Beiträge von Fusselnase

    Das hört sich für mich alles noch normal an. Meine Fricka hat sich z. B. zuerst aufgeführt wie eine Wildsau, aber im Grunde war sie ein sehr lieber, eher ruhiger Hund, und der wurde sie recht bald auch wieder. Die war anfangs nur völlig überfordert mit allem.

    Dieses extreme Ausgehungertsein kenne ich auch von zweien meiner Hunde. Es war fast unmöglich, Fricka zu füttern. Irgendein Schlaumeier hatte mir empfohlen, sie aus der Hand zu füttern, weil das die Bindung stärken würde. Da habe ich dann gelernt, dass das zu diesem Zeitpunkt eine total bescheuerte Idee war. :roll:
    Resa wurde mir als futterneidisch vermittelt, was sich zwar schnell gelegt hat, aber auch jetzt bereitet Fressen und auch nicht Fressen ihr Stress. Das heißt, sie ist im Grunde permanent damit beschäftigt, zu fressen oder sich Fressen zu beschaffen. Sie hat einfach viele Jahre immer gehungert oder um ihr Futter kämpfen müssen!

    Sowohl Resa als auch Fricka haben anfangs die anderen Hunde angeknurrt, sie an die Wand gestellt etc. Bei Fricka hat es mich noch sehr mitgenommen, bei Resa kannte ich es schon und bin gelassener rangegangen.

    Für alles gilt: Das betraf nur die ersten Tage, nachdem sie alles kennengelernt und gemerkt haben, dass das jetzt ihr Platz ist und niemand ihnen was Böses will, war alles O.K. Und nach 2, 3 Wochen sowieso.
    Ich sage den Leuten, die einen Hund aus dem Ausland aufnehmen, immer, sie sollen die ersten zwei Wochen aus dem Protokoll streichen.

    Deinem Mops oder auch beiden Hunden würde ich Privilegien einräumen, das heißt, sie dürfen aufs Sofa (ins Bett), der Neue nicht. So haben sie eine Rückzugsmöglichkeit.

    Ansonsten heißt die Devise: Ruhig und gelassen bleiben und durchhalten. Versuche, klar zu sein, aber erwarte einfach nichts von ihm. Zusätzliche Reize so weit wie möglich herunterfahren, er hat genug damit zu tun, die neue Umgebung zu erdauen. Schleppleine und sonstige erzieherische Maßnahmen sind jetzt noch gar nicht nötig (abgesehen von wichtigen Regeln, wie Sofaverbot), geh mit ihm erstmal kleine Runden, und am besten immer dieselben. Fütter ihn allein, und lass ihn auch beim Fressen in Ruhe. Irgendwann wird er ruhiger werden. Zunehmen muss jetzt auch noch nicht das Thema sein.
    Ich finde es nicht schlimm, wenn er seinen Platz knurrend verteidigt. Hunde verstehen es ja in der Regel sehr gut. Was anderes ist es, wenn er aktiv auf die anderen losgeht, aber das scheint ja nicht so zu sein.

    Du musst dir immer sagen, dass sich für ihn alles, aber auch wirklich alles geändert hat. Nichts von dem, was er bisher kannte, ist noch da. Woher soll er wissen, wie er sich zu verhalten hat? Warte mal ein paar Tage. Wenn es dann nicht wenigstens tendenziell besser ist, kannst du immer noch überlegen, was zu tun ist.

    Das wird schon!

    Zitat

    Wenn Du sicher wärst, daß es richtig ist, den Hund aufzunehmen, würdest Du hier nicht soviele Fragen stellen..

    Unsicherheit ist ja nicht unbedingt ein Indikator dafür, ob eine Sache richtig oder falsch ist.
    Andersherum formuliert ist es auch kein Garant dafür, dass man das Richtige tut, wenn man sich total sicher ist.

    Es ist doch oft so, dass man erst später weiß, ob etwas richtig oder falsch war. Sonst wär das Leben ja einfach. ;)

    Die Abgabegründe weisen auch nicht unbedingt darauf hin, dass der Hund problematisch ist. Schau mal, diese Hündin hier habe ich vor drei aus den gleichen Gründen in Pflege genommen: https://www.dogforum.de/post8599396.ht…=Chira#p8599396

