Beiträge von Fusselnase

    "Wenn ich den jetzt nicht sofort raus hole, dann... Es hat gleich auf den ersten Blick gefunkt. Sein Bild lässt mich nimmer los", das ist in der Tat beliebig wiederholbar. Und immer ist zu einem passenderen Zeitpunkt noch wo ein Hund, der womöglich sogar besser passt.

    Das Interesse an Hund X ist hauptsächlich erst mal Projektion. Die funktioniert auch bei 356333 anderen.

    Insofern: ja, es ist gesamt gesehen völlig egal Hund A nicht zu nehmen, ein mindestens "gleichwertiger" Hund B existiert auch anderswo oder rückt nach.

    Ich glaube nicht, dass es so gemeint war. Wenn doch,, konkret auf diesen Thread bezogen, dann kann man das so sagen, ja. Wobei man es auch anders sehen kann, weil es vielleicht nicht nur Projektion ist, sondern auch ein bisschen Wissen, nämlich dass die meisten Hunde einfach toll sind, aber auch schlicht Mitleid mit genau dieser Kreatur, die eben nicht nur eine "Nummer" ist, auch wenn man nur Fotos/Videos sieht.
    Aber klar, das, worauf du hinauswillst, ergibt durchaus Sinn - wenn man z. B. einen Hund aufnimmt, obwohl eigentlich kein Platz frei ist, dann ist das zwar gut, aber eine Woche später erwischt es einen wieder...

    Oft wird aber behauptet, dass man mit dieser Handlung Elend vergrößern würde, weil dann andere Hunde nachrücken. "Man macht nur Platz für einen anderen Hund frei" - und das ist Unsinn, weil ja kein Vermehrer das Vermehren einstellt, weil die Tierheime voll sind.

    ....klar man kann einem oder zwei Tieren konkret helfen. Aber ich sehe die Gesamtsituation- die wird sich in verschiedenen Ländern durch Gründe die sich mir oft nicht erschließen einfach nicht ändern.

    Wenn man einen Hund aufnimmt, ist die Motivation doch in der Regel nicht, damit die komplette Situation zu verbessern. Da geht es doch darum, einem konkreten Hund zu helfen, der idealerweise auch zu einem passt. Davon unabhängig kann man natürlich versuchen, nachhaltige Projekte vor Ort zu unterstützen, oder sogar kombiniert! Aber man kann auch einfach einen Hund aufnehmen, dem es im Tierheim nicht gut geht.


    Es ist nämlich kein Tierschutz, den Hund in ein Leben zu quetschen, was einfach nicht passt oder das Tier dann hier im Tierheim abzuladen/ es zurück ins Ausland zu karren. Genau das passiert leider öfter beim Direktimport.

    Deine Aussage betrifft einen kleinen Teilbereich der Auslandsvermittlungen, den natürlich keiner von uns gut findet. Und das überträgst du auf den ganzen Auslandstierschutz. Deine Aussage impliziert nämlich, dass es bei dieser Hündin bestimmt der Fall wäre.
    Ich finde es ok, wenn man für sich entscheidet, keinen Auslandshund aufzunehmen, aber die Argumentation haut nicht hin, denn man kann ja darauf achten, dass das, was du beschreibst, nicht passiert.

    Es ist so ähnlich wie wenn man einen Menschen per Bild kennenlernt, dann vielleicht noch telefoniert und dann trifft man sich irgendwann und oft ist die Entäuschung groß: Der/Die ist ja gar nicht wie man sie sich vorgestellt hat. Das ist aber gar nicht schlimm, man dreht sich einfach um und geht, fertig ist der Lack.

    Das finde ich irgendwie gar nicht. Hunde sind irgendwie grundsätzlich schon mal gut. Es kann zwar sein, dass es nicht passt und einer der Beteiligten (oder alle) mit der Situation nicht glücklich werden, und dann muss man schauen, was man macht. Aber ich glaube, so blöd wie einen Menschen kann ich einen Hund gar nicht finden. xD
    Und dass man sich bei Hunden nicht so einfach umdrehen und gehen kann, wie bei einem menllichen Blind-Date, ist eigentlich gut, denn daraus kann eine wundervolle Beziehung entstehen. Das habe ich auch schon einige Male erlebt.

