Beiträge von Satoo

    Ich würde mit Abbruchsignal bzw. mit Körpersprache arbeiten und ihm so zeigen, dass ich in dieser Situation das Bellen absolut nicht wünsche.


    Kennt er denn schon ein Abbruchsignal? Wenn nein, erstmal in reizärmeren Situationen konditionieren und dann in den Bellsituationen damit arbeiten.

    Ja Satoo hat einen relativ ausgeprägten Schutztrieb, den es aber noch gilt, in die richtigen Bahnen zu lenken und ihn da souveräner zu machen.


    Meiner Meinung nach gibt es kaum Hunde, die überhaupt keinerlei Schutztrieb verfügen. Sobald ich eine Beziehung mit meinem Hund eingehe, wird sich gegenseitig Schutz gegeben, das gilt für alle sozialen Lebewesen von Ratte bis hin zu Elefant. Alles was der Sicherheit und der Verteidigung des Rudels bzw. der Lebensgemeinschaft dient, unterliegt dem Schutztrieb. Die Bandbreite reicht da vom Melden (was auch ängstliche , sich eher zurückziehenden Hunde machen) bis hin zum Stellen der Gefahr (eher der Wirkungskreis der selbstbewußten, nach vorne gehenden Hunde).


    Wie souverän der Schutztrieb ausgelebt wird, hängt von der Sozialisierung gegenüber Menschen/Tieren und der Gewöhnung an verschiedene Situationen ab. Je mehr Schutz ich von meinem Hund erwarte, umso mehr muss er gelernt haben, "Böses" von "Gutem" zu unterscheiden und er darf nicht pauschal alles melden, alles verbellen, alles angreifen, alles vertreiben wollen. Darüber hinaus muss für den Hund klar sein, wer im Endeffekt eher das Sagen hat: der Hundehalter. Ansonsten wird der Schutztrieb leicht unberechenbar und damit zum Risiko für alle Beteiligten. Zum Letzteren fallen für mich die von dir beschriebenen Situationen und ich würde da dringend dran arbeiten.

    Satoo ist ein cholerischer Sanguiniker, hat von beiden seine Anteile, wobei ich mich frage, was ist bei ihm wohl anerzogen bzw. durch Nicht-Erziehung sehr verstärkt worden, aber das Rätsel wird wohl immer ungelöst bleiben.

    Die innere Stimme, das Wichtigste überhaupt in meinen Augen. Inzwischen hab ich eins gelernt: nie ignorieren, einfach folgen und wenn das Gehirn noch so sagt "is Quatsch was der Bauch sagt".


    So Sachen passieren halt, ist ja auch nix Dramatisches passiert und zum Glück war die andere Hundehalterin eine von der vernünftigen Sorte.

    Keine Wünsche und Anforderungen heißt für mich bzw. uns: er muss nicht für irgendeinen Sport tauglich sein und wir haben keine bestimmten Vorstellungen, dass der Hund sich super mit anderen Hunden und mit allem und jedem verstehen muss. Dabei geht es um das Muss. Wir erarbeiten uns auch gerne neue Wege mit dem Hund, lernen gerne etwas dazu ... von daher muss der Hund nicht fertig sein oder genau nur so und so ausgebildet werden können, er muss keiner bestimmten Rasse angehören und er muss nicht bestimmte Dinge super toll finden.


    Aber das heißt nicht, dass er vom Charakter her nicht zu uns passen muss. Das sind für uns völlig verschiedene paar Schuhe. Der Blick ins andere Gesicht (sowohl ins Hunde- als auch ins Menschengesicht) und die Chemie muss stimmen. Wir würden nie blind im Internet einen Hund "bestellen", wir müssen ihn sehen und er uns. Das erste Aufeinanderzugehen und der Blick in die Augen sind entscheidend obs passt oder nicht. Dadurch schließen sich dann schon einige Sachen aus: Größe, Ängstlichkeit, Selbstbewußtsein, gesamtes Verhalten: passt das nicht, bleibt der Hund wo er ist.

    Zitat


    Und bei ner wirklichen Hatz kann ichs schon nachvollziehen, wobei ich da auch denke, Hund erschossen bevor Reh gerissen ist überzogen.


    Was ist eigentlich so schwer daran, sich zu merken, dass eine Hatz für ein Reh tödlich enden kann? Rehe sind Sprinter und Hunde Langläufer, wenn einem Reh die Flucht nicht in kurzer Zeit gelingt und der Hund immer noch hinterher ist, macht das Reh schlappt und stirbt. Ein Hund muss nicht reißen, um ein Reh zu töten!


    Und zum Spur nachsetzen: was ist wohl am Ende der Spur? Hm, wahrscheinlich das dazu passende Tier. Und wer holt wohl an Abstand auf, wenn er im Galopp der Spur nachgeht? Achja richtig unser Hund. Und was passiert dann? Ach ja, das Reh wird gehetzt und wir sind wieder beim oben Geschriebenen.


    Und wenn ich natürliches Verhalten zulassen möchte, kann ich logischer Weise sämtliche Erziehung einstellen, denn Hunde zeigen ja nur ihr natürliches Verhalten und damit ist alles okay, was sie im Zusammenleben zeigen. Also wozu der ganze "Erziehungsstress" und lassen wir sie doch einfach alles machen.

    Es geht ja nicht nur um das direkte Verletzen. Rehe sind keine Langstreckenläufer und damit durch Hetzen schon gefährdet, erst recht im Winter, wenn ihr Stoffwechsel auf Minimum runter gefahren ist. Und wo gehetzte Rehe hinlaufen ist auch fraglich, denn die sehen keine Autos und keine Straßen mehr.


    In dem Fall geht es zwar gut aus, aber dass da kein Unglück passiert ist, war wohl eher Glück:
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    Meiner Meinung nach wird noch viel zu wenig geschossen, obwohl sie dürften. Ja ich weiß, ich mache mir keine Freunde damit. Aber die Natur besteht nicht nur aus dem einen Menschen mit seinem Hund, da gehört noch viel mehr dazu und das gehört zuverlässig vor Schaden geschützt, den auch mein Hund anrichten kann. Es geht mir dabei jetzt nicht um diejenigen, denen der Hund mal abzwitschert, das kann jedem passieren, selbst wenn der Hund an der Leine ist, kann diese mal reißen. Sondern es geht mir um Leute, wie hier im Dorf, die sagen: och ein gesundes Reh kriegt er eh nicht, also lass ich ihn mal hetzen. Diese Sorglosigkeit und Respektlosigkeit vor anderen Lebewesen bringt mich echt in Wallung.

    Hier ist das relativ häufig, dass die Hofhunde ohne Besitzer rumrennen. Interessiert mich ehrlich gesagt nicht mehr großartig, es sei denn es ist ein mir fremder Hund, dann wird auf dem Amt Bescheid gegeben und die kümmern sich um den Rest.

    Wow, bei 12 Jahren würde ich in der Tat eher auf was gesundheitliches tippen: nachlassende Sinnesorgane, Demenz, irgendetwas was sie gut versteckt (gibt da ja wahrlich Experten unter den Hunden, zum Leidwesen der Besitzer) - die Bandbreite ist ja riesig und vieles wird im normalen Check gar nicht abgecheckt, wenn keine Anhaltspunkte vorliegen.

    Vielleicht "einfach" Alterserscheinungen, wenn sie vor ein paar Jahren schon 7 war, liegt das für mich ehrlich gesagt auf der Hand? Dann ist eher medikamentös als durch Training was zu erreichen.


    Schmerzen sind für mich in dem höheren Alter auch nicht ausgeschlossen, was ja zu den Problemen führen kann.