Beiträge von Fusselnase

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    Danke, danke, danke für die schnellen und hilfreichen Antworten.

    Ich bin wirklich froh, dass sich meine private Einschätzung bestätigt und man mit € 100, ca hinommen sollte


    Diesen Betrag nenne ich auch immer, wenn mich jemand fragt: Für einen mittelgroßen Hund sollte man mind. 100 € im Monat zur Verfügung haben, um halbwegs auf der sicheren Seite zu sein. Allerdings darf der Hund nicht ernsthaft krank werden.
    Diese Tierarztkosten können echt explodieren - von Resis Behandlungskosten hätten wir schon drei Monate in der Karibik verbringen können.
    Alma hingegen hat mich in 20 Monaten ca. 80 Euro beim Tierarzt gekostet, wenn man von der letzten Woche vor ihrem Tod absieht.

    Was die Grundausstattung angeht: Da gibt man vermutlich das meiste Geld für überflüssigen Kram aus. Man braucht ein Halsband oder Geschirr, eine Leine, evtl. eine Schleppleine, Bürste/Kamm, Schere, Krallenschere, Näpfe, Zeckenzange, ein Körbchen.
    Es gibt natürlich noch viele andere sinnvolle Dinge, aber wirklich notwendig sind sie nicht. Dem Hund ist das meiste von seiner Ausstattung völlig schnuppe.

    Ich würde aber auch monatlich etwas zurücklegen, wie es manche schon geraten haben.

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    Im weiteren Sinne auch: wie offen sollte man mit eventuellen Schwächen des Tieres umgehen. Also ehrlich sein und trotzdem nicht so abschreckend, dass man jeden Interessenten wegätzt. Ist sicherlich auch eine Gratwanderung.

    Auf jeden Fall. Manchmal kann es besser sein, gewisse Dinge erst im persönlichen Gespräch anzusprechen, da sie geschrieben schlimmer klingen, als sie sind und zu viele Menschen abschrecken würde. So ähnlich wie beim wilden Watz im Tierheim, der wie ein Irrer am Zaun herumspringt, in Wirklichkeit aber ein ganz unkomplizierter Kerl ist - bei dem es aber keiner merkt, weil alle vorbeigehen und "bloß nicht" denken.
    Verheimlichen will man aber auch nichts - das ist manchmal wirklich schwierig. Deshalb schreibe ich solche Texte auch echt nicht gerne.

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    Wie gesagt, ich habe recht lange nach "unserem" Hund gesucht und dabei eine Menge durchforstet. Was mich ebenfalls oft skeptisch machte sind "Standardformulierungen", die immer wieder auftauchen: "....sucht doch nur ein Plätzchen auf der kuscheligen Couch". Wenn das mal für einen Senior so formuliert wird, völlig OK, als Reihenformulierung für x Hunde macht es mich irgendwie misstrauisch.

    Richtig. Ich schrieb ja auch schon, dass das Gesamtbild entscheidend ist. Wenn alle Hunde nur lieb und süß sind und keiner eine Eigenheit hat, auch mal eine negative, dann sollte man daran schon erkennen, wie aussagekräftig die Beschreibungen sind.
    Manches ist sicherlich auch Geschmacksache - ich denke da einen speziellen Verein, der sicherlich nicht schlecht ist. Aber da wird ab und an dermaßen auf die Tränendrüse gedrückt ("Einsam irrte er tagelang durch die Straßen, und seine Augen flehten: Helft mir!" oder sowas), dass ich diese Texte gar nicht lesen mag. Da würde ich mir etwas mehr Sachlichkeit wünschen.

    Grundsätzlich ist es aber unmöglich, es allen recht zu machen. Der eine findet etwas gut, was für den anderen überhaupt nicht geht.

    Hat eigentlich mal jemand Links zu Vereinen, die es etwas mit den "Tötungsterminangaben" übertreiben?

    Ich kaufe meinen Hund, wo ich will. Mein Geld, meine Entscheidung. Ist doch ganz einfach! Mir gefallen die Hunde in den deutschen Tierheimen in der Regel nicht so gut wie die aus südlichen Ländern. Wenn mir Tierschutzhunde überhaupt nicht gefallen würden, würde ich einen vom Züchter nehmen, oder gar keinen.

    Deshalb bin ich nicht automatisch verantwortlich für alle anderen Tierheimhunde, weder hier noch im Ausland. Und damit stellt sich mir die Frage:

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    Oder meinst du mit dem einen geretteten Leben hast du deine Pflicht getan ?

    Welche Pflicht überhaupt?