    Nochmal zum Thema/an prodog: Wenn dein Mann nicht mitzieht, solltest du es lassen. Das ist eigentlich ein Ausschlusskriterium.

    Also ich persönlich sehe halt bei den Jagdhunden aus Italien und Spanien ein viel kleineres Risiko.


    Ja, die sind manchmal auch „gestört“, leben aber ganz anders mit dem Menschen zusammen und die wenigsten zeigen Aggressionsverhalten und co.

    Da gibt es ja viele Orgas, die mit den Jägern vor Ort „arbeiten“ damit die Hunde eben nicht erhängt werden o.ä.


    Jagdhunde sind meiner Meinung nach anpassungsfähiger was das Leben in dicht besiedeltem Gebiet angeht als es ein HSH ist.

    Natürlich gibt es auch da Ausnahmen aber wenn man allein die letzten Monate mal schaut was hier im Forum für Fälle aufgetaucht sind… das waren eher selten die Jagdhunde aus dem südlichen Raum… :sweet:

    Genau so meinte ich das auch!

    ich habe eigentlich gemeint, dass ich vielleicht eine Orga finde, die ich auf Pinta aufmerksam machen kann. Wird vermutlich sehr schwer bis unmöglich werden, würde auch finanziell unterstützen, so wie ich auch bei prodog schon eine Rettungspatenschaft übernommen habe.

    So habe ich dieses Problem auch immer gelöst bzw. zu lösen versucht! Manchmal ist es mir auch gelungen! :bindafür:

    Von einer solchen Übernahme würdest du mich vermutlich auch eher abraten?

    Ich kann das echt nicht sagen. Vernünftig wäre es wohl, davon abzuraten, ja. Aber es hängt von so vielen Faktoren ab... Durch meine "Italienischer-Jagdhund-Blase" kann ich das echt nur für einen bestimmten Typ Hund sagen, den ich kenne und meine, irgendwie einschätzen zu können. Und für mich - ich weiß ja, was ich leisten kann und was wahrscheinlich nicht. Es bleibt halt immer eine Einschätzung des Risikos, und wie hoch man das bewertet, aber ich kann das nur für mich und "meinen" Hundetyp.

    Mir geht übrigens trotzdem immer der Arsch auf Grundeis, wenn ein neuer Hund kommt. xD
    Für MICH wäre ein junger osteuropäischer Hund einer Nichtjagdhundrasse ohne Sicherheitsnetz nichts.

    Aber ganz ehrlich, ich bin heilfroh, dass ich zumindest bei den ersten Hunden nicht in so einem Forum gefragt habe. Diese Masse an Meinungen und Erfahrungen sind wahrscheinlich Fluch und Segen zugleich.

    So, jetzt habe ich immerhin bis Seite 5 nachgelesen. Reicht mir aber schon.

    Ach wie schön zu hören, dass es solche Einzelfälle gibt, wo es super gelaufen ist und ich freie mich sehr für deine Hündin, dass du sie aus diesen beschissenen Sheltern rausgeholt hast.

    Das sind keine Einzelfälle. Ich habe/hatte seit 2005 sieben solche Hunde, und mit keinem gab es irgendwelche der hier geschilderten Probleme, und das, obwohl ich in Berlins Innenstadt lebe. Alle waren Langzeitinsassen aus verschiedenen Tierheimen. Einzig meine kleine Ungarin war anfangs etwas ängstlich, aber das hat sie schnell überwunden. Und seit 2005 versuche ich, mir die Diskrepanz zwischen meinen eigenen Erfahrungen (die auch durch unzählige ähnliche Erfahrungen aus dem Bekannten- und Freundeskreis gestützt werden) und den allgemein zu lesenden Horrorgeschichten auf diversen Plattformen zu erklären.
    Natürlich gibt es auch in meinem "Erfahrungsbereich" Geschichten, bei denen es nicht optimal oder sogar beschissen gelaufen ist, der Hund wieder weg musste, es gar nicht geklappt hat etc. Mir geht es hier wohlgemerkt nur um die Relation!

