimpfen schlimmer machen kannst. Beides Klassiker, weil wir Menschen aus dem Bauch eine der beiden Varianten wählen - für den Hund führen beide aber oft zu Fehlverknüpfungen und damit zu einer Verschlimmerung des Verhaltens.
    Das beruhigende Zusprechen kann aus Sicht des Hundes z.B. als Lob für das Pöbeln (was ja aus Hundesicht nur der Versuch ist, den anderen zu vertreiben) oder aber als Bestätigung dass hier etwas ganz schlimmes los ist verstanden werden. Der Hund spürt ja ohnehin die eigene Verunsicherung des Menschen.

    Das Schimpfen ebenso - der Hund hat schon Stress, weil anderer Hund kommt - die Leine schränkt ihn in seiner natürlichen Kommunikationsmöglichkeit durch Körpersprache ein. Dann schimpft sein Mensch noch mit ihm, ruckt an der Leine und es kommt im schlimmsten Fall zur rückgerichteten Aggression wie Schnappen nach dem Menschen. Wo soll der Hund hin mit seiner Energie / Verunsicherung?

    Daher ja - Trainer suchen, je mehr Übung dein Hund in dem Verhalten bekommt umso länger brauchst du ihn da wieder rauszuholen. Egal welche Trainingsmöglichkeit du wählst, es macht Sinn ein Alternativverhalten erst mal ohne Ablenkungsreize zu trainieren (wie Blickkontakt zum Menschen halten, Zeigen und Bennen, einen Gegenstand tragen o.ä.), dann in Anwesenheit anderer Hunde, aber erst einmal in großem Abstand (ich hab mich anfangs an eine strategisch gute Stelle mit meinem Hund gesetzt, ca 30 m (oder welchen Abstand der Hund halt braucht um sich noch nicht aufzuregen) von einem Weg entfernt wo viele Leute mit ihren angeleinten Hunden vorbeikamen, bzw. bin dort hin und her gelaufen). Und dann näher rantasten. Das ist ggf. ein langer Weg und viel Arbeit.
    Bei Hundebegegnungen die sich nicht vermeiden lassen, einen möglichst großen Bogen laufen, ggf. umdrehen und einen Seitenweg wählen. Und wenn sich nahe Begegnungen nicht vermeiden lassen - vorbei ohne Kommentar, versuchen ruhig zu bleiben und den anderen Hund zu ignorieren. Man fängt instinktiv an vom anderen Hund zum eigenen zu schauen und sich anzuspannen, was dem Hund wieder völlig falsche Signale sendet. Ich hab mir einen Punkt weg von dem anderen Hund gesucht, hab dorthin geschaut und bin weiter gelaufen, möglichst mit - wenn auch nur noch so kleinem - Bogen weg vom Hund.

    LG Betty

    Wahrscheinlich habt ihr recht, ich bin doch echt bescheuert. Klar sind läufige Hündinnen unterwegs :headbash: . Mein Hund ist zwar kastriert und ich war schon mit läufigen Hündinnen unterwegs und er hat sich fast gar nicht merklich dafür interessiert.
    Neulich aber schon, da hab ich mir schon gedacht - ach jetzt doch. Der äußert das halt wahrscheinlich auf seine Art - er rennt mir grundsätzlich nicht weg, wird selten richtig aufdringlich den Hündinnen gegenüber, aber das heißt ja nicht, dass er die Gerüche nicht spannend finden kann :ops:

    KÖNNTE also durchaus sein, danke für den Tipp!

    @BieBoss - das mit dem Anleinen mache ich auch, das hat sogar beim Anti-Jagd-Training sehr gut funktioniert. Jetzt allerdings interessiert ihn das nicht die Bohne. Solange ich ihn Fuß laufen lasse oder eine Übung mit ihm mache ist er dabei wie immer - sobald ich ihn laufen lasse ist er gedanklich weg und auch jeglicher Anraunzer von dem er 1 Min vorher noch sehr beeindruckt schien, ist einfach wieder vergessen.

    LG Betty mit Ben

    Hallo Ihr,

    kennt ihr das - mein Hund hat grade eine Phase, da ist er so richtig "pelzig". Bummelt beim Spaziergang rum, schnüffelt sich überall fest und schaut null nach mir. Muss dringend nochmal pieseln bevor der Rückruf befolgt wird etc. Das kommt so 1-2 mal im Jahr vor und ich weiß - ich muss mich an der eigenen Nase fassen, weil ich alles etwas habe schleifen lassen. Zu viel "nur spazieren gegangen" - das geht bei ihm einfach nicht.

    Was sind eure Ideen um da wieder rauszukommen? Mein erster Gedanke ist immer - wieder mehr Dummyarbeit, weil er das gerne macht. Und auf jeden Fall Kopfarbeit und präziser an den Kommandos arbeiten. Aber ich bin grade etwas unkreativ - habt ihr Ideen, die euch aus solchen Phasen helfen?
    Oder haben eure das nicht so???

    LG Betty mit Ben

    Darf ich fragen, welche Rassen ihn so aufregen?

    Husky und Bearded Collie :muede:


    Noch ne andere Frage: Ist dein Pferd denn Hunde gewohnt? Wie würde das Pferd reagieren, wenn du deinen anleinst und direkt neben ihm führst und er gegebenenfalls bellt/knurrt?

