Beiträge von hansgeorg

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    besonders habe ich da die Jogger im Kopf mit Hund an der Leine.
    Wie oft sehe ich, dass der Hund gerne mal wo schnuppern möchte und schon gibts einen kräftigen Ruck, weil Frauchen ungerührt weiterjoggt oder am Handy tippselt oder walkt oder oder oder. Eben alles tut, nur nicht auf den Hund zu achten.
    Frage ich mich immer, ob das dann diejenigen sind, die Leinenrucke ablehnen :???:


    Natürlich hast du recht, das dies dem Hund nicht gerecht wird, wenn er aus Eigensucht, rücksichtslos durch die Gegend geschleift wird. Nur hat das nichts mit dem Gedanken der "Entschleunigung" zu tun, der Mensch joggt und denkt, wenn er überhaupt denkt(?), das täte dem Hund auch gut, so etwas ist aber nur rücksichtslos gegen den Hund, sonst nichts.


    Auf die Bedürfnisse der Hunde einzugehen, hat nichts mit "Entschleunigung" zu tun. Das ist alleine eine Frage der Einstellung zum Leben und zum Leben der Tiere/Hunde, die uns „gezwungenermaßen“ anvertraut sind.


    D. h., wir sollten nicht gegen unsere Hunde agieren, sondern vielmehr mit ihnen kooperieren, was sicherlich nicht immer machbar ist, das dürfte auch klar sein, aber wir sollten dem mehr Platz einräumen, das täte möglicherweise allen mehr oder weniger gut.




    „Der wahre Egoist kooperiert.“

    Hey


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    DAS ist entschleunigen.
    Zur Ruhe kommen, durchatmen, Seele baumeln lassen, Zeit lassen, auf den Hund und seine Bedürfnisse hören, lauschen, Frieden und Ruhe finden, Stille genießen, und sich auch mal für das interessieren, was den Hund interessiert, teilnehmen an seiner Welt soweit das uns möglich ist.
    Und staunen, wieviel man dadurch gewinnt und wie sehr der Hund sich darüber freut, auch wenn er erstmal begreifen muss, dass das Leben auf der Überholspur zuende ist.


    Nimm’s mir nicht für übel, oder auch nicht, ganz wie es beliebt.


    Entschleunigung ist eine Erfindung von Therapeuten, die sich mit den zunehmenden Volkskrankheiten wie Burn-out usw. konfrontiert sehen, das ist der Ausgangspunkt.


    Das der nun schon lange auch von Hundeschulen usw. als Trend entdeckt wurde, ist da nicht überraschend, das sich die angeblich „vererbten Rudelstellungen“ auch mit dranhängen ist fast schon folgerichtig, aber sie geht noch einen Schritt weiter und propagiert es, als wäre es deren höchst eigene Erfindung und Entdeckung.


    Nur eines habe besonders die vRS’ler nicht begriffen, dass das, was „Entschleunigung“ in seinem ursprünglichen Sinne meint, vordergründig nichts mit zu Ruhe kommen zu tun hat.


    Denn auch Bewegung, die nicht langsam sein muss, man glaubt es kaum, kann zur Befriedigung und seelischen Ausgleich sorgen, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden.


    Mit anderen Worten, man muss begreifen, was „Entschleunigung“ alles bedeuten kann, denn es ist mehr als die Summe seiner Teile.


    Zu Ruhe kommen, kann auch genau das Gegenteil von dem erreichen, was vRS propagiert, nämlich dann, wenn man es ohne Sinn und Verstand tut.
    Es reicht nicht aus sich in die Natur zu stellen, nichts zu tun und dann zu glauben, das sei schon „Entschleunigung“, wenn der Hund gelangweilt neben dransteht, oder aus lauter Verzweiflung nach Mäusen buddelt, da ihm der Sinn nach etwas anderem stehen mag.


    D. h., genau hier versagen die vRS - Anhänger wieder ganz kläglich, da sie vor lauter Ruhewahn, die Individualität jedes Hundes rücksichtslos hinter ihren eigenen Bedürfnissen zurückdrängen und somit über die Köpfe ihrer Hunde entscheiden, was für sie „Entschleunigung“ zu sein hat.
    Was der Hund lieber mag, danach wird nicht lange gefragt, der vRS Mensch hat das Sagen und was er für angebracht hält, hat der Hund gefälligst zu akzeptieren.


    Individualität, was könnte das sein?


    Wie „Entschleunige“ ich einen Hund, der von der gemütlichen Art ist, der in sich ruht und alles mit bedacht angeht, der nicht noch langsamer kann, als er es kann. Dem könnte vielleicht etwas sanfte Beschleunigung gut tun, um den Kreislauf mal einwenig in Gangzubringen, denn Belastungen und Pausen im rechten Verhältnis, können der Gesundheit sehr förderlich sein.


