Hey
Zitat
Keiner hat das behauptet, dass es den IMMER dominanten Hund gibt. Hier war die Rede von MEISTENS.
Und man kann noch weiter differenzieren: es gibt Hunde, die nur Hunden gegenüber dominant auftreten (im Grossen und Ganzen) und Menschen gegenüber submissiv sind oder gleichgültig. Dennoch haben diese dann eben IMMER ein gewisses Statusbewusstsein gegenüber den Lebewesen, gegenüber denen sie sich dominant zeigen. Das schliesst nicht aus - ganz im Gegenteil - dass sie zufrieden sein können, wenn sie dann endlich "ihren Meister gefunden haben". Dennoch werden sie gegenüber anderen weiter ihren Status austesten und durchzusetzen versuchen.
Erstens gehe ich bei der Bezeichnung von „dominant“ davon aus das wir über intraartliches Verhalten sprechen und nicht in Bezug zum Menschen.
Zweitens habe ich in der Antwort an Liv geschrieben, was unter der Beschreibung der Dominanz verstanden werden kann, und möchte mich daher nicht wiederholen, da das auch hierauf anwendbar ist.
Zitat
Man wird einen hauptsächlich dominant agierenden Hund seine Dominanz nicht wegerziehen können, man kann sie nur kultivieren, im Snne von sozial kompatibel machen. Das nennt man dann Souveränität. Ausser, man wendet Stachler, Elektroschock oder sonstige brachiale Mittel an, um ihn zu brechen bzw. in die Angst vor Strafe zu treiben. Soll aber der Hund gesund bleiben, wird er dominant bleiben. Das sagt einem eigentlich schon der gesunde Menschenverstand.
Das ist ein Widerspruch in sich.
Warum?
Ein Hund ist nur, solange dominant solange er dominant ist.
Zeigt er keine Dominanz mehr, dann ist er auch nicht mehr dominant, die Gründe dafür sind letztlich nebensächlich.
Leider ist Souveränität auch nur ein sehr schwammiger Begriff ohne wirkliche Bedeutung, man kann ihn auf alles und nichts anwenden.
Da wird ganz schnell aus einem schlafmützigen ruhigen Hund, mal kurzerhand ein ach so souveräner Hund usw. Das sind so nichts sagende Plattitüden ohne Gehalt und Nährwert.
Das ist auch so eine merkwürdige Entwicklung hin zu dem von mir angesprochenen Extremen. Dass Hunde sich ganz freiwillig dominieren lassen, das immer und überall ohne Gewalt.
Das ist auch Unsinn.
Dominanzbeziehungen haben ganz unterschiedliche Ursachen und haben sich evolutiv aus dem natürlichen Konkurrenzverhalten um unterschiedlichste Ressourcen entwickelt.
So können die Ressourcen freiwillig gewährt, aber auch über Gewalt genommen werden.
Eines der Bekanntesten Beispiele ist die Hirschbrunft um die Monopolisierung von Weibchen. Die als Kommentkampf und/oder auch im Ernstkampf mit Verletzungen bis hin zum Tod ausgetragen werden.
Ich weiß, Hirsche sind keine Hunde, zeigt aber ein allgemeines Prinzip auf.
Auch Hunde und gerade Hunde können um die Ressource der Fortpflanzung kämpfen, was schon oft belegt wurde.
Was sagt uns das?
Wenn wir über Dominanzbeziehungen reden, müssen wir möglichst die aktuellen Situationen und Bedingungen mit einbeziehen.
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Zitat
Die Definition steht zwar fest, ist aber dennoch hinterfragenswürdig und für meine Begriffe auch dürftig/unvollständig.
Denn wie das Beispiel von Schopenhauer zeigt, hakt die Definition da aus.
Klaut der Hund das Leckerli seines Herrchens, wäre er laut Definition NICHT dominant. Bringt er den Halter dazu, ihm das Leckerli freiwillig zu geben, IST er dominant. Die Definition ist nicht richtig, weil die Freiwilligkeit des Submissiven immer vorausgesetzt wird und dem ist nicht so.
Laut Definition wäre auch das Festhalten an der Ampel keine Dominanz, denn da steht nichts von der Freiwilligkeit des Festgehaltenen.
Dominanz hängt zwar vom anderen ab - ohne Submission keine Dominanz - aber sie kann auch "aufgezwungen" werden. Und das fehlt bei der Definition.
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Nein, die Definitionen der Verhaltensbiologie sind eines nicht dürftig und/oder unvollständig, sie sind ganz bewusst allgemein gehalten.
Warum das so ist?
Sie werden immer an entsprechenden Beispielen der unterschiedlichsten Tierarten beschrieben, die Bände füllen würden wollte man sie mit der Definition gleich mit abhandeln.
Denn ein Wolfsrudel ist evolutiv ganz anders strukturiert als ein Löwenrudel und ein Hyänenrudel wiederum anders als das Rudel von Wölfen und Löwen usw.
Mit anderen Worten, es gibt bei den einzelnen Rudelorganisationen Gemeinsamkeiten genauso, wie es die Unterschiede gibt, was in der Natur der Sache liegt.
Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)