Hey
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Ich wollt ja den Thread nicht highjacken. Und auszugsweises Zitieren ist sinnentstellend.....Aber es paßt so schön
: Brian Hare schreibt nicht, daß die Füchse wie Hunde gehalten werden. Wenn man ihn im Original liest, dann wird das ja auch als wichtiger Bestandteil des Experiments beschrieben.
Zu nächst einmal kannst du ja gerne glauben, was du willst, schau dir die Originale (Dokus/Videos) an und nicht das, was darüber von Dritten geschrieben wird.
Hare ist nicht das Original!
Wichtig ist aber, wenn du mal diese Haltung der betroffenen Füchse im Original und Video dokumentiert gesehen hast, nicht die in den unmöglichen Käfigen, dann siehst du, das diese Füchse in Gruppen gehalten werden, genauso wie Hunde.
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In dem von Dir verlinkten Text kannst Du das vielleicht ableiten. Geschrieben steht das da nicht. Da bin ich dann doch Pedant.
Ich wiederhole mich zwar, aber ich habe einige Originalaufnahmen von den domestizierten Silberfischen gesehen, da wurden sie in Gruppen gehalten.
Musst halt mal im Netz suchen.
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Wogegen es mir fast egal ist, ob man es "Kommunikation unter verschiedene Spezies" nennt oder"universelle Reflexe". Obwohl letzteres einerseits nach Esoterik klingt, andererseits nach längst überholter 60er Jahre Lehre...
Weißt du, wie oft ich solche Kommentare zu lesen bekomme?
Die Babyforschung (universelle Reflexe) dazu ist hochaktuell und kommt Unteranderem aus dem MPI-Leipzig, aber gut die haben wahrscheinlich keine Ahnung, sind ja nur Wissenschaftler.
Es hat auch nichts mit Kommunikation zu tun, wie du glauben magst, sondern das mit den universellen Reflexen beruht auf Interaktionen, was bekanntlich nicht gleich Kommunikation ist, außer für die, die nicht unterscheiden wollen.
Wenn du dazu noch intersubjektiv überprüfbare Wissenschaft für Esoterik hältst?!
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Mir ist ab jetzt auch egal, ob die Füchse nun wie Hunde gehalten werden/wurden/könnten oder auch nicht. Faszinierend bleibt das Thema so oder so. Das Paper zu den Wölfen und den Zeichen fände ich weiterhin sehr spannend zu lesen.
Es ist zwar nicht egal, wenn auch für dich, das Füchse wie Hunde in Gruppen gehalten werden können, als folge dieser Domestikation.
Zeigt es doch, das sich dadurch auch die Lebensweise der Füchse verändert hat, von solitär- zu sozial - verträglich.
D. h., es beruht entweder auf Pleiotropie oder Polygenie oder auch möglicherweise auf Epigentik, was bisher noch nicht untersucht wurde.
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Aber witzig ist schon, daß ich wissenschaftliche Experimente von jemanden beschreibe und Du dann dieselben Experimente quasi als "Gegenbeweis" anführst.
(auch wenn Deine Quelle das ganze nochmal durch das Hirn eines Journalisten filtert - ich sehe da keinen Widerspruch zu dem, was ich gelesen habe.)
Dein Problem ist, kann aber auch meines sein, da ich mich nicht klar genug für dich ausgedrückt habe.
Belajev hat die genetischen Zusammenhänge aufgeklärt, da es nicht in das Denken des Kommunismus passte, das etwa Verhalten durch Gene bestimmt wird, wo es doch nur die Umwelt (das Soziale) sein soll, die den Charakter des Menschen formt und bildet.
Meine Argumentation ist kein Gegenbeweis, sondern eine Konsequenz, die sich aus den Experimenten von Belajev ergeben haben, somit eine Erweiterung.
Das die Silberfüchse nun, wie Hunde in Gruppen gehalten werden können, in Folge der Domestikation, was Belajev selbst in Aufnahmen demonstriert hat, ist also keine Erfindung von mir.
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Das mit dem beleuchteten Leckerli finde ich auch spannend. "Ich weiß, was andere sehen" ist ja aber für Hunde nicht wirklich nachgewiesen, oder? Bzw. nicht generell....?
Verhalten macht nur Sinn, wenn es im Licht der Evolution betrachtet wird.
Was ist z. B. „Objekt Permanenz“?
Die Dinge sind auch dann vorhanden, wenn ich sie nicht mehr sehe, das können schon Babys und bei Tieren ist das auch nachgewiesen.
Oder auch, wenn ich mich verstecke, kann ich nicht mehr gesehen werden, z. B. bei Tieren die sich an eine Beute heranschleichen.
Bleibt die spannende Frage, angeboren oder erworben.
Oder anders, wenn Hunde das können, ist es angeboren oder haben sie es gelernt über Konditionierung und/oder Kognition.
Ist es vielleicht Versuchs- und Irrtums-Lernen usw.
Das, und wenn Hunde das Können, damit ist, noch nicht geklärt, warum sie das Können, denn diese Frage ist immer noch offen.
Dass verbreitete Annahmen nicht unbedingt wahr sind und dass das ultimative Kriterium für Wahrheit ein empirischer Nachweis ist und nicht die Beliebtheit der Meinung (J. P. J. Pinel Biopsychologe).