    Was ich damit sagen möchte, ist ganz simpel, Einseitigkeit, wie, jetzt „Entschleunigen“ wir nur noch, da der Mensch/HH das für richtig hält, ist Unsinn, wenn wir nicht den Hund als Ganzes, als Individuum das er ist, berücksichtigen.


    Solche Trends, die so einseitig gehandhabt werden, wie es vRS Anhänger propagieren und das ohne Sinn und Verstand tun, ist es nicht zum Nutzen des Hundes, sondern schnell das Gegenteil von dem, was man tatsächlich will.


    Man sollte auch Ursache nicht mit Wirkung verwechseln, denn wer sich zu seinem Hund rücksichtslos verhält, ist nicht auf der Überholspur, sondern nur rücksichtlos.



    „Aber Unwissenheit erzeugt viel häufiger Sicherheit, als es das Wissen tut. (C. Darwin).“

    Hey



    Zwei Gedankenanstöße möchte ich mal in den Raum stellen.


    a) Woher kommt es eigentlich, das Hunde auf eine bestimmte Art und Weise geführt werden. Stichwort: Diensthundeausbildung, in Kurzform, der Hund hat immer links bei Fuß, neben dem Hundeführer zugehen. Das hat sich bis heute nicht wesentlich geändert, besonders im Prüfungswesen.


    b) Erst wurden in allen Hundeschulen und Hundeforen die Beschäftigung mit dem Hund gefordert. Stichwort: Belastung, der Hund muss ausgelastet werden, nur wie man das sinnvoll macht, Beschäftigungs- und Ruhephasen, wurden meist nicht näher benannt, sind aber das A und O des Lernens.


    Nun kamen dieselben Leute Hundeschulen und Hundeforen schon länger auf den Trichter und kreierten einen neuen Trent, dass man die Hunde entschleunigen müsse.
    Das ist pervers, eine verrückte Welt, erst werden alle ausnahmslos angehalten ihre Hunde auf Teufel komm raus zu beschäftigen, um dann später festzustellen, das es viel zu oft einfach des Guten mit dem Beschäftigen zu viel war.


    Eine ganz simple Erkenntnis aus dem Leben besagt, das in der Regel alles zwei Seiten hat, wer das bedenkt, wird auch immer versuchen innerhalb der natürlichen Grenzen des Mentalen als auch inneren physiologischen Milieus zu bleiben.


    Der gesunde Menschenverstand bedeutet, sein Hirn zu nutzen und nicht gedankenlos zu handeln, dazu braucht es keine „Rudelstellungen“, sondern vielmehr Empathie und Verstand.




    Ein Theoretiker ist ein Mensch, der praktisch nur denkt (W. Mitsch).

    Hey


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    Hunde im Kontext ist ne Splittergruppe, die vom Hörensagen nach her nicht ganz so verbissen das alles sehen.


    Nein, die sind genauso vernagelt wie die vRS'ler auch, sie geben sich nur liberaler (was immer das sein mag).


    Bei vRS, egal wie original und/oder weich gespült man sich gibt, es ist wie ein wenig schwanger geht auch nicht, es gibt nur entweder oder.



    "Es ist leichter, ein Atom zu zertrümmern, als eine vorgefasste Meinung (A. Einstein)."

    Hey


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    Auf Grund genannter Fakten muss ich es sein lassen.... :(


    Ich schreibe nicht, um deine Entscheidung zu beeinflussen.


    a) Offensichtlich hat dich die Züchterin über die Umstände der Mutterhündin ganz ehrlich informiert und scheinbar nicht verheimlicht, dass sie etwas mehr oder weniger, wer will das aus der Ferne schon beurteilen können, traumatisiert ist.


    b) Nein, weder kann man sagen, die Gene haben mehr Gewichtung, noch das es die Umwelt sei. Es ist immer beides und keiner kann dir vorhersagen, wie sich ein Welpe entwickelt.


    c) Das einzig, was sich nur sehr grob erkennen lässt, bei guter Beobachtungsgabe, ob ein Welpe eher mutig/vorwitzig oder vorsichtig/gehemmt ist.


    d) Auch bedeutet der Stress der Mutterhündin nicht gleich, dass ihre Welpen situationsbedingt ebenfalls stressanfällig sein müssen, da kommt es schon darauf an, wie die Welpen individuell mit Stress umgehen können.


    Es gibt Experimente, die zeigen, dass Stress z. B. (pränatal) im Mutterleib, eine bessere Anpassung, wahrscheinlich über Epigenese, gegen Stressoren begünstigen kann.