    Am plausibelsten ist für mich, dass die Herkunft der Hunde und damit zusammenhängend auch die Rasse/Mischungen und auch die Art, wie in der Herkunftsregion mit den Hunden umgegangen wird, eine Rolle spielt.
    Ich hatte bisher 6 ältere Jagdhunde aus Italien. Die haben in der Regel weder Herdenschutz- noch Wachhundeigenschaften, sind menschenbezogen und verträglich. Auch wenn sie unter miesen Umständen gehalten werden, bringen sie das vermutlich nicht direkt mit dem Menschen in Verbindung - sie werden nicht verprügelt, aber der Mensch bringt das Futter (und wenn´s nur alle paar Tage ist). Der Mensch nimmt sie mit zur Jagd, auch wenn sie die restliche Zeit des Jahre in irgendeinem Zwinger sitzen. Sie sollen weder den Menschen noch andere Hunde angreifen noch sehr ängstlich sein. Insofern sorgt das Zuchtziel schon dafür, dass sie umgänglicher sind als z. B. Herdenschutzhunde und/oder Wachhunde (die auch toll sein können, aber vielleicht andere Umgangsweisen erfordern).

    Meine kleine Ungarin war 5 Jahre alt, als sie zu mir kam (Rauhhaardackelmix, evtl. mit Terrier), ist angeblich im Tierheim, also reizarm, aufgewachsen. Sie hatte eine Geräuschangst, aber dabei hat ihr ihre Dackelkompetenz geholfen, die Angst hat sie gut überwunden. Sie lebte in Ungarn unter erbärmlichen Umständen, hat aber wahrscheinlich nie schlechte Erfahrungen mit Menschen oder anderen Hunden gemacht. Bevor der Ort zum Tierheim wurde, hat dort eine tierliebe Frau alle möglichen Hunde eingesammelt, die leider nicht alle kastriert waren. So ist wahrscheinlich Feli entstanden. Ärmliche Zustände, aber freundliche Menschen.
    Ich gehe davon aus, dass das sich das grundelegend anders auswirkt als wenn ein Hund in einem Schuppen aufwächst, ganz allein irgendwo angebunden oder auf der Straße und dort von anderen Hunden oder von Menschen malträtiert wird.

    Wie gesagt - das ist nur mein Erklärungsversuch dazu (es spielen sicherlich noch andere Dinge eine Rolle) und natürlich hat das keine Absolutheit, sondern nur eine Tendenz. Vielleicht fühlen sich nun auch Menschen, die schon viele osteuropäische Hunde aufgenommen haben, auf den Schlips getreten. Dann bitte Veto einlegen! Es gibt sicherlich auch problematische italienische Jagdhunde, die hier überfordert sind, und rumänische Straßenhunde, die sich hier super einleben.
    Aber da ich mich im Dunstkreis von "Freunden ausrangierter italienischer Jagdhunde" aufhalte, die kaum solche Probleme haben, wäre das ein Erklärungsansatz, auch wenn sich das natürlich nicht auf Italien beschränkt (aber das ist wie gesagt mein Dunstkreis).

    Sicher ist: In einem Shelter aufzuwachsen bzw. lange dort zu sein führt NICHT automatisch zum Deprivationssyndrom - dort gibt es Menschen und andere Hunde. Tierschutzhunde sind auch NICHT alle traumatisiert!
    Solche Pauschalisierungen lese ich aber immer wieder.

    Ja du hast recht, ich teile auch deine Meinung, aber wie du siehst gibt es - man nehme mal nur meinen Hund her - auch positive Beispiele. Er ist ein Vorzeigehund und wäre ohne die Orga aus der Slowakei im Shelter in der Slowakei auch getötet worden.

