Hey
ZitatHabt ihr euch da nicht verkeilt, was die negative Verstärkung angeht.
Negative Verstärkung + positive Strafe hängen oft zusammen, da sie sich prima ergänzen. Ich würge den Hund am Halsband und entspanne dann, wennd er Hund das "Richtige" tut. Klassisches Beispiel. Ich erschaffe den unangenehmen Reiz und belohne den Hund mit der Wegnahme. Genau dann ist negative Verstärkung problematisch.
Gehe ich mit dem Hund spazieren und merke, dass meinem Hund etwa sunangenehm ist (sowas passiert einfach) und lasse ihn dann ausweichen, verstärke ich auch negativ. Man kann sie nicht vermeiden und sie ist auch völlig in Ordnung, solange man nicht bewusst vorher einen Aversivreiz setzt. Meiner Meinung nach.
Das ist einer der Haupt-Denkfehler der gemacht wird.
Denn ein „aversiver Reiz“ ist per se noch lange keine Strafe.
Selbst wenn der Hundehalter bewusst dem Hund diesen „aversiven Reiz“ zufügt (erschafft), ist der Prozess und das daraus folgende Ergebnis eine „negative Verstärkung“.
Hier bei der Hundeerziehung/Hundeausbildung ist der Hundetrainer/Hundehalter der Verursacher des „aversiven Reizes“, da der Hund oder auch Mensch, ohne diesen Stimulus nicht das Lernen könnte/würde, was er ja lernen soll.
Letztlich geht es hier um den Lernprozess, der sich im Labor vielleichter unter kontrollierten Bedingungen, ohne störenden äußeren Einflüssen, beobachten und erkennen lässt.
Diesen Lernprozess muss man immer von dem aus betrachten, der etwas dabei lernen soll, z. B. bei der „negativen Verstärkung“, soll der Hund zeigen, was er gelernt hat und nicht der Hundetrainer oder Hundehalter.
Dazu muss man sich einmal vergegenwärtigen, wie Skinner bei diesen Experimenten über „negative Verstärkung“ vorgegangen ist.
Die Skinner-Box dient nur dazu das die Ratte (Versuchstier) etwas ohne den direkten Einfluss des Menschen, ganz alleine lernt.
Die Skinner-Box ein kleiner Metallkäfig mit einem Hebel an einer der Wände und Metallboden, der unter stromgestellt wird nach einem Zeitplan, ganz automatisch, der Versuchsleiter muss dafür nicht sichtbar oder anwesend sein.
Nun muss die Ratte zuerst herausfinden, meist über Versuch und Irrtums-Lernen, das sie den Hebel an der Wand drücken muss, damit der Stromstoß den sie bekommt, dann sofort auf hört.
Sowie die Ratte also weiß, gelernt hat, wie sie den Stromstoß (aversiver Reiz) beenden kann, wird sie immer sofort den Hebel (Verstärkung) drücken, das ist die „negative Verstärkung“, als Ganzes.
Bei der Hundeerziehung/Hundeausbildung muss jemand diesen „aversiven/unangenehmen Reiz“ ersetzen oder übernehmen, das ist der Hundetrainer oder Hundehalter, ohne diesen kann nichts gelernt werden.
Mit anderen Worten, der Hundetrainer/Hundehalter unterstützt den „aversiven Reiz“, ohne den ein Lernen, über „negative Verstärkung“ sonst gar nicht stattfinden, kann/würde.
Noch einmal, der „aversive Reiz“ ist hier nicht als Strafe zu sehen, da Strafe ein Verhalten beenden oder möglichst abstellen soll, Verstärker dagegen sollen das Verhalten steigern.
Verstärken ist das Gegenteil von Strafen.
Erfahrung speist die Intuition (B. Greene).