Beiträge von Fusselnase

    na, man hört ja immer wieder das man das mit den Auslandshunde besser sein lassen soll. warum genau?

    Ach so, du meinst, was die Argumente gegen Auslandshunde sind. Hm, ich glaube, das häufigste ist, dass diese Hunde gestört und traumatisiert sind und sich hier nicht wohl fühlen.
    Manche haben auch Angst vor eingeschleppten Krankheiten und/oder verwechseln Tierschutzhunde mit Vermehrerhunden (das passiert öfter als man denkt!).
    Oder eben, dass die Hunde extra für den Verkauf ins Ausland produziert und als Tierschutzhunde deklariert werden.

    Das sind die gängigsten Vorurteile (Argumente kann ich das gar nicht nennen), aber bestimmt habe ich noch was vergessen. Hinzu kommt das übliche "wir haben hier doch genug Tiere in den Heimen", aber das richtet sich ja nicht direkt gegen Auslandshunde.

    Ich kenne die Situation in Italien sehr gut, und da von einigen Personen bewusst Gerüchte gestreut - und mir selbst wurde schon gesagt: Lieber schläfern wir die Hunde ein, als dass wir sie den Nazis geben.
    Und auch die "gemäßigteren" Stimmen sind überzeugt davon, dass die Hunde gewinnbringend weiterverkauft werden, in Versuchslaboren landen, sogar von Bordellen habe ich schon gelesen.
    Insofern...
    Leider hören viele Menschen auf die Gerüchte, das ist in diesen Ländern nicht anders als in Deutschland.

    Das Bewusstsein für Tierschutz wird immer grösser im Süden, wenn jetzt kein Hund mehr ins Ausland geht, dann würde das Problem grösser und grösser werden und dann könnte sich viel mehr verändern.

    Nein. So funktioniert das leider nicht, hat es noch nie. Wenn wir die Hunde nicht nehmen, werden - je nach Land - mehr getötet oder mehr gewinnbringend aufbewahrt.

    Das Labor müsste sich Gedanken machen wohin mit den Hunden, kämen sie auf die Idee die Hunde zu töten, dann sofort an die Öffentlichkeit.

    Der Unterschied ist, dass hier das Töten von jungen und gesunden Hunden einen Aufschrei verursacht. In anderen Ländern eher weniger.
    Abgesehen davon bin ich ziemlich sicher, dass auch jetzt etliche Versuchshunde wie auch andere Tiere getötet werden.

    Deine Argumente überzeugen mich nicht, vielleicht auch, weil ich mit ein paar Leuten bekannt bin, die wirklich guten Tierschutz zusammen mit einheimischen Tierschützern zusammen betreiben. Das kann sehr fruchtbar für alle Seiten sein.

    Aber bitte nicht von Deutschen , sondern von Menschen vor Ort.

    Und was sagen diese Menschen allzu oft? Bitte helft uns, wir schaffen das nicht allein!
    Immerhin sind das in der Regel auch EU-Länder, und so manches wird auch über EU-Gelder finanziert.

    Man kann übrigens auch in einem anderen Land aktiven Tierschutz betreiben, ohne mit dem Finger auf die komplette einheimische Bevölkerung zu zeigen. Es gibt genügend Tierschutzvereine, die das in freundlicher Zusammenarbeit mit Tierschützern und auch Politikern vor Ort tun.

    Nimmt man einen Hund aus dem Land und das passiert zu tausenden, verwässert man das Problem und es Besteht länger.

    Das ist eine seltsame Argumentation. Einerseits heißt es immer, man könne die Probleme nicht lösen, andererseits dass man denen damit ihr Problem abnimmt - was denn nun?

    Vielleicht verstehe ich dich falsch. Erklär mal genauer: Wie verwässert man damit das Problem in - sagen wir - Spanien, Italien und Ungarn?
    Welche Probleme würde sich wie lösen, wenn wir dies nicht täten? Wie war das, bevor Deutsche ihre Hände im Spiel hatten?

    Folgendes ist z.b. geschehen: grosse zeitungen im Süden berichteten, das Deutsche , hunde aus den Pareras holen und sie dann weiterverkaufen . das hat richtig böses blut gegeben.

    Und was stört diese Menschen so daran?

    edit: Ach, danke für eine ausführliche Antwort. Meine ich ernst!

    Ja, das ist der gleiche Vorwurf, aber ich meine eben speziell den Fakt (wie ich ihn wahrnehme), dass man beim Auslandshundebesitzer davon ausgeht, die Motivation für seinen Hundekauf sei es, einen entscheidenden Beitrag zum nachhaltigen Tierschutz zu leisten.
    Dabei will der vielleicht einfach nur einen passenden Hund haben und vielleicht gleichzeitig einer armen Socke helfen.

    jetzt versteh ich glaub ich. Vielleicht ist es wegen "fester Bilder", die die Leute im Kopf haben. Also Auslandshund = Straßenhund (Masse Hund). Tierheim = armer Hund (Individuum). Vielleicht spielt das mit eine Rolle?

    Das kann sein!


    Uff, ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig sein kann, einen Gedanken verständlich auszudrücken, ich habe mir wirklich Mühe gegeben und hätte schwören können, dass das ganz klar ist. Gut, dass ich kein Schriftsteller geworden bin.

    Was meinst Du damit?

    Was ich hier beschrieben habe: Warum immer Hunde vom Züchter?

    Ist in deinem Zitat etwas einfacher ausgedrückt, aber nur, weil ich das Gefühl habe, es nicht gut genug erklärt zu haben.