    Ja, ist das Pferd gewohnt. Die Eigentümerin hat selbst einen Hund und er hat da wohl echt gute Nerven und ist auch Turbolenzen mit Hunden gewohnt.
    Aber klar, ich muss es trotzdem ausprobieren, ich kenne das Pferd noch nicht gut. Er ist ca. 1,50 m groß und schon 26 Jahre alt, aber noch sehr fit. Das heißt der Plan ist ohnehin nur gemütlich durchs Gelände zu wackeln.

    So richtig ausflippen tut mein Hund eben auch nur bei den o.g. Hunderassen - bei allen anderen knurrt oder wufft er mal kurz hin (bei 50% vielleicht, sonst geht er einfach vorbei). Aber irgendwie muss ich den "worst case" ja trotzdem mal durchdacht haben.

    LG Betty mit Ben

    Für mich problematisch sind eher die freilaufenden Tutnixe der anderen Reiter. Brettern in uns rein und ich kann sehen wie ich Pferde (bin meist mit Handpferd unterwegs) und ausrastenden Hund sortiert bekomme. Aber naja alles ne Frage der inneren Ruhe sag ich immer. :lol:

    :lachtot: Du bist cool, das mit der inneren Ruhe versuch ich mir zu merken!
    Da könnte ich echt ne Scheibe von brauchen. :respekt:
    Im Moment bin ich ja immer mit 2 Kindern und Hund unterwegs, insofern hab ichs auch schon nicht entspannt. Das mit dem Pferd und Hund ist halt so ein ewiger Traum von mir und Hundi würde sich ja so echt eignen (Lauffreude, nicht jagen, Grundgehorsam generell) - und jetzt würde sich es halt ergeben.

    Ich schätz ich werde es einfach ausprobieren müssen. =)

    LG Betty mit Ben

    Wenn ich diejenige wäre, die 1 der besagten Hunderassen bei mir hätte, wäre ich not amused...
    Ich würde den Hund nicht mitnehmen. Mach mit deinem Pferd einen entspannten, schönen Ausritt. Ohne ständig Angst zu haben, Hundebegegnungen nicht rechtzeitig managen zu können.

    Ich konnte meine Hunde(Kleiner Münsterländer und Bordercollie) beim Ausritt mitnehmen, da sie an anderen Hunden 0 Interesse hatten. Sie kannten den Befehl rechts, links, vor und hinterm Pferd zu laufen etc. etc. Auch angeleint am Pferd kein Problem. Für mich waren die Ausritte eine Möglichkeit die Seele baumeln zu lassen, einen "problematischen" Hund hätte ich nicht dabei haben wollen.
    Zudem hätte mein Isländer auf permanentes "scannen" der Umgebung mit Unruhe reagiert. War ich entspannt, war er es auch.

    Da geb ich dir recht - das mit dem 1%, fänd ich natürlich auch nicht witzig (auch wenn mein Hund nicht beschädigt, sondern "nur" viel Krawall macht, schön ist es nicht) - daher ja der Gedanke mit dem Anleinen oder hinter mir laufen an unübersichtlichen Stellen. Klar ist das entspannter ohne - aber ich leb beim Spaziergang ja auch damit. Ich hatte seit ca 3 Jahren keine Begegnung mehr wo es mit diesem "1 %" zu einer Rauferei kam, weil ich gelernt habe sehr genau zu managen und den Hund beim Spaziergang lieber länger als zu kurz hinter mir oder angeleint laufen zu lassen. Das ist mir quasi in Fleisch und Blut, aber ja - den Aspekt Pferd und daher Stress der sich überträgt kann ich noch nicht so einschätzen. Ich würde jetzt am Anfang eh erst mal Spaziergang mit beiden ausprobieren, wo ich ihn angeleint lasse - mal gucken. Danke auf jeden Fall für deine Einschätzung, das hilft mir wirklich alles weiter :gut:

    LG Betty mit Ben

    @byllemitblacky - Das klingt super und macht mir Hoffnung, danke dir! Das mit dem Anleinen von oben muss ich einfach mal ausprobieren, so riesig ist das Pferd nicht.
    Ich kann noch nicht einschätzen wie viele Hunde wir treffen (hab das Pferd erst jetzt zur Pflege übernommen und kenne die Hundehalter dort noch nicht), aber man kann die Strecken weitestgehend gut übersehen. Und die Hunde die man trifft sind dann irgendwann wohl eh bekannt.

    LG Betty mit Ben

    Ok, danke euch!

    @Camillo09- das verstehe ich, das mit dem "wegen dem Pferd nicht ableinen" hatte ich noch gar nicht bedacht. Ich würde auf jeden Fall absteigen und anleinen, wenn jemand entgegen kommt. Es ist auch nicht so, dass mein Hund unabsehbar Stress anzettelt und schon gar nicht mit angeleinten Hunden (da ist er eher zurückhaltender und wenn einer ihn anpöbelt würde er im Freilauf auch gehen). Das 1% mit dem er ein Problem hat sind zwei bestimmt Hunderassen, wenn ich die treffe wäre es echt super blöd. Und den Film hab ich natürlich auch etwas, auch wenn es sehr unwahrscheinlich wäre.

    Hat jemand den Hund am Pferd an der Leine laufen oder schickt ihn ggf. nach hinten? Beides habe ich überlegt, weil ich es beim Spaziergang an unübersichtlichen Stellen ja auch machen würde. :???:

    LG Betty mit Ben