    Und ich habe 2 Nachbarn, die sich Hunde von Züchtern geholt haben und beide Hunden haben einen ziemlichen Schaden, kläffen ununterbrochen, können nicht alleine bleiben, zittern, wenn sie in die Stadt müssen etc.

    DAS stelle ich auch immer wieder fest. Hunde vom Züchter bringen auch so ihre Ecken und Kanten mit. Das merke ich z. B. beim Trailen - dort ist der Zuchthundeanteil viel höher als der von Tierschutzhunden, aber auch da gibt es Leinenpöbelei, Angst bei Gewitter/an Silvester, Unverträglichkeit etc. pp.
    Aber wenn es ein Tierschutzhund ist, wird jedes Verhalten schnell diesem Attribut zugeordnet: Der Hund ist so, weil er aus dem Tierschutz kommt. Wer weiß, was er erlebt hat ect.

    Mein jetziger Hund z. B. zeigte anfangs ein Aggressionsverhalten (hauptsächlich meinem Freund gegenüber und nur in bestimmten Situationen - ansonsten verhielt er sich eher soziopositiv), was sicherlich auch etwas mit der neuen Situation zu tun hatte, in die er sich erst einfinden musste. Aber abgesehen davon hat das nichts damit zu tun, dass er ein Tierschutzhund ist, sondern mit seinem Charakter. Dieses Verhalten hätte er auch entwickeln können, wenn ich ihn als Welpen direkt beim Züchter abgeholt hätte. Hormone und so... Und die Rasse wird als "aufbrausend" beschrieben. xD

    Ist aber alles geklärt, mein Hund ist wundervoll - das nur am Rande.

    Natürlich gibt es super unproblematische Rassehunde vom Züchter, aber es gibt auch super unproblematische Hunde aus dem Tierschutz, Beweise haben genug bei mir gelebt.

    Jetzt möchte ich dir aber noch was zu der Hündin bzw. deinen Emotionen ihr gegenüber sagen. Ich kenne das nur zu gut. Ich habe immer zwei Hunde, drei wären mir zu viel. Aber seit ich Hunde habe, werde ich permanent mit Hunden in Not konfrontiert (hauptsächlich via Facebook), die ich unglaublich toll finde und die ich nur zu gern haben wollen würde. Manchmal ist einer dabei, bei dem es mir wirklich das Herz zerreißt. Ein Teil wird reinprojiziert sein, aber aus Erfahrung weiß ich, dass die wahrscheinlich auch super zu uns passen würden. Aber irgendwann muss man den Sack halt zumachen. :ka:
    Ein wenig gewöhnt man sich dran, manchmal zerreißt es einen immer noch.

    Huhu, es wurde schon so viel geschrieben, ich gestehe, das nicht alles gelesen zu haben. Ich möchte nur etwas hierzu schreiben:

    * 2 Jahre auf 4m² gehalten - ist so ein Hund überhaupt noch zu sozialisieren, sprich Haltung im Haus mit Garten, Stubenreinheit, Teilnahme am täglichen Leben?

    Na klar. Prinzipiell auf jeden Fall. Meine Hunde waren alle zwischen 1 und 10 Jahren im Tierheim, alle haben sich hier wunderbar eingefügt (Wohnung in Berlins Innenstadt, andere Menschen, andere Hunde, Verkehr, Autofahren, mit zur Arbeit kommen etc.), manche sofort, manche mit etwas Eingewöhungszeit.

    Aber natürlich kann es je nach Hund auch schwierig werden, das ist schwer zu sagen.

    Ältere Rüden haben selten was gegen nette Hündinnen einzuwenden.

    Also, grundsätzlich sehe ich da nicht so viele Probleme, aber ich kenne dich und deine Lebensumstände nicht, deinen Hund und die Hündin nicht - insofern kann ich da nur grundsätzliche Aussagen aus meinen Erfahrungen heraus treffen.

    Vielleicht kannst du sie in Pflege nehmen und notfalls in eine passendere Umgebung vermitteln. =)