Hey
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Es ist schon so: 1. speist Erfahrung die Intuition (einfacher und ungefähr nennt man das auch "gesunder Menschenverstand") und 2. kann man Intuition sehr wohl bis zu einem gewissen Grade lernen. Dazu frag die Yoga- und Meditationslehrer. Aber das bedingt, dass man sich mit sich selbst auseinander setzt, in sich spürt und hört, um in einer Situation richtig zu handeln. Das meine ich nicht esoterisch, sondern das ist etwas, was in den letzten Jahren eigentlich normal geworden ist. Ich kenne auch Trainer, die so arbeiten und das sind mir die Liebsten.
Hirnforscher unterscheiden das rein spontane Bauchgefühl von der Intuition die Erfahrungswissen aufarbeitet, welches über Jahre hinweg gespeichert wurde.
Intuition funktioniert ohne das man dazu in sich hineinhorchen muss, sonst wäre es keine Intuition.
Nur hat halt jeder von uns in einem bestimmten Umfang Erziehung genossen.
Der unbewusste Teil unserer Erfahrungen, der die Grundlage der Intuition abbildet, beginnt weit vor dem bewussten reflektierbaren Erfahrungs-Lernen.
Niemand entscheidet nur intuitiv (unbewusstes Wissen), immer ist auch der bewusste Wissensanteil in unterschiedlicher Gewichtung daran beteiligt.
Das Bauchgefühl ist nur Fühlen, aber kein wirkliches Wissen, dass aber unsere Entscheidungen mit beeinflussen und motivieren kann.
Deshalb sind nicht immer Intuition, oder das spontane Bauchgefühl, die besseren Wegbereiter zur Handlungsentscheidung.
Was wir nicht vergessen dürfen ist, dass beim Umsetzen, von zum Beispiel aus Büchern gegebene Erziehungs-/Ausbildungs-Anleitungen, nicht immer 1 zu 1 vom Hundehalter, dem Schüler in diesem Fall, einfach umgesetzt werden können.
Wir haben es mit zwei Lebewesen zutun, dem Hundehalter und dem Hund, die koordiniert handeln müssen.
Es ist vergleichbar mit dem Autofahren Lernen, jeder Handgriff muss erst einmal mehr oder weniger bewusst ausgeführt werden, der die volle Konzentration erfordert.
Nur dass wir mit dem Auto einen leblosen Gegenstand kontrollieren, der kein Eigenleben hat, auf den wir uns voll konzentrieren können.
Nehmen wir dagegen den ungeübten Hundehalter und den Hund, dann wissen wir, wie schwierig es ist, wenn der Hundehalter zwei Aufgaben gleichzeitig bewältigen soll, er aber nur in der Lage ist, eine Aufgabe zu bewältigen.
Beispielsweise glänzen die Hundetrainer, indem sie den Hund eines ungeübten Hundehalters nehmen und auf einmal funktioniert die Übung, der Hund läuft mit als hätte er noch nie was anderes gemacht.
Ein Wunder nein sicherlich nicht, denn Übung macht bekanntlich den Meister, wie es schön heißt, da er sich voll und ganz auf den Hund konzentrieren kann.
Denken wir ans Autofahren, der geübte Fahrer kann sich unterhalten an andere Dinge denken, denn das Autofahren ist zur Rutine geworden, da das Ganze automatisch, ohne darüber nachzudenken abläuft.
Ein Charakteristikum der Konditionierung ist, das wir es mit Bewegungslernen zutun haben. Kann die Konditionierung optimal umgesetzt werden, können wir einen hohen Grad an Automatisierung erreichen.
Gewollt oder ungewollt bleibt dann die Frage.
Wo könnte der Knackpunkt liegen?
Kurze Erklärungen würden dem komplexen Thema nicht gerecht.
Also nur einige „Stichworte“:
Die Gefahr einen „durchunddurchkonditionierten“ Hund zu bekommen.
Die Gefahr einen sehr „unselbstständigen“ Hund zu bekommen.
Die Gefahr einen sehr „verunsicherten“ Hund zu bekommen.
Die Gefahr den Hund immer „führen“ zu müssen.
Die Gefahr einen immer „fragenden“ Hund zu bekommen usw.
Das müsste alles noch mit Inhalt gefüllt werden.
Denkende lernen aus dem Fehlenden nachhaltiger (M. Heidegger).