    Aber das ist hier doch gar nicht das Thema. Das Thema berührt im weiteren Sinne doch eher die Frage, wie man zu gewissen Vermittlungspraktiken steht, denn dazu gehört auch die Art der Beschreibung eines Hundes. Das sind Themen, die wichtig zu diskutieren sind, und da sind selbstverständlich auch unterschiedliche Meinungen erwünscht (ich spreche hier hoffentlich auch für andere).
    Für mich ist es z. B. wichtig, darüber nachzudenken, wie ein Text beim Leser ankommen kann, da ich selbst manchmal solche Texte verfasse (allerdings versuche ich stets, keinen solchen Druck auszuüben - die Gründe dafür habe ich schon angeführt).
    Diese Frage interessiert mich, und nicht, wer von den Foris Menschen mit Auslandshunden für naive Dummerchen oder charakterschwache Gutmenschen hält. Das macht nur schlechte Stimmung und hilft keinem.

    Und dass nicht zielführende Bemerkungen wie "Ich fall vom Stuhl vor Lachen" oder "Das war wohl das Wort zum Sonntag" nach einer Weile nerven, ist doch nicht verwunderlich.

    Naja - ich vermute, die ursprüngliche Diskussion ist perdu, oder?

    Ich habe jetzt bewusst nicht den ganzen Thread gelesen, weil ich mich vermutlich nur ärgern würde. Aber das Thema an sich interessiert mich auch und ich möchte drauf antworten.

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    Geht mir ja hauptsache darum was ihr von solchen "Druckmitteln" haltet


    Ich halte davon nicht viel - aus einem einfachen Grund: Man sollte sich um einen Hund bewerben, weil man glaubt, dass genau dieser Hund zu einem passen könnte und nur deshalb. Sicherlich ist es auch in Ordnung, wenn man sich von den äußeren Fakten (Dringlichkeit) einen Schubs geben lässt - das heißt ja nicht, dass man per se für das Tier ungeeignet ist. Ein seriöser Verein schaut sowieso immer genau hin, wohin ein Hund geht. Und ein seriöser Verein hat vermutlich auch keine Zeit, von 100 Schnellschuss-Bewerbungen die eine brauchbare herauszufinden. Ich hätte dazu jedenfalls keine Lust, und deshalb würde ich, wenn ich so einen Verein hätte, vermutlich auch nicht mit Tötungsstationen direkt zusammenarbeiten, sondern mit guten Einrichtungen (Tierheimen, Auffangstationen) vor Ort, um eben nicht in diese Bedrängnis zu kommen.

    Das heißt, dass ein gut arbeitender Verein es nicht nur nicht nötig hat, mit solchen Druckmitteln zu arbeiten, sondern dass es für alle Seiten auch kontraproduktiv sein kann, wenn eine Vermittlung auf diese Weise beschleunigt wird.

    Ich glaube allerdings nicht, dass es eine bloße Masche ist, oft ist es schlichtweg Verzweiflung.
    Diese Art der Verzweiflung kenne ich nur zu gut, wenn auch nicht auf Tötungsstationen bezogen. Aber wenn man so einen Herzenshund irgendwo sitzen hat und man weiß, dass die Zeit gegen einen arbeitet - dann kann man auch schonmal melodramatisch werden. Ich finde das menschlich.
    Es ist aber nicht zu verwechseln mit hirnlosen Facebook-Eintragungen. Das Gesamtbild eines Vereins ist entscheidend, um ein, um einordnen zu können, ob es sich um eine schlecht arbeitende oder gar profitorientierte Organisation handelt (die handeln aber in der Regel nur mit Welpen) oder um eine ganz normale, seriöse Hundevermittlungsorganisation/Tierschutzverein handelt.

    Die andere Seite ist, dass die Realität oft schlichtweg so ist, wie sie dargestellt wird. Das ist für viele Menschen sicher unbequem, aber es ist nunmal so - und schließlich müssen wir diese Realität nicht aushalten, wir können sie einfach wegklicken. Andere können das nicht, und die sollen auch auf diverse Missstände aufmerksam machen dürfen.

    Und: Es gibt natürlich immer mal wieder besonders dringende Notfälle, aus verschiedensten Gründen. Die kann und soll man dann auch gerne als solche kennzeichnen.

    Fazit: Das WIE ist entscheidend.
    Der gleiche Sachverhalt klingt in der Süddeutschen Zeitung nunmal ganz anders als in der BILD.

    Alles kann zum Problem werden, wenn es extrem ist und/oder nicht ins Umfeld passt. Davon hängt es sowieso in der Regel ab, ob etwas ein Problem ist oder nicht. Ist ja beim Menschen nicht anders (ein Legastheniker hätte in einer Gesellschaft, in der es keine Schriftkultur gibt, keine besonderen Probleme).