Beiträge von Fusselnase

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    In einem "Hudnerudel" wird dann ein Verhalten geduldet, oder nicht. Wenn etwas nicht geduldet wird, gibt es aber bei Loslassen des Fressens kein Leckerli. Deshalb praktiziere ich das auch nicht.
    Ich denke nicht, dass es für den Hund eine "Strafe" ist, ihm zu zeigen, dass etwas unerwünscht ist. Ich denke nicht, dass man, wenn ich ihm etwas aus dem Mund nehme, das mit einem LEckerli belohnen muss. Es ist NATÜRLICH, dass der Hund nciht alles darf.
    Das ist im gesamten Tierreich so.
    Ich muss den Hund nicht dafür belohnen, dass er nicht alles fressen darf, nicht überall hin darf und nicht alles tun darf. Ich muss ihm nur soviel Freiraum lassen, dass er trotzdem ein glückliches Leben führen kann.

    O.K., dann gibt es eben kein Leckerli als Belohnung. Aber wie sieht es mit der Motivation aus?
    Beispiel: Du schreibst, dass du einem Hund kein Leckerli gibst, nachdem du ihm etwas aus dem Maul genommen hast. O.K., mach ich auch nicht.
    Aber was tust du, wenn er es dir gar nicht geben will?

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    Ich kann verstehen, wenn jemand in einer Notlage Billigfutter aus dem Supermarkt verfüttert. Ich kann nicht verstehen, wenn jemand solches Futter mit der Einstellung - ich kaufe das Billigste auch wenn ich eigentlich ohne Probleme ein paar Euro mehr ausgeben könnte - kauft. Hauptsache der Hund ist satt.

    1. In dem Futter ist alles, was der Hund braucht
    2. das sagt auch mein Tierarzt
    3. da steht ein "gut" oder "sehr gut" von Stiftung Warentest drauf
    4. haben wir immer schon so gemacht
    5. der Dackel meiner Oma ist damit 15 geworden
    6. es schmeckt ihm und er verträgt es
    7. mein Hund ist gesund

    Das sind die Argumente, oder habe ich was vergessen?
    zu
    1. es sind aber bestimmt auch Sachen drin, die er nicht braucht
    2. mein Tierarzt sagt was anderes
    3. hier muss man schauen, WAS wirklich getestet wurde. Ich kann sicher auch eine Tütensuppe mit Vitaminen & Co anreichern, so das alles drin ist, was der Mensch braucht. Ich finde den Apfel trotzdem besser, vor allem, wenn er aus dem eigenen Garten ist. Ist eine Einstellungssache!
    4. das ist ein Totschlagargument, obwohl ich weiß, dass das zu sagen ebenfalls eins ist ;)
    5. kann ich nicht nachprüfen, schon gar nicht, warum er so alt geworden ist, ob er noch älter hätte werden können, wie es ihm dabei ging etc.
    6. gutes Argument, für mich reicht das aber nicht
    7. kann ich auch nicht nachprüfen

    Für mich sind Punkt 1, 2, 3 und 6 ausschlaggebend für die Wahl des Futters. Vor allem 3 und 6. Hinzu kommt, dass mir die Herkunft des Fleisches wichtig ist. Also füttere ich was anderes.

    Wenn ein anderer Hundehalter nun denkt, ich würde ihn deshalb für einen schlechteren Hundehalter halten, dann ist das nicht mein Problem. Es sei ihm aber gesagt, dass das Futter nur ein Faktor von vielen ist, die die Hundehaltung ausmachen. Für mich nicht der Wichtigste!

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    Bei Tierheimhunden ist das nochmal ein ganz anderes Thema wie ich finde. Ich bewundere Menschen, die dazu den Mut haben.

    Das ist kein anderes Thema, weil viele unserer Hunde eben Tierheimhunde sind. Es sind trotzdem nur Hunde - und wenn sie so wie meine eine gute Kommunikationsfähigkeit haben (und das haben die meisten), dann kann man natürlich auch viel körpersprachlich machen. Aber vielleicht nicht alles. Ich wüsste nicht, wie ich Resa körpersprachlich davon abhalten sollte, den Kackhaufen im Gebüsch fressen zu wollen.
    Bei den anderen dreien ging es wie gesagt auch ohne Leckerlis (und das waren auch Tierheimhunde), aber bei den beiden irgendwie nicht. Vielleicht sind die auch mehr "Jagdhund" als die anderen.

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    Hundetypen können sehr unterschiedlich sein, ich hab ja hier beispielsweise sehr unterschiedliche Hunde sitzen und bei jedem gibt es andere Verstärker.

    Das ist einfach so.

    Das hat mit Rasse, Charakter, Aufzucht bzw. bisheriger Lernerfahrung zu tun.

