Das Problem ist, wenn es Jahre wären oder nie werden würde, dann hab ich ein Problem. Irgendwann wird es Hund oder Ehe sein.
Und ich hab zwei Kinder, ich hab noch mehr Verantwortung als die für den Hund.
Ich weiß schon, den Blick in die Glaskugel kann mir keiner geben. Aber versteht ihr mein Problem - ich kann jetzt von einem negativen Verlauf ausgehen und mir denken, dass es Jahre dauert oder nie wird. Dann müsste ich den Hund abgeben, was ich jetzt schon gar nicht mehr weiß wie das gehen sollte. Er hat sich in der kurzen Zeit schon so tief in mein Herz geschlichen, ich pack allein den Gedanken daran nicht. Für meine beiden Kinder ganz zu schweigen, für meine Tochter wäre es der Supergau. Darüber wie es für den Hund wäre schon wieder sein Zuhause wechseln zu müssen mag ich gar nicht reden.
Aber dauerhaft so weiter geht es auch nicht, das sprengt das komplette Familienleben. Klar versuchen wir es zu ignorieren, geht ja gar nicht anders. Aber es ist permanente Konzentration, wenn mein Mann dabei ist - weil der Hund wie ein irrer zur Seite springt, ausweicht, sich auf den Boden wirft. Und er würde auch vors Auto springen etc. in seiner Panik. Mir war schon klar, dass so ein Problem mit einem Hund aus dem Auslandstierschutz auftauchen kann. Aber mir war nicht klar, dass das dann quasi nicht trainierbar ist (allein durch Zeit lassen mit unklarem Ausgang). Und dass es genau meinen Mann betrifft, ist halt auch genau das was nicht hätte passieren dürfen.
Daher werde ich mich leider auch schwer tun, mir zu sagen "ist halt jetzt so". Es ist ein Problem. Und zwar ein Großes für alle Beteiligten.
Ich versteh schon, was ihr mir sagen wollt - jede Form der Erwartung an den Hund ist kontraproduktiv. Ich hab das verstanden und werde auch weiter versuchen es abzulegen. Dennoch kann ich nicht sagen, dass es mir egal ist, ob sich seine Angst abbaut oder nicht. Und das müsste ich ja um die Erwartung auf null zu bekommen. Und das ist auch der Grund warum ich automatisch darüber nachdenke, welche Möglichkeiten es noch gibt für Lino den Mann etwas positiver zu belegen.
Wenn ich wüsste es dauert 1 Jahr und wird dann - da würden wir schon drüber kommen. Aber dauerhaft - puh. Ich fände es auch für den Hund nicht schön - dauerhaft in Angst leben im eigenen Zuhause. Wäre doch irgendwie keine Option.
Also seid mir nicht bös, wenn ich etwas beratungsresistent wirke in dem Punkt. Ich höre durchaus was ihr sagt und nehme mir das auch zu Herzen.
LG Betty mit Lino