Ich habe es so verstanden, dass es darum geht, dass doch erstaunlich viele Menschen einfach einem Fremden einen Hund abkaufen würden, ohne nachzufragen, was das überhaupt für ein Hund ist, geschweige denn darüber nachzudenken, ob der Hund zu einem passt.
Mir ist das auch passiert, mir wollte auf einem Bahnhof mal eine Frau mal Fricka abkaufen, für ihren Enkelsohn. 70 Euro hat sie mir geboten, wenn ich mich recht entsinne. Das war mir dann doch zu wenig.
Und mir wurde bei der Suche nach meinem ersten Hund von einem jungen English-Setter-Rüden abgeraten. Ich weiß gar nicht, wieso, der war total hübsch und bestimmt auch total lieb! Und ich bin der Abraterin auch unendlich dankbar!
Ach, wir können auch gerne das Thema erstmal abhaken und wieder über Bora oder xyz sinnieren. Da ich meine Antwort aber schon geschrieben habe, schicke ich sie noch ab.
Zitat
Was 'dein' verein macht und wie er die Hunde beschreibt und auf Pflegestellen zwischen-parkt finde ich absolut super.
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Aber es gibt so zwei, drei, mit denen ich mich mal zusammentue. Muss ich ja (ist aber auch in gut), als Privatperson darf ich ja gar keine Hunde vermitteln. Wahrscheinlich meinst du einen davon. Ich unterstütze ein Tierheim in Norditalien, das wiederum manchmal die Ärmsten der Armen aus dem Süden aufnimmt. Die sind quasi wie eine Pflegestelle. Und da bin ich glücklich, wenn ein Hund in Italien vermittelt wird.
Den Vergleich mit den Auslandsadoptionen von Kindern finde ich ein bisschen schwierig, weil es da um ganz andere Summen geht (dementsprechend ist auch die kriminelle Energie in dem Bereich viel größer) und zum Teil auch die Eltern unter Druck gesetzt werden bzw. ihre Kinder aus einer sozialen Not heraus abgeben müssen. Oder sogar die Kinder entführt werden, was ja die übelste Form von Menschenhandel ist, vor allem wenn es für die Kinder noch weitaus schlimmere Bestimmungsorte gibt als ausländische Familien. Da tue ich mich mit einem Vergleich ehrlich gesagt sehr schwer, zumal ich solche kriminiellen Aktivitäten aus dem Tierheimhundebereich nicht kenne (heißt natürlich nicht, dass es das nicht gibt). Du bekommst für einen jungen und (scheinbar) gesunden Hund vielleicht 350 Euro, musst ihn aber mindestens impfen, chippen, mit einem Pass versorgen und nach Deutschland bringen. Durch die Traces und den Paragraph 11 etc. kann man das nicht mal eben so machen. Sicher gibt es gerade bei Welpen eher mal nicht ganz astreine bis betrügerische Aktivitäten, deshalb sage ich ja, man soll eher ältere Tiere adoptieren.
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Schlechte oder suboptimale Vermittlungen finde ich natürlich auch ganz grausig, aber erstens ist es auch nicht so ganz einfach, wie man sich das so vorstellt und zweitens wird hier manchmal auch nur die halbe Wahrheit geschrieben - und überhaupt sind natürlich immer die anderen Schuld.
Mit schlimmen Bilder zu "werben" finde ich auch nicht richtig, es sei denn, es dient aufklärerischen Zwecken. Aber auch da würde ich vor schlimmen Bildern warnen und die Leute nicht zwangsbeglücken. Ich persönlich mag allzu rührselige, mitleidheischende und vor allem unsachliche Texte auch nicht, aber manchmal-oft- sind die Geschichten auch einfach zum Heulen. Ist halt Geschmackssache, ich schreibe manchen bestimmt auch zu rührselig. Aber sachlich muss es eben auf jeden Fall sein.
Ja, zwischen Theorie und Praxis liegen leider manchmal Welten...
Doch klar, verstehe ich. In diesem Spannungsfeld bewegt man sich halt bei fast jedem außerstaatlichen Engagement. Du weißt ja, ich bin Lesepatin. Um es auf das andere Themenfeld zu münzen: für "meine" Lesekinder weiß ich und sehe ich die direkten Folgen meines Ehrenamtes, und das treibt an. Andererseits: manchmal habe ich Zweifel, ob es wirklich gut ist, das Vakuum, das der Staat hinterlässt ("nicht genug Leseunterricht für alle Kinder") mit Ehrenamtlichen aufzufüllen (die manchmal auch mit zweifelhaften Ambitionen, wie Suche nach Selbstbestätigung und Nähe durch Kinder antreten). Wir erlauben damit ja dem Staat den Rückzug, indem wir "einspringen". Andererseits: macht man das nicht, ändert sich die Situation? Vermutlich nicht. Der Spagat bleibt aber.
Ich fänd´s gut, wenn wir alle für unser Engagement Geld bekämen.
Ja, das ist schon irgendwie so, aber die Welt wäre ohne Ehrenamt doch deutlich ärmer. Vielleicht machen´s die Kinder später ja besser, weil wir ihnen auf den Weg geholfen haben. Da haben wir doch eine Legitimation.
Mir ist was Italien angeht aber sehr wichtig klarzustellen, dass den Verantwortlichen dort keinerlei Probleme abgenommen werden, indem man einige Hunde ins Ausland vermittelt. Im Gegenteil, man macht ihnen Probleme. Oder zumindest das Leben unbequem...
Und wenn es ganz bald gar keine Tierschutzhunde mehr gibt, weil wir alle alles richtig machen, dann bekomme ich ein Problem... dann muss ich ja einen Welpen nehmen!