Es gibt hier verschiedene Situationen, die wir auch unterschiedlich händeln.
Besuch wird überhaupt nicht begrüßt, dazu hat er sich auf Befehl auf seinem Teppich aufzuhalten und den auch erst zu verlassen, wenn wir das sagen. Man weiß nie, wenn Fremde kommen, ob die nicht Angst haben - also kein Kontakt. Kommen Familienangehörige, dann kommen die meist in Gruppen - ist eine Überforderung von Satoo, also hat er sich erst zu nähern, wenn Ruhe eingekehrt ist.
Benutzen wir den Schlüssel, kann er ruhig an der Türe stehen, darf dabei aber nicht hochfahren. Es gibt kein Gejaule, Rumgehampel oder dergleichen. Sind wir vollbeladen, hat er sich aus dem Weg zu bewegen, ansonsten gibts nur Chaos. Ruhige Begrüßung mit Streicheln folgt dann nach Abstellen der Taschen. Die Nase sollte aus den Taschen gehalten werden. In solchen Situationen kommt es auch häufig vor, dass Satoo tief gepennt hat und gar nicht mitbekommt, wenn wir nach Hause kommen.
Ist von uns nur einer unterwegs zum Einkaufen im Dorf und wir wollen, dass Satoo uns ruhig stürmisch begrüßt, schellen wir in bestimmter Weise an. So weiß der Partner Bescheid, öffnet die Wohnungstür und lässt Satoo in die Zwischenetage runter stürmen. Das geht allerdings nur, weil wir die Treppe allein benutzen und man oben hören kann, wenn man auf den Stufen unterwegs ist. Satoo trägt dann auch ein Teil nach oben, gibt das oben ab und das wars. Wenn die Gassirunde allein gemacht wird, geht das umgekehrt. Derjenige, der mit Satoo unterwegs ist, klingelt an, schickt Satoo unten vor und oben wird dann ruhig mit Streicheln begrüßt.
Vor- und Nachteile von solchen Ritualen hängt eng damit zusammen, wie ich es dem Hund verkaufe, wann etwas erwünscht ist. Der Hund sollte auch prinzipiell nicht zu hoch fahren, sondern eher ruhig begrüßen. Nachteile von zu fest gezurrten Ritualen und zu hohem Erregungslevel: wehe es tritt eine Ausnahme ein und der Hund kann es nicht wissen. Du hast zum Beispiel ein Abendkleid an (trägst ansonsten nur widerstandsfähige Jeans und T-Shirts), dazu ne feine Strumpfhose und ne tolle Jacke und jetzt begrüßt dich dein völlig abgedrehter, ausflippender Hund mit Hochspringen, Kratzen und ähnlichem: deine wertvollen Klamotten kannste in die Tonne kloppen.
Oder du kommst vollgepackt mit zig Taschen vom Einkaufen zurück, der Hund wuselt um dich rum, macht dir keinen Platz und schlussendlich fällste mehr oder weniger über ihn. Was mit empfindlichen Obst und den Eier passiert, kann sich wohl jeder vorstellen.
Der Hund darf zur Begrüßung immer in deiner Tasche nachschauen, was drin ist ... woher soll er wissen, dass er das bei Besuch nicht darf.
Das Ignorieren hat den Vorteil, dass der Hund lernt: jaulen, bellen, kratzen wird nicht durch mehr Aufmerksamkeit belohnt. Einige Hunde würden dadurch das Alleinbleiben nicht gut verkraften bzw. lernen. Andere Hunde sind ständig in Lauerstellung, wann jemand wieder nach Hause kommt, sind also im Dauerstress - denen würde ich auch zu Ignorieren raten, dadurch fällt die Erwartungshaltung nämlich ein ganzes Stück weg.