    Nochmal anders: Von jemandem, der einen Auslandshund aufnimmt, wird anscheinend erwartet, lieber nachhaltigen Tierschutz (z. B. vor Ort) zu unterstützen bzw. vorgeworfen, das nicht zu tun.
    Bei jemandem, der zum Züchter oder ins örtliche Tierheim geht, ist das aber nicht der Fall.
    Oder?

    Ich weiß nicht, wie ich´s besser erklären soll. Es richtet sich jedenfalls weder gegen die einen noch gegen die anderen, sondern nur gegen den Pauschalvorwurf: Man ändert aber nicht die Situation vor Ort, indem man einen Hund aus dem Ausland aufnimmt!

    Fusselnase: Ich hab dich schon verstanden und stimme dir auch zu. Ich meinte nur, weil von manchen Menschen kommt, dass jeder Hund vom Züchter den Platz für einen Tierschutzhund blockiert. Da du dich gut mit Auslandstierschutz auskennst, wollte ich dir einfach nur fragen, ob es theoretisch genug Hunde im Auslandstierschutz für die Durchschnittsfamilie gibt, sodass der Markt bedient werden kann.

    Ach so, entschuldige, ich habe es auf meinen Beitrag bezogen, der ja auf was ganz anderes abzielt.
    Hm, ich weiß nun nicht, wie viele Haushalte in Deutschland regelmäßig auf Hundesuche sind, daher kann ich dir die Frage nicht beantworten. Es gibt unzählige Hunde, und man kann schon den Eindruck bekommen, dass der Bedarf eines ganzen Landes locker gedeckt werden könnte. Also ich könnte es mir vorstellen. Aber das ist alles sehr theoretisch.
    Es will eben nicht jeder einen "gebrauchten" Hund. Ich würde da als Zuchthundbesitzer lieber ehrlich antworten als damit zu argumentieren, dass der Bedarf gar nicht gedeckt werden könnte, wenn alle zum Tierschutz gehen würden.
    Mein Hauptgrund für Auslandshunde ist z. B., dass die mir einfach besser gefallen als die meisten "deutschen" Hunde. Und einen Hund vom Züchter würde ich schon deshalb nicht nehmen wollen, weil ich keinen Welpen/Junghund will. Ich mit einem jungen Griffon - das wäre ein Bild für die Götter! :dead:
    Auch weil mir die Canilehunde leid tun oder die alten Hunde, die es im Tierheim besonders schwer haben, aber der einzige Grund ist das nicht!
    Die beiden Gründe fallen bei mir halt zusammen.

    Wegen dem Argument:
    Hunde vom Züchter nehmen die Plätze von den Tierheimhunden weg,
    ich denke nicht, dass der Tierschutz den Bedarf an unkomplizierten Familienbegleiter decken kann. Ich kann nur von unseren Tierheim reden, wie es jetzt z.B mit dem Auslandtierschutz aussieht, dazu kann Fusselnase mehr sagen.

    also ich gebe zu, ich rolle inzwischen mit den Augen, wenn ich mal wieder ungefragt unter die Nase gerieben bekomme, daß der Hund aus dem Ausland ist.
    Ich empfinde es zumindest hier in meinem Umfeld durchaus als Trend, weil manche Leute es eben wohl doch toll finden, als Gutmensch dazustehen. Und um so dramatischer die Geschichte des Hundes, um so toller.


    Darum ging es mir gar nicht. Es ist so schwierig, genau zu schreiben, was man meint. Es ging mir bei meiner Frage nur um den Vorwurf, dass Tierschutz vor Ort betrieben werden müsse und man damit, einen Hund aus dem Ausland zu holen, die Ursache nicht bekämpfen würde.

    Natürlich stimmt das, aber ich trenne eben "Hundevermittlung" und "nachhaltige Tierschutzarbeit", genau, wie das ein Zuchthundebesitzer tut, wenn er sich im Tierschutz engagiert.

    Wenn nun jemand sich tatsächlich damit brüstet, dass er ein toller Tierschützer sei, nur weil er einen Hund aus dem Ausland hat, dann könnte man ihm das tatsächlich vorhalten.
    Aber dieser Vorwurf kommt ja pauschal und eigentlich immer, wenn es um das Thema "Auslandshund aufnehmen" geht.
    Warum erwartet man etwas von Auslandshundebesitzern, was man z. B. von Zuchthundebesitzern nicht erwartet? Oder auch von Besitzern aus Hunde aus örtlichen Tierheimen. Da sagt ja auch kaum einer: Oh, das hilft den anderen Hunden aber nicht, dass du einen Hund aus dem Tierheim genommen hast.

    Die Frage, ob man einen Hund aus dem Ausland nehmen will und warum oder warum nicht, ist eine ganz andere!

    Ändert aber nichts daran, dass das Argument im Hinblick auf das, was ich geschrieben habe, nichts taugt!Denn du scheinst es ja auch so zu sehen, auch wenn du das nicht jedem auf die Nase binden musst. :smile:

    Ah, habe eben nochmal darüber nachgedacht und verstehe es jetzt, glaube ich. Du meinst, wenn jemand selbst wenn sich behauptet, dass er wer weiß was für eine tolle Leistung vollbracht hat.
    Ja, da hast du natürlich Recht.

    Sorry, bin heute etwas langsam im Denken (eigentlich immer).

    Nachtrag: Hat sich überschnitten! :gut: