Hey
Zitat
DAS ist entschleunigen.
Zur Ruhe kommen, durchatmen, Seele baumeln lassen, Zeit lassen, auf den Hund und seine Bedürfnisse hören, lauschen, Frieden und Ruhe finden, Stille genießen, und sich auch mal für das interessieren, was den Hund interessiert, teilnehmen an seiner Welt soweit das uns möglich ist.
Und staunen, wieviel man dadurch gewinnt und wie sehr der Hund sich darüber freut, auch wenn er erstmal begreifen muss, dass das Leben auf der Überholspur zuende ist.
Nimm’s mir nicht für übel, oder auch nicht, ganz wie es beliebt.
Entschleunigung ist eine Erfindung von Therapeuten, die sich mit den zunehmenden Volkskrankheiten wie Burn-out usw. konfrontiert sehen, das ist der Ausgangspunkt.
Das der nun schon lange auch von Hundeschulen usw. als Trend entdeckt wurde, ist da nicht überraschend, das sich die angeblich „vererbten Rudelstellungen“ auch mit dranhängen ist fast schon folgerichtig, aber sie geht noch einen Schritt weiter und propagiert es, als wäre es deren höchst eigene Erfindung und Entdeckung.
Nur eines habe besonders die vRS’ler nicht begriffen, dass das, was „Entschleunigung“ in seinem ursprünglichen Sinne meint, vordergründig nichts mit zu Ruhe kommen zu tun hat.
Denn auch Bewegung, die nicht langsam sein muss, man glaubt es kaum, kann zur Befriedigung und seelischen Ausgleich sorgen, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden.
Mit anderen Worten, man muss begreifen, was „Entschleunigung“ alles bedeuten kann, denn es ist mehr als die Summe seiner Teile.
Zu Ruhe kommen, kann auch genau das Gegenteil von dem erreichen, was vRS propagiert, nämlich dann, wenn man es ohne Sinn und Verstand tut.
Es reicht nicht aus sich in die Natur zu stellen, nichts zu tun und dann zu glauben, das sei schon „Entschleunigung“, wenn der Hund gelangweilt neben dransteht, oder aus lauter Verzweiflung nach Mäusen buddelt, da ihm der Sinn nach etwas anderem stehen mag.
D. h., genau hier versagen die vRS - Anhänger wieder ganz kläglich, da sie vor lauter Ruhewahn, die Individualität jedes Hundes rücksichtslos hinter ihren eigenen Bedürfnissen zurückdrängen und somit über die Köpfe ihrer Hunde entscheiden, was für sie „Entschleunigung“ zu sein hat.
Was der Hund lieber mag, danach wird nicht lange gefragt, der vRS Mensch hat das Sagen und was er für angebracht hält, hat der Hund gefälligst zu akzeptieren.
Individualität, was könnte das sein?
Wie „Entschleunige“ ich einen Hund, der von der gemütlichen Art ist, der in sich ruht und alles mit bedacht angeht, der nicht noch langsamer kann, als er es kann. Dem könnte vielleicht etwas sanfte Beschleunigung gut tun, um den Kreislauf mal einwenig in Gangzubringen, denn Belastungen und Pausen im rechten Verhältnis, können der Gesundheit sehr förderlich sein.
Was ich damit sagen möchte, ist ganz simpel, Einseitigkeit, wie, jetzt „Entschleunigen“ wir nur noch, da der Mensch/HH das für richtig hält, ist Unsinn, wenn wir nicht den Hund als Ganzes, als Individuum das er ist, berücksichtigen.
Solche Trends, die so einseitig gehandhabt werden, wie es vRS Anhänger propagieren und das ohne Sinn und Verstand tun, ist es nicht zum Nutzen des Hundes, sondern schnell das Gegenteil von dem, was man tatsächlich will.
Man sollte auch Ursache nicht mit Wirkung verwechseln, denn wer sich zu seinem Hund rücksichtslos verhält, ist nicht auf der Überholspur, sondern nur rücksichtlos.
„Aber Unwissenheit erzeugt viel häufiger Sicherheit, als es das Wissen tut. (C. Darwin).“