    D. h., Stress bedeutet nicht, dass der gesamte Nachwuchs generell stressanfällig werden muss.


    e) Allerdings lässt sich womöglich bei einem 5 Monate alten Junghund schon erkennen, wenn du ihn besuchst solltest, wohin er tendiert.
    Denn er ist ja genetisch kein Klon seiner Mutter, sein Genotyp ist einmal Vater und Mutter, in aller Regel unterscheidet er sich auch von seinen Geschwistern, außer bei Eineiigen - Zwillingen.


    Individualität ist die zufällige und notwendige Hervorbringung der Evolution/Koevolution der natürliche/künstliche Zuchtwahl/Selektion durch geschlechtliche Paarung.



    Fazit:


    Es gibt immer, selbst mit den besten Überlegungen bei der Aufnahme eines Hunde in den Hausstand, die dafür und die dagegen sprechen können, doch sollte die Wahl dann mit Herz und Verstand gefällt werden.



    Ist das Glas halb voll oder halb leer.


    „Ein Hund gleicht allen anderen Hunden, einigen anderen Hunden und keinem anderen Hund (H. G.).“

    Hey



    So ist es.


    Man muss nur dran glauben.


    Hunde sind ja nicht dumm.


    Zu glauben, man könnte die liebste aller Beschäftigungen des Hundes mit einer angeblich „auftrainierten Belohnung“ noch toppen, hat schon was.


    Der sogenannte Ruhestörer in einer Gruppe bekommt eine Gutschrift, wenn er eine Zeit lang nicht stört, wenn es funktioniert wird, es ausgebaut und irgendwann braucht man diese Belohnung nicht mehr, so die Idee.


    Nur womit haben wir es hier zutun?


    Mit Motivationen, die Belohnung muss schon höherwertig sein, als die selbstbelohnende Störerei die Aufmerksamkeit bringt, nur dann kann sie auch wirken.
    D. h., nicht die Belohnung selbst, sondern die Motivation ergibt sich aus der Erwartungshaltung, denn der Störenfried muss selbst entscheiden, welche der Belohnungen für ihn höherwertig ist, die direkte oder die aufgeschobene Belohnung, das motiviert ihn zum Handeln.
    Nicht anders verhält es sich bei Hunden, die müssen auch eine Entscheidung treffen, nur wie sie das tun, entzieht sich uns.
    Wir dürfen nicht vergessen, Erziehung ist ein sehr komplexer Prozess, es fließen immer auch Erfahrungen in das Verhalten mit ein, die der Hund dabei gemacht hat, die wir Menschen nicht alle und immer auf dem Schirm haben.


    Zum Klickern, doppelt gemoppelt kann man nicht sagen, denn wir haben es ja nicht immer nur mit Konditionierung zu tun, Kognition kann auch eine Rolle spielen.


    In der Einführungsphase ist es „klassische Konditionierung“ der neutrale Reiz das Klicken wird verstärkt.


    Danach sollte eigentlich das Shapen erfolgen, das eine kognitive Leistung ist, da der Hund etwas von sich aus anbieten sollte. Dann sagt der Klick richtig gemacht, die Vorfreude auf ein Leckerli ist geweckt, das ist die Erwartungshaltung und die Belohnung folgt darauf. "Nach dem Motto, Vorfreude ist die schönste Freude."


    Das Ziel der intrinsischen Motivation des Klickerns ist für kognitive Leistungen nicht zu unterschätzen, das macht schon Sinn.


    Natürlich hast du auch nicht ganz unrecht, wenn du sagst, der Klicker und Belohnung ist doppelt gemoppelt, nämlich dann, wenn man die Idee des Klickers zweckentfremdet und ihn für die Alltagserziehung verwendet, z. B. Sitz/Platz/Fuß usw.



    Der wahre Egoist kooperiert.

    Hey


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    Ja genau, warum ist das dann nur beim Hund :???:


    Schon komisch, das die Evolution grade den Hund, dessen Entwicklung sich auch noch sehr stark durch den Menschen beeinflusst wurde, nun grade diese Sonderstellung unter alle Lebenwesen haben soll ;)


    Bin mal gespannt, wann der nächste kommt und diesen RS Quark der nächsten Tierenart überstülpen will oder gar uns Menschen :hilfe:



    Es wird jetzt alle überraschen, dass nicht Frau Barbara Ertel die Erste war/ist, die solch einen Unsinn verbreitet.


    Sie hatte einen Vorgänger, der Ähnliches über Wölfe schon 2006 publiziert hatte, es ist wahrscheinlich, dass er ihr ungewollt, die Vorlage für diesen Unsinn der angeblichen "vererbten Rudelstellungen" den sie verbreitet, angeregt hatte.


    Nur wie das so oft ist, keinem ist es bisher aufgefallen, keiner hat‘s recherchiert.




    „Spukhafte Fernwirkung. (A. Einstein).“