Zitat
Was mich interessiert: viele schreiben, sie lassen ihre Hunde da warten, wo sie sie sehen können.
Schaut Ihr permanent zu Eurem Hund oder auch mal zur Verkäuferin/den Waren ?
Wärt Ihr schneller aus dem Laden heraus bei Eurem Hund als jemand, der es auf ihn abgesehen hat und mit ihm in ein mit Fahrer und offener Tür wartendes Auto springt und davonrauscht ?
Denn genau das ist doch schon vielen Leuten passiert.
Auch auf Hundewiesen, wo die Halter ein Stückchen weiter weg standen.
Und sogar, wenn man seinen Hund an der Leine führt, hat es schon so einen blitzschnellen Diebstahl gegeben.
Da hat man vermutlich noch eine gewisse Chance.
Wenn man ein paar Meter weg ist, m.E. nicht mehr, denn selbst bei sehr geringer Reaktionszeit ist man selten schnell genug - diese Leute sind darauf trainiert, sogar jeden Moment der Ablenkung zu nutzen und blitzschnell zuzugreifen.
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Es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeiten. Dass etwas in dem Bruchteil einer Sekunde passiert ist wesentlich unwahrscheinlicher als dass es in einer halben Stunde passiert. Man kann ja nicht permanent ängstlich durch die Straßen laufen, und das, was du beschreibst, ist nach ohnehin sehr unwahrscheinlich. Wenn jemand mich nun nicht traut, seinen Hund unangeleint laufen zu lassen, weil jemand aus einem Auto springen und ich sich greifen könnte, dann sollte er dringend an sich arbeiten. So etwas nennt man "katastrophisierende Gedanken", die mir zugegebenermaßen nicht unbekannt sind, denn ein wenig neige ich auch dazu. Aber man darf ihnen nicht zu viel Raum geben, sondern sollte sie als solche erkennen.
Wenn man einen Hund über längere Zeit unbeaufsichtigt irgendwo anbindet, dann wird in den meisten Fällen auch nichts passieren. Aber dass jemand den Hund füttert, mitnimmt (manche denken ja auch, sie müssten dem Hund helfen) oder er von einem anderen Hund bedrängt wird und sich nicht entziehen kann etc. ist nicht so unwahrscheinlich.
Allerdings wird jeder andere Grenzen dafür haben, was Katastrophisierungen und was berechtigte Ängste sind. Das hängt von vielen Faktoren (Charakter, individuelle Erfahrungen, Erziehung etc.) ab, und daher sind solche Threads ganz interessant! Denn wenn 90% der Leute sagen, sie würden ihren Hund nicht vorm Supermarkt anbinden und nur 10% da entweder völlig unerschrocken sind oder so extrem, dass sie ihn nicht mal mit Blickkontakt vorm Bäcker lassen würden, dann zeigt das ja schon, dass es nicht völlig überzogen ist, wenn man es nicht macht.
Es sei denn, wir sind alle gestört. 
Abgesehen davon fühlen zumindest meine Hunde sich in solchen Situationen sehr unwohl. Ich sehe das daran, dass Ylvi schon bockt, wenn sie merkt, dass es Richtung Bäcker geht. Sicherlich wäre es Gewöhnungssache, aber das würde ja bedeuten, dass die Hunde mir vertrauen, und umso schlimmer wäre es, wenn dann etwas passieren würde und ich bin nicht da, um einzugreifen.
Mag sein, dass das auch schon wieder in Richtung "Katastrophisierung" geht, aber ein Jurist würde es bei einer gewissen Zeit, die ein Hund unbeaufsichtigt ist, bestimmt schon als fahrlässig bezeichnen, wenn etwas passieren würde.