    Genau das wollte ich auch sagen.

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    Naja, also, in der Hundeschule habe ich gelenrt, dass tiefe Bindung eben nur durch die natürliche Kommunikation mit dem Hund entstehen kann. [...] aber Leckerlis sind für mich keine natürlichen Kommunikationswege.

    O.K. Das kann ich nachvollziehen. Ich würde aber das Arbeiten mit Leckerlis nicht darauf reduzieren. Ich behaupte jetzt mal, dass ich mit meinen Hunden körpersprachlich gut kommunizieren kann, zumal ich Hunde habe, die darauf supergut reagieren. Wenn die mir auf Arbeit hinterherlatschen wollen, aber im Zimmer bleiben sollen, reicht es schon, wenn ich mich kurz zu ihnen drehe, bevor ich gehe (naja, Resa kommt trotzdem dreimal hinterher, aber das ist ´ne andere Sache ;) ). Wenn wir aber draußen unterwegs sind und es riecht im Gebüsch toll, dann muss ich schon mit besseren Argumenten kommen. Kann sein, dass die Bindung in dem Moment nicht groß genug ist, aber meine Hunde haben den Großteil ihres Lebens im Tierheim verbracht, und Resa war vermutlich eine Weile allein unterwegs.
    Mein Ziel ist es, dass wir entspannt spazierengehen können. Die Bindung ist groß genug, dass sie darauf bedacht sind, nicht verloren zu gehen. Aber im Gebüsch gucken gehen kann man ja trotzdem mal. Wenn ich pfeife, kommen sie angerannt und bekommen ein Leckerli. Und weiter geht´s. Also ist für uns alles gut!

    Bei meinen ersten drei Hunden habe ich übrigens auch nie Leckerlis gebraucht. Wer weiß, vielleicht hätte ich da ähnlich wie du geschrieben.

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    Es ist einfacherer und vielleicht auch schneller Zielführender, dem Hund, wenn er etwas gut gemacht hat, Hundeschokolade zu geben als Zerrspiele zu machen, mit ihm ein bisschen zu raufen (meiner steht da total drauf), um die Wette zu rennen oder mit ihm zusammen Schwimmen zu gehen. Wo er sein kann, wie er ist. Aber für mich persönlich ist das nichts.

    Ich habe dir das schon mal geschrieben: Nicht alle Hunde stehen auf Zerrspiele, raufen, um die Wette rennen oder schwimmen. Aber vielleicht stehen sie auf Leckerlis.
    Gemeinsamkeit ist bei uns zusammen spazierengehen und kuscheln (letzteres Zuhause und nicht zu Erziehungszwecken). Und überhaupt einfach viel zusammen zu sein.

    Bei weitem nicht jeder Hund widersetzt sich, viele fügen sich in ihr Schicksal. Nicht jeder Hundehalter kann die Signale verstehen, die sein Hund aussendet. Wenn es so wäre, dass der Hund eine Wahl hat, bräuchte man doch keine zweifelhaften Erziehungsmittel abzulehnen. Wie soll sich ein Hund gegen ein Stachelhalsband oder einen Teletakter wehren? Oder dagegen, angekettet oder weggesperrt zu werden? Oder nur Katzenfutter zu bekommen?
    Und wenn der Hund sich wehrt, wird ihm das selten zugute kommen, sondern eher mit noch mehr Gewalt beantwortet werden. Aber die meisten Hunde sind doch irgendwie Opferlämmer, die ihren Leuten ausgeliefert sind. Glücklicherweise ist das in der Regel nicht so dramatisch.
    Also muss man doch schon drüber sprechen, was im grünen Bereich ist und was nicht. Dass da die Meinungen auseinander gehen, ist klar. Ich lerne jedenfalls schon einiges dazu, wenn ich die Beiträge anderer lese.

    Wenn 99% schreiben, dass dies und jenes aus den und den Gründen unbedingt abzulehnen sei, und 1% schreibt "Ich finde das aber super, haben wir schon immer so gemacht", dann sagt es ja schon was über die Sache aus.

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    Jeder kann/soll/darf/muss seine Hunde & Kinder so Erziehen wie er es möchte und ethisch und sozial vertreten kann.

    Najaaaa, alles sollte wohl nicht erlaubt sein, oder?

    Ein 2-jähriger kann sich übrigens noch nicht in andere hineinversetzen, soweit ich mich erinnere (müsste nochmal nachlesen). Also ist es sinnlos, was du da machst.

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    Denkst du das auch noch, wenn es sich um den ersten Hund handelt?:/


    Naja, mein erster Hund war 10 Jahre alt, als ich sie bekam. Also muss ich damals schon irgendwie so gedacht haben. :???:

    Worum genau geht es denn bei diesem Hund?