Interessantes Thema.
Ich schüttele auch ab und zu den Kopf, wenn her im Forum wieder über die 'kleinen Kläffer' gelästert wird. Als könne ein kleiner Hund was für seine hohe Tonlage und als sei es unnormal vor Artgenossen Schiss zu haben, die 4-10 Mal so schwer sind wie man selber und die man sich eben durch Bellen vom Leib halten will.
Mein Hund ist ein Mittelding und ich sehe das immer sehr schön in meinem engeren Freundeskreis. Am schönsten war es mal während eines Spaziergang, als sie hintereinander vorweg liefen. :-)
Vorweg läuft der BC/Münsterländermix mit straffen Muskeln, geduckt, zielstrebig und auf der Suche nach ... was auch immer. La Diva kann sich nur schwer entspannen und steht fast immer unter Strom. La Diva hat sich den Namen verdient durch Gesangseinlagen, wenn ihr etwas nicht passt, sie sich langweilt, sie Spass hat, sie genervt ist und bitteschön in Ruhe schlafen will.
Dahinter der halb so grosse Sheltie/Pudelmix mit lockerem aber zielgerichtetem Trab. Eine recht pflegeleichte weil sehr brave Maus, die immer gefallen will. Wegen einer eher niedrigen Reizschwelle aber schon eher nervös und durch das Hüteerbe ausgestattet mit der sehr nervigen Tendenz rennende Kinder und Skateboarder und manchmal auch Jogger zu jagen. :-/
Dahinter ein halb so grosser Maltese-Pudelmix, entspannt trippelnd, fast wie eine kleine Cartoonfigur. Ihre Besitzerin nennt sie ihren ADHS-Teddy. Ein etwas überdrehter Flummi, fast immer munter und gut gelaunt.
Ein echter Begleithund ist nur die Lütte, aber Sport kann man mit allen dreien machen (La Duva und das Plüsch haben mal Mantrailing gemacht, die Lütte Agility)
Klar, der BC-Mix hat noch mehr Persönlichkeit und Intelligenz als die beiden anderen. Wenn man mit ihr interagiert hat man fast das Gefühl, es mit einem Affen zu tun zu haben.
Aber das Leben mit ihr ist praktisch ein Teilzeitjob und für jemanden mit stressigem Job eine ziemliche Belastung. Das Zusammenleben mit so einem Hund bedeutet ein permanentes Management. Da ist nix mit 'nebenher laufen'
Ich weis ehrlich gesagt nicht, was daran erstrebenswert ist, allerdings bin ich auch das klassische Begleithundfrauchen. Ich will einfach einen hündischen Co-pilot. Das ewige Rumgestehe auf irgendwelchen Hundeplätzen brauche ich nicht. Nur beim Frisbee hatte ich richtigen Spass und da fehlt meiner Kröte tatsächlich der sportliche Ehrgeiz, deshalb habe ich irgendwann aufgehört.
Anhand meiner Frisbee-erfahrung kann ich allerdings schon verstehen dass sich Leute einen Hund aussuchen, der genau auf den Sport Bock hat, den sie selber machen wollen.
Damit ist der Hund aber doch kein Sportgerät!!
Wir leben ja doch alle her eng mit unseren Hunden zusammen. Das sind Familienmitglieder.
Ich denke, es hat zu allererst was zu tun mit der GRÖSSE, die man für seinen eigenen Hund will. Und bei allem was grösser ist als kniehoch ist man fast zwangsläufig bei den (ehemaligen) Arbeitshunderassen.
Aber langweilig finde ich Begleithunde nun wirklich nicht. Von aussen machen sie weniger her als manch ein Grosser und gerade die weissen Plüschis sehen auf den ersten (!) Blick alle gleich aus. Aber im Zusammenleben sind sie meist sehr clever und munter - und gerne auch mal ordentlich bockig.
Da muss man sch teilweise schon was einfallen lassen, um die dazu zu kriegen zu tun, was man von ihnen will. Der Besitzer eines Arbeitshundes, der auf Kooperation gezüchtet wurde, hat es da teilweise leichter.