    Die Familie war an einem Mittwoch mit ihr beim Tierarzt und erzählte, dass sie am Samstag umziehen würden und sie nicht mitnehmen könnten, ob er eine Idee hätte. Ich habe sie am Donnerstag geholt, und glaubt mir: Dieser Hund war das Liebste auf vier Beinen, was ich bin dahin kennengelernt hatte.
    Frag mich nicht, was in den Leuten vorgegangen ist! Die Tochter, die mit diesem Hund aufgewachsen ist, hat bittere Tränen geweint. Mag sein, dass sie den Hund letztendlich loswerden wollten, aus welchen Gründen auch immer, aber egal: Chiri war uns ist einfach nur ein Schatz und sowohl ich als auch ihre neue Besitzerin sind immer noch fassungslos, wie man so einen Hund freiwillig hergeben kann.
    Zweites Beispiel: Vor etwas über einem Jahr suchte jemand in Berlin wegen Umzugs ein neues Zuhause für seine 14-jährige Dackeldame! Ich habe glücklicherweise einen lieben Menschen gefunden, der sie aufgenommen hat. Sie waren noch ein Jahr sehr glücklich miteinander.

    Das lässt natürlich keine Aussage über "deine" Hündin zu, soll aber zeigen, dass wir bei Dingen, die wir nicht nachvollziehen können, gerne Gründe vermuten, die es uns irgendwie plausibler erscheinen lassen.

    Daher rate ich dir: Schau dir den Hund an und denke nicht über verheimlichte Abgabegründe nach. Es ist egal, wichtig ist, ob dieser Hund jetzt zu dir passt.
    Da ich mich mit Katzen nicht auskenne, kann ich dir da auch nichts raten.

    Ich würde dir aber grundsätzlich zuraten. Selbst wenn es nicht klappt, hat die Hündin ja nicht viel zu verlieren, oder?
    Und zur Eile: Vielleicht ist es eine emotionale Sache. Vielleicht wollen sie so schnell wie möglich damit abschließen.
    Wenn du sie nimmst, mach UNBEDINGT einen Vertrag!

    Ich würde auf jeden Fall andere Hundehalter ansprechen, man kennt doch immer jemanden, der jemanden kennt... Außerdem finde ich Aushänge in Supermärkten immer gazn hilfreich. Ja, und Tierarzt natürlich.

    In welcher Ecke in Kreuzberg wohnst du denn bzw. könntest du die Hunde auf dem Weg zur Arbeit irgendwo hinbringen?
    Was würde dir denn finanziell vorschweben (gern auch per pn, wenn du das nicht öffentlich schreiben willst).
    Ich frage, weil so vielleicht ein paar Ideen wegfallen, die mir gerade so durch den Kopf gehen.

    Zitat


    Wenn ich sehe, wie happy die Kröte einen Waldweg entlang galoppiert, habe ich schon ein etwas schlechtes Gewissen, dass das eben nur etwas ein Mal pro Woche möglich ist und ich sie ansonsten eben in dieses Stadtleben zwänge.

    Ach weißt du - es gibt Fünf-Sterne-Zuhause und solche mit weniger Sternen... Ich wohne auch nicht in einem Landhaus in Südfrankreich. Und ich kann auch nicht jeden Tag ins Freibad gehen.
    Du hast viel Zeit für deine Kleine und sie hat bei dir ein sicheres, liebevolles Zuhause, wird gut umsorgt, kann hin und wieder mit Freunden herumtoben. Wie viele Hunde auf dieser Welt haben das nicht, und wie viele haben gar nichts?
    Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Außerdem: Wenn die Maus satt ist, dann schmeckt das Mehl bitter.
    (O.K., das ist vielleicht ein bisschen schöngeredet. :D )

    Zitat

    Weil 14 Jahre für einen Berner ein stolzes Alter sind, nach allem was ich über die Rasse gelesen habe. Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass die Lebensdauer des Hundes meistens mit dem Futter zusammen hängt. Ähnlich wie bei uns Menschen.


    Ist OT, aber: Meine Setterhündin hat 10 Jahre lang das mieseste Futter bekommen, das man sich vorstellen kann, aber sie ist 17 Jahre alt geworden. Ich denke, das wird mehr mit der genetischen Prädisposition zusammenhängen.

    Zitat


    Und bitte versteht mich nicht falsch, auch dass man Arbeit und Zeit in einen Hund steckt ist selbstverständlich für uns. Dazu sind wir absolut bereit. Es ist nur schwer abzuwägen zwischen einem "Das ist machbar" und "Am Ende sind alle überfordert".

    Ich kann das total verstehen! Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich meine Hunde nicht vorher kennengelernt habe und damit diese Entscheidung nicht treffen musste. Drei von meinen Fünfen hätte ich sonst vielleicht nicht genommen (dabei hat sich bei allen herausgestellt, dass anfängliche "Unstimmigkeiten" nur durch die neue Situation zustandegekommen sind und es auch nur mein dummer Babyblues war, den ich immer habe).

    Aber es gibt eben Dinge, an denen man arbeiten kann und andere, die möglicherweise auch einfach nicht passen. Und gerade was die Katzen angeht, möchte man auch nicht allzu viel experimentieren.

    Ihr wohnt nicht zufällig in Berlin?

    Nachtrag: Mir fällt gerade ein, dass ihr ja vielleicht mal filmen könntet, wie sie sich den Katzen gegenüber verhält - und wie draußen bei Spaziergängen. Falls das ohne Stress möglich ist.

    Man kann mit einem Hund auch ein bisschen arbeiten. ;)
    Mit Katzen kenne ich mich nicht so aus, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Außer, dass ihr auch sicherstellen müsst, dass die Katzen den Hund akzeptieren.
    Ich stehe dem Probewohnen immer etwas skeptisch gegenüber. Einerseits kann ich es nachvollziehen, andererseits zeigt sich ein Hund in den ersten Tagen oft nicht so, wie er eigentlich ist. Es kann sein, dass man durch die Möglichkeit, den Hund relativ einfach wieder zurückzugeben, vorschnell aufgibt und sich zu schnell entmutigen lässt. Hat man die Möglichkeit nicht, dann ist man gezwungen, sich mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen, und oft pendelt es sich nach einer Weile ein (das war bei mir bisher immer so, mal schneller, mal hat es etwas länger gedauert).
    Ich sage Menschen, die einen Hund aufnehmen immer, sie sollen die ersten zwei Wochen aus dem Protokoll streichen.
    Natürlich nicht, wenn das Zusammenleben katastrophal ist.

    Zitat

    Ich finde, dass Anhänglichkeit und Bindung völlig verschiedene Dinge sind. Mega-anhängliche Hunde haben oft eine eher schwache/unsichere Bindung (müssen sich ständig vergewissern).

    Das ging mir auch durch den Kopf, habe da die Bindungstheorie im Kopf.
    Die Hunde, die hier neu ankommen, sind oft besonders anhänglich. Wir freuen uns dann immer, wenn sie nach einer Weile auch mal in einem anderen Raum schlafen und nicht permanent an einem kleben. Bindung hat da eher was mit Vertrauen, Verlässlichkeit zu tun.

    Zitat

    Ich hatte die Pflegestelle angeschrieben- die haben sich aber nicht gemeldet. Ich wollte eben wissen wie es nach Mittelmeertest und Jagttrieb (bzw ob man Tendenzen erkennen kann) aussieht- bevor ich mich richtig telefonisch beworben hätte...

    Das würde ich immer bei den Ansprechpersonen direkt erfragen. Weshalb hast du dich denn nicht mehr dort gemeldet? Ich würde mein "Hundeglück" von einer PS abhängig machen, die mir vollkommen unbekannt ist.

    Ich habe nicht alles 21 Seiten gelesen, gut möglich, dass ihr schon meilenweit weiter seid.

    Zitat

    Dein Hundetrainer trainiert aber schon verschiedene Rassen, oder?
    Es gibt nämlich Hunde die zeigen Dir nen Vogel wenn Du versuchst ihnen 'Pfote' beizubringen und andere freuen sich nen Ast wenn sie Tricks für Dich machen können.

    Ja, so ist es. Also, so sehe ich das auch, wollte ich sagen. ;)

    Ich hatte bisher immer nur Hunde, die nicht so auf Tricks standen. Ich bin vermutlich auch nicht so der Typ dafür, also nicht der "will to please"-Typ. Meine Hunde kennen "nein", "halt" und "hier", das reicht mir.
    "Fuß" oder "Platz" konnte bei mir noch nie einer, gerade für letzteres habe ich bisher noch keine Notwendigkeit gesehen. Die funktionieren eben auch einfach so.
    Deshalb sträube ich mich auch so gegen einen Hundeführerschein, wenn dort verlangt wird, dass Hunde Kommandos beherrschen, die ich bei meinen Hunden einfach nicht für notwendig halte.

    Meine Hunde wissen, dass sie nicht weglaufen oder andere belästigen sollen (machen sie eh nicht), wenn ich mal eben beim Bäcker bin, aber ob die nun sitzen, liegen oder an der Hauswand schnuppern, ist mir egal.

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich immer einfache Hunde hatte. Viel erziehen